Hamburg. Sie machen Hoffnung: Das verbindet alle Preisträgerinnen der „Goldenen Bild der Frau“. Über einen emotionsgeladenen Abend in Hamburg.
Die Verleihung der 16. Goldenen Bild der Frau in der Neuen Flora in Hamburg an mehr als fünf Preisträgerinnen war voller Emotionen und Tränen. Moderator Kai Pflaume und zahlreiche Prominente ehrten Frauen, die sich für die Schwächsten der Gesellschaft engagieren.
In geheimer Mission war Sportmoderatorin Laura Wontorra in Hamburg-Wilhelmsburg unterwegs. Im Rahmen der 16. Verleihung der Goldenen Bild der Frau (gehört zur Funke Mediengruppe) fand sich Wontorra am Rande eines Fußballfelds wieder. Dort sollte sie eine der vielen Preisträgerinnen, die sich mit Leidenschaft und Engagement ihren gemeinnützigen Projekten widmen, abholen und auf die Bühne bringen: Cordula Radtke (61) trainiert mehrere Mädchenmannschaften in dem sozialen Brennpunkt in Hamburg.
Goldene Bild der Frau: Die schönsten Fotos vom Roten Teppich
Sonderpreis für eine Sporttrainerin
Moderator Kai Pflaume übernahm die sichtlich sprachlose Trainerin auf der Bühne, auf der sie einen mit 5000 Euro dotierten Sonderpreis entgegennahm. Es sollte nicht die letzte Überraschung an diesem Abend sein.
Ein weiterer bewegender Moment kam von Sänger Max Mutzke mit seiner Projektpatin. Der Sänger ist ein eher seltener Gast auf dem Roten Teppich, aber bei der Verleihung war er gerne dabei. Gemeinsam mit seiner Begleitung Andrea Krull tauschte Mutzke vor den Kameras der versammelten Presse seine Kopfbedeckung.
Chor will Krebskranken Mut machen
Er lüpfte seinen Hut und übernahm die Perücke von Andrea Krull, die Überlebende einer Krebserkrankung ist. Andrea Krull gründete den Chor „Jetzt oder nie“, der Krebskranken und deren Angehörigen hilft, ihre Krankheit für eine Weile aus dem Fokus zu bekommen. „Singen mach glücklich, singen macht gesund. Das wollte ich auch, deshalb habe ich den Chor gegründet“, sagt Krull.
Mittlerweile singen bis zu 80 Menschen in Chor. Auch sie bekam einen Preis für ihre wertvolle Arbeit aus den Händen der Sängerin und Schauspielerin Anna Loos. Bei dem Song „Das Leben ist schön“, dass Loos gemeinsam mit dem Chor auf der Bühne sang, flossen die ersten Tränen.
Kein Event, auf dem sich eine Branche selbst feiert
Für Jana Ina Zarella ist es eine Herzensangelegenheit, die Frauen und ihre Projekte zu unterstützen: „In Zeiten wie diesen ist es wichtig auf das Gute aufmerksam zu machen, auf Menschen die anderen uneigennützig helfen.“ Zarella ist Patin für das Projekt „Sprung ins Leben e.V.“ das der Preisträgerin Philippa Mund. Ihr Verein spendet Prothesen für Kinder in Ecuador.
Für Funke-Verlegerin Julia Becker ist die „Goldene Bild der Frau“ eine besondere Veranstaltung: „Es gibt genügend Medienveranstaltungen, auf denen sich die Branche selber feiert. Die „Goldene Bild der Frau“ hebt sich davon ab. Es ist mir und meiner Familie eine besondere Freude, diesen Event ausrichten zu können.“
Praktizierte Nächstenliebe
Nicht nur die Preisträgerinnen auf der Bühne sind nicht wie sonst, auch die Laudatoren heben sich wohltuend ab. So wie bei Schauspieler Henning Baum, der den Preis an Anja von Eijsden vom Verein „Der Hafen hilft e.V.“ übergab. Die gebürtige Niederländerin versorgt Bedürftige mit Sachspenden, die häufig von Schiffen und aus dem Hafen stammen.
„Nächstenliebe ist nicht nur etwas, was man in den Kirchen in der Kanzel predigen soll, sondern was aktiv praktiziert werden will“, gibt er unter dem Eindruck der Arbeit des Hafenvereins als Botschaft an das Publikum.
Ein Abend voller Emotionen
Wie jede der Preisträgerinnen der Goldenen Bild der Frau wird auch Nina Fuchs von einem Prominenten begleitet. Fuchs tritt gemeinsam mit TV-Moderator Yared Dibaba auf. Ihr Thema ist Sexualisierte Gewalt gegen Frauen. Nina Fuchs wurde nach dem Einsatz von K.O.-Tropfen vergewaltigt und gründete den Verein „Kein Opfer e.V.“. „Wir müssen über dieses Thema offen sprechen und aufklären. Besonders über das Thema K.O.-Tropfen“, sagt Dibaba. Mit großer Beharrlichkeit kämpft Nina Fuchs mit ihren Mitstreiterinnen dafür, dass Frauen nach solchen Vorfällen ernst genommen und gehört werden.
Alle Preisträgerinnen an diesem emotionsgeladenen Abend in Hamburg haben eines gemeinsam: Sie verbreiten Hoffnung. Und davon kann es in solchen Zeiten nicht genug geben.