Berlin. Er wurde als Libero zur Legende, doch auch als Geschäftsmann hatte Franz Beckenbauer ein Händchen. Selbst über seinen Tod hinaus.
Wenn eine Lichtgestalt der Größe Beckenbauer von uns geht, dann stellt sich natürlich immer die Frage, was bleibt. Ulf Kirsten könnte sich eine Beckenbauer-Akademie vorstellen, Sepp Maier wiederum schlägt eine Statue vor. Der Allgemeinheit wird „der Franz“ in jedem Fall erhalten bleiben. Aber was ist eigentlich mit seiner durchaus breitgefächerten Familie, Beckenbauer hatte immerhin mehrere Frauen, von denen er drei geheiratet hat und mit denen er fünf Kinder hatte?
Wer Franz Beckenbauer auf dem Fußballplatz vor Augen hat, sei es live oder aus YouTube-Videos, dem fällt vor allem die Eleganz seiner Ballbehandlung auf, eine gewisse Ausstrahlung – und eine unglaubliche Übersicht. Selbst die alten Lederkugeln platzierte er mit langen Schlägen aus dem Fußgelenk punktgenau bei seinen Mitspielern. Diese Übersicht hat er sich auch nach seiner Sportlerkarriere bewahrt und sein beträchtliches Vermögen wie ein Libero zusammengehalten.
Wie groß ist das Vermögen von Beckenbauer – und wer bekommt was?
- Beckenbauer soll zu Lebzeiten circa 80 Millionen Euro erwirtschaftet haben und hinterlässt wohl 160 Millionen, wie verschiedene Medien übereinstimmend berichten.
- Sein Vermögen steckt auch in einigen großen Immobilien, unter anderem in Salzburg und Kitzbühel.
- Den Großteil erben seine jüngsten Kinder, Francesca und Joel, und deren Mutter „Heidi“.
- Seine beiden ältesten Söhne, Thomas und Michael, sind schon lange finanziell unabhängig.
- Sein Sohn Stephan ist 2015 im Alter von 46 Jahren an Krebs gestorben.
Lange Zeit, und vor allem in den letzten Jahren, waren Beckenbauers wichtigste Vertraute seine letzte Frau Heidrun, genannt „Heidi“, und sein erster Sohn, Thomas. Der 61-Jährige ist Vermögens- und Anlageberater und kümmert sich schon länger um die finanziellen Geschicke des „Kaisers“. Der soll mal über seinen Sohn gesagt haben, er selbst habe zwar null Ahnung, „aber der [Thomas] hat Geld von mir angelegt – hoffentlich gut.“ Offensichtlich ziemlich gut, verschiedene Medien berichten von 160 Millionen Euro Vermögen.
Keine Häuser mehr in München, dafür einige Anwesen in Österreich
Dazu gehören auch einige Immobilien. In seiner Geburtsstadt München laut Medienberichten keine mehr, hier weilte der „Kaiser“ nur noch im Hotel, aber dafür mehrere in Österreich, dem Lebensmittelpunkt der letzten Jahre. 2005 war Beckenbauer mit seiner Frau nach Salzburg gezogen, in eine Villa mit 687 Quadratmetern und Alpenpanorama. Darüber hinaus gibt es noch ein Anwesen in Kitzbühel, wohl mehrere Millionen teuer, und laut „Bunte“ ein Domizil am Gardasee, mit 170 Quadratmetern und Swimming Pool. „Heidi“ hat noch ein altes Holzhaus in Obertauern, das renoviert wurde und heute einiges wert sein dürfte.
Mit seiner letzten Ehefrau und großen Liebe „Heidi“ lebte „der Franz“ bis zu seinem Tod am 7. Januar in der Villa in Salzburg. Sie arbeitet schon seit Jahren in der Franz-Beckenbauer-Stiftung, auch im Vorstand. Jetzt leitet sie die Geschicke der Stiftung, über die Beckenbauer einmal gesagt hat: „Eine Stiftung ist ja für die Ewigkeit gedacht. Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass es weitergeht, auch wenn du selbst nicht mehr da bist.“ Diese Weitsicht hatte er wohl auch in seinen privaten Anlagen.
Das Testament steht schon länger, Beckenbauer wollte keine Zwietracht in der Familie
Bevor Beckenbauer am Sonntag mit 78 Jahren nach langer Krankheit gestorben ist, hatte er sich laut „Bunte“ schon frühzeitig um einige Nachlass-Themen gekümmert: „Ich will nicht, dass nach meinem Tod Zwietracht in der Familie entsteht.“ Im Februar 2023 soll ein Notar in sein Salzburger Anwesen gekommen sein, um das Testament zu finalisieren. Darin werden vor allem seinen jüngsten Kindern, Francesca, 20, und Joel, 23, große Anteile am Vermögen zugesprochen, berichtet „Bunte“.
Die beiden halten demnach die Mehrheitsanteile über die Anwesen in Salzburg und Kitzbühel, ein Zustimmungsrecht für deren Verkäufe lag bisher beim „Kaiser“ selbst, jetzt geht es auf seine Ehefrau über. Seine älteren Söhne, Thomas, 60, und Michael, 57, sind schon länger finanziell unabhängig. Stephan Beckenbauer, sind fünftes Kind, war 2015 im Alter von 46 Jahren an Krebs gestorben.
Das meiste Geld kommt nicht aus der aktiven Zeit, sondern aus den Jahren als Botschafter
Sein Geld hat der „Kaiser“ übrigens nicht hauptsächlich als Spieler verdient, die Gehälter waren damals noch nicht so astronomisch wie sie es heute bei Messi und Kollegen sind. Vor allem seine Tätigkeiten als Funktionär und Werbebotschafter brachten Beckenbauer das Vermögen, das er nun an seine Familie vererbt. Er war beim DFB, bei der Uefa und der Fifa tätig, dazu warb der Libero der Nation für Adidas, Erdinger Weißbier oder Mercedes. Selbst als Schlagersänger war Beckenbauer ja erfolgreich. Wenn schon keine Statue oder Akademie mehr steht, wird wahrscheinlich noch immer jemand „Gute Freunde kann niemand trennen“ summen.
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