Nürnberg. Der Tiergarten Nürnberg plant, Paviane zu töten, um genetische und soziale Probleme zu lösen. Die Entscheidung löst Debatten aus.
Der Tiergarten Nürnberg hat bekannt gegeben, einige seiner Paviane töten zu wollen, um den Artenschutz zu fördern und die Anzahl der Tiere besser zu verwalten. Dag Encke, der Leiter des Zoos, teilte mit, dass die Pavian-Gruppe zu groß und die Zusammensetzung nicht ideal sei. Dies führe zu Schwierigkeiten bei der genetischen Vielfalt und im sozialen Zusammenleben der Affen. Eine Verlegung der Tiere in andere Zoos oder ihre Auswilderung in die Natur seien keine Option.
Der Zoo hat diesen Plan dem Umweltausschuss der Stadt Nürnberg vorgelegt. Encke möchte das Problem bei der nächsten Sitzung genauer erklären und eine Diskussion anregen. Der Zoo-Leiter erwähnte, dass der Tiergarten bereits ähnliche Maßnahmen bei anderen Tierarten, wie Ziegen, Schafen, Rindern und Kängurus, durchführt, indem er sie euthanasiert und dann als Futter für andere Zoobewohner nutzt. Für die Primaten wäre dies allerdings ein neuer Schritt in Nürnberg.
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Pavian-Tötung: Tierschutzbund übt scharfe Kritik
Der Deutsche Tierschutzbund spricht in einer Stellungnahme von einem „Freibrief zur Tötung.“ Man lehne das Vorhaben strikt ab. Zoos hätten eine Verantwortung gegenüber jedem einzelnen Individuum in ihrer Obhut, der sie gerecht werden müssten: „Wenn das nicht möglich ist, muss auf die Haltung der Tierart verzichtet werden.“
Die finale Entscheidung wird am 21. Februar vom Umweltausschuss des Nürnberger Stadtrats getroffen. Sollte der Tiergarten seine Pläne durchführen wollen, hat die Tierschutzorganisation Peta schon mit der Einreichung einer Strafanzeige gedroht.