Eine Geburt ist für Eltern in den USA zum Alptraum geworden. Bei der Entbindung ist der Kopf des Babys vom Körper getrennt worden.
Im US-Bundestaat Georgia ist ein Baby bei seiner Geburt enthauptet worden. Wie die "New York Times" berichtet, sei das Kind im Geburtskanal stecken geblieben. Die Eltern verklagen nun die Ärztin und die bei der Geburt anwesenden Assistenten. Der Medizinerin wird vorgeworfen, während des Eingriffs zu viel Kraft angewandt haben, was zur Enthauptung und zum Tod des Babys geführt habe. Zudem soll die Ärztin die rechtzeitige Einleitung eines Kaiserschnitts verhindert haben.
In der am Mittwoch beim Staatsgericht von Clayton County eingereichten Klage heißt es, dass Mitarbeiter des Krankenhauses versucht hätten, dem Paar die Enthauptung ihres Sohnes zu verschweigen und sie davon abzuhalten, eine Autopsie zu verlangen. Wie das Blatt weiter berichtet, hätte erst das Bestattungsunternehmen die Eltern darüber informiert, dass der Kopf vom Körper ihres toten Babys abgetrennt worden sei. In der Klinik sei das Baby so eingewickelt worden, dass die Enthauptung zunächst nicht aufgefallen sei, wie es heißt. Den Eltern sei verweigert worden, ihr totes Kind im Arm zu halten. Der Gerichtsmediziner sei erst vom Bestattungsunternehmen informiert worden.
Baby bei Geburt enthauptet: Was ist eine Schulterdystokie?
"Ihre Träume und Hoffnungen verwandelten sich in einen Albtraum“, sagte ein Anwalt des Paares auf einer Pressekonferenz am Mittwoch in Atlanta. Laut "New York Times", habe die Mutter mehrere Stunden gepresst. Aufgrund einer Schulterdystokie habe das Baby den Geburtskanal nicht vollständig passieren können.
Bei der Schulterdystokie handelt es sich um eine seltene Komplikation, die während der vaginalen Geburt auftreten kann, wenn die Schulter des Babys hinter dem Schambein der Mutter stecken bleibt. Das bedeutet, dass die Schulter nicht ohne zusätzliche Manöver oder Techniken passieren kann, um das Baby zu befreien. Wie die "New York Times" unter Berufung auf die Amerikanische Gesellschaft für Geburtshelfer und Gynäkologen berichtet, wird die "Schulterdystokie in den meisten Fällen ohne Verletzung des Fötus gelöst.“
Dem Anwalt der Eltern zufolge soll die Ärztin bei der Geburt jedoch nicht die richtigen Manöver angewandt und "übermäßige Zugkraft“ ausgeübt haben. Der Anwalt sagte weiter, die Ärztin habe zudem versäumt, rechtzeitig zusätzliche Hilfe zu rufen und einen Notkaiserschnitt durchzuführen. Der Oberkörper und die Beine des Babys wurden dem Bericht zufolge schließlich durch einen Kaiserschnitt entbunden. Der Kopf sei dann vaginal entbunden worden.
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"Das Baby wäre überhaupt nicht verletzt worden, wenn sie rechtzeitig einen Notkaiserschnitt angefordert hätten", sagte der Anwalt der Familie. Die Polizei von Clayton County erklärte am Mittwoch, dass sie eine vorläufige Untersuchung des Todes des Säuglings eingeleitet habe. Der Gerichtsmediziner forderte staatliche Behörden dazu auf, die Rolle der Ärztin und der medizinischen Assistenten in dem Vorfall untersuchen. "An dem Vorfall gibt es nichts Normales", sagte er. Das Baby sei demnach gesund zur Welt gekommen, hätte die Ärztin rechtzeitig einen Notkaiserschnitt eingeleitet. Eine Sprecherin des Krankenhauses sagte, dass es sich bei der Ärztin um keine Angestellte des Krankenhaus handele.
Geburten für schwarze Frauen gefährlicher
Laut dem Anwalt der Familie verdeutlicht der Tod des Babys, dass schwarze Mütter in den USA häufiger von Komplikationen bei der Geburt betroffen seien als weiße Frauen. Er verweist auf Statistiken, wonach die Sterblichkeitsrate bei Geburten von schwarzen Frauen und ihren Babys deutlich höher sei. "Das ist ein schreckliches, schreckliches Ergebnis", wird der Anwalt weiter zitiert. (bekö)