Berlin. Schwerer Verkehrsunfall in Venedig: Ein Bus ist von einer Brücke gestürzt. Mindestens 21 Menschen kamen ums Leben. Was bekannt ist.
- Bei einem schweren Busunglück in Venedig sind am Sonntag mindestens 21 Menschen ums Leben gekommen
- Der Bus stürzte von einer Hochstraße 15 Meter in die Tiefe
- Der Bürgermeister spricht von "apokalyptischen Szenen"
- Unter den Opfern sind wohl auch drei deutsche Urlauber
- Die Staatsanwaltschaft ermittelt zur Unfallursache
Nach dem schweren Busunglück in Venedig ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft. Damit soll geklärt werden, warum der Bus am Abend bei der Fahrt aus der Lagunenstadt zurück aufs Festland von einer Brücke etwa 15 Meter in die Tiefe stürzte. Italienische Medien spekulieren, dass der Fahrer wegen eines Schwächeanfalls die Kontrolle über den Bus verloren haben könnte. Der Mann, ein 40 Jahre alter Italiener, kam ebenfalls ums Leben.
Wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa am Mittwochabend unter Berufung auf die zuständige Präfektur berichtete, sollen unter den Todesopfern auch drei Deutsche sein. Eine offizielle Bestätigung aus Deutschland gab es dafür zunächst nicht. Die meisten Todesopfer sind der Präfektur zufolge Ausländer.
Bei dem Unglück in der norditalienischen Stadt Venedig waren am Sonntagabend mindestens 21 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten seien auch Minderjährige. Das schrieb der Präsident der Region Venetien, Luca Zaia, bei Facebook. Die Zahl der Toten könne allerdings noch steigen. Außerdem seien rund 20 Businsassen verletzt worden – einige von ihnen schwer. Die Verletzten wurden in Krankenhäuser gebracht.
Busunglück in Venedig: Bus durchbricht Straßenbrüstung und stürzt in die Tiefe
Der Nachrichtenagentur Ansa zufolge ereignete sich der Vorfall um kurz vor 20 Uhr im Stadtteil Mestre auf einem erhöhten Abschnitt der Via dell'Elettricità.
Nach ersten Erkenntnissen fuhr der Bus auf einer Hochstraße, als er die Straßenbrüstung durchbrach, in die Tiefe stürzte und zwischen einem Lagerhaus und den Gleisen des Bahnhofs Mestre zum Liegen kam. Laut dem italienischen Innenminister Matteo Piantedosi stüzte das Fahrzeug 30 Meter tief. Am Boden berührte der Bus, der offenbar mit Methan betrieben wurde, ein Stromkabel und fing Feuer. Einige der Opfer verbrannten.
Laut Ansa handelt es sich bei dem Bus um einen Shuttle, der Gäste des Campingplatzes „Hu“ in Marghera vom Stadtzentrum Venedigs zurückbringen sollte. Der Campingplatz beherbergt demnach hauptsächlich ausländische Touristen. Unter den Opfern des Unglücks seien drei Ukrainer, ein Kroate, ein Deutscher und ein Franzose, sagte ein Sprecher des Bürgermeisteramts der Nachrichtenagentur AFP. Auch die italienische Nachrichtenagentur Ansa vermeldete Deutsche und Franzosen unter den Opfern. Ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin erklärte: „Unsere Botschaft in Rom ist eingeschaltet und steht in Kontakt mit den italienischen Behörden, um zu klären, inwieweit deutsche Staatsangehörige betroffen sind.“
Schweres Busunglück in Venedig: Bürgermeister spricht von „apokalyptischer Szene“
Die genauen Umstände des Unglücks sind bislang unklar. Rettungskräfte sind mit einem Großaufgebot vor Ort, wie Ansa berichtete. Die Lösch- und Bergungsarbeiten dauerten an. Die örtlichen Behörden aktivierten den Einsatzplan für „große Notfälle“, der vorsieht, dass sich Krankenhäuser für eine große Zahl an Notfallpatienten bereit halten und ihr medizinisches Personal verstärken. Die Bahnlinie zwischen Mestre auf dem Festland und der Lagunenstadt Venedig wurde unterbrochen.
Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni zeigte sich nach dem Busunglück bestürzt und sprach den Opfern und deren Angehörigen ihr Beileid aus. „Meine Gedanken sind bei den Opfern, ihren Familien und Freunden. Ich stehe in engem Kontakt mit Bürgermeister Luigi Brugnaro und Minister Matteo Piantedosi, um die Nachrichten über diese Tragödie zu verfolgen“, so Meloni.
Bürgermeister Brugnaro, sprach von einer „schrecklichen Tragödie“, die seine Stadt am Abend heimgesucht habe. „Eine apokalyptische Szene, es gibt keine Worte“, so Brugnaro in einem Post auf der Plattform X (vormals Twitter). (bef/afp/dpa)