Schluchsee. Ganze drei Wölfe wurden beim letzten Monotoring in Baden-Württemberg gezählt. Nun gibt es aber offenbar sogar schon Nachwuchs.
Deutschland ist wieder Wolfsland. 1200 Tiere wurden beim letzten Wolfsmonitoring des Bundesamts für Naturschutz (BfN) im November 2022 bundesweit nachgewiesen. Das Land der Häuslebauer schien der Wolf bisher aber eher zu meiden. In Baden-Württemberg waren demnach ganze drei Tiere heimisch, sehr zur Freude vieler dortiger Landwirte und Schäfer, die den Räuber am liebsten fernab des Spätzle-Äquators sähen.
Nun sorgt ein relativ spektakuläres Foto für Aufsehen bei Wolfsfreunden und -feinden. Wie das Umweltministerium in Stuttgart am Dienstag mitteilte, fotografierte eine Wildkamera der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) Ende Juli einen jungen Wolf im Bereich der Gemeinde Schluchsee (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald). Bereits im Juni hatte die FVA nachgewiesen, dass es ein Wolfsrudel im Südschwarzwald gibt. Ein Foto von einem Welpen gab es damals aber noch nicht.
Noch unklar, ob es in Baden-Württemberg weitere Welpen gibt
Der Wolfswelpe von schon ansehnlicher Größe tappte dabei in eine Fotofalle. Angaben über das Geschlecht und das Alter des Tieres lassen sich anhand der Bilder nicht machen. Auf dem Foto folgt das Jungtier einem erwachsenen Wolf. Ob es weitere Welpen gibt, lasse sich nur mit Nachweisen in den kommenden Monaten zeigen.
Allerdings lässt die Sichtung die Vermutung zu, dass der Wolf auch in Baden-Württemberg immer schneller heimisch wird. Landwirte im Ländle sind alarmiert. Immer wieder werden Nutztiere von den Räubern gerissen. In Baden-Württemberg waren es 2021 42 Tiere. Für Herdenschutzmaßnahmen wie etwa Elektrozäune wurden in Baden-Württemberg zuletzt drei Millionen Euro ausgegeben. (tok/dpa)