Berlin. Piazzolla ist am Montag von einem Gericht in Rom zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden. Er soll Lollobrigida betrogen haben.
Der Ex-Privatsekretär und Assistent Andrea Piazzolla von der italienischen Schauspielerin Gina Lollobrigida soll am Montag zu drei Jahren Haft verurteilt worden sein, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet. Demnach sah ein Gericht in Rom es als erwiesen an, dass der 36-Jährige zwischen 2013 und 2018 den Zustand der fast sechs Jahrzehnte älteren Schauspielerin ausnutzte, um sich illegal Vermögenswerte anzueignen.
Inzwischen ist Gina Lollobrigida rund zehn Monate tot, im Januar war sie im Alter von 95 Jahren gestorben. Jetzt soll Piazzolla eine halbe Million Euro an die rechtmäßigen Erben zahlen. Die Staatsanwaltschaft hatte siebeneinhalb Jahre Haft gefordert.
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Assistent von Gina Lollobrigida: Um so viel Geld soll es gehen
Piazzolla hatte die letzten Jahre als Assistent und Privatsekretär an der Seite der Schauspielerin verbracht. Lollobrigidas Sohn Milko Skofic wirft ihm vor, die alte Frau ausgenutzt und sich systematisch an deren Besitz bereichert zu haben. Insgesamt soll es um mehr als zehn Millionen Euro gehen. Deshalb hatte der Sohn noch zu Lebzeiten seiner Mutter erwirkt, dass diese einen Finanzvormund vorgesetzt bekam. Lollobrigida brach deshalb mit ihm.
Die Schauspielerin selbst hatte Piazzolla immer wieder verteidigt. Sie sagte über ihn: „Er ist wie ein Sohn zu mir. Er ist eine gute Person, und weil er mir geholfen hat, hat er schreckliche Schwierigkeiten.“ Die Entscheidung, ob sie ihrem Privatsekretär Geschenke mache, liege allein bei ihr. Mit dem Fall beschäftigt sich derzeit noch ein anderes Gericht. Zudem wird erwartet, dass Piazzolla gegen das Urteil in Berufung geht.
Lollobrigida zählte zu Italiens großen Filmikonen. International bekannt wurde sie mit Filmen wie „Fanfan, der Husar“ und „Die Schönen der Nacht“ (beide 1952). 1956 war sie in „Notre Dame de Paris“ an der Seite von Anthony Quinn zu sehen. Insgesamt drehte sie mehr als 60 Filme. Nach dem Ende ihrer Kino-Karriere erarbeitete sich international einen Ruf als Fotografin.