Rom. Die Preise für Urlaub in Italien sind hoch. In Kroatien war die Lage ähnlich, dann kam es zum Preissturz. Folgt der auch in Italien?
Italien steht für mediterranes Flair, angenehme Temperaturen und "dolce vita". Kein Wunder also, dass es Jahr für Jahr Millionen Deutsche in das Land im Süden Europas zieht. Mit jährlich über 65 Millionen Touristinnen und Touristen ist es auf Platz fünf der meistbesuchten Länder der Welt. Doch nicht nur Ausländerinnen und Ausländer reisen gern in die Ferienregionen zwischen Südtirol und Sizilien: Auch Italienerinnen und Italiener machen gern Urlaub im eigenen Land. Vielen von ihnen ist das aber inzwischen zu teuer.
Wie die italienische Tageszeitung "Repubblica" berichtet, verzichten 2023 ganze 41 Prozent der Italiener auf einen Urlaub. Das sei das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag der Tourismus-Organisation Federalberghi. Wer noch verreist, versucht die Ausgaben möglichst gering zu halten. Eine Möglichkeit: Unterkünfte bei Freunden und Verwandten. Für Hoteliers und Vermieter ist das eine schlechte Nachricht, schließlich kommt so weniger Geld in ihre Kassen.
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Italien: Extremwetter und Waldbrände schrecken Urlauber ab
Und auch das Wetter spielt der italienischen Tourismus-Branche nicht in die Karten. Hitzewellen, Waldbrände und Stürme haben viele Urlauberinnen und Urlauber dazu veranlasst, ihre Reisen vorzeitig abzubrechen – oder gar nicht erst anzutreten. Das Ergebnis: Viele Unterkünfte bleiben leer.
Noch versuchen viele Hoteliers und Gastronomen in Italien den Besucherrückgang durch noch höhere Preise abzufedern. Das wiederum könnte weitere Urlauber abschrecken – und schließlich einen gegenteiligen Effekt auf die Preise haben. Zu beobachten war das 2023 bereits in Kroatien: Nachdem klar war, dass viele Unterkünfte wegen der gestiegenen Kosten leer bleiben würden, wurden die Preise zum Teil drastisch reduziert.
Könnte sich das nun in Italien wiederholen? Erste Tourismus-Unternehmen würden ihre Preise bereits anpassen, berichtet "La Repubblica". Die schlechte Nachricht für Urlauber aus Deutschland: Bei ihnen kommen die günstigeren Preise bislang nicht an.
So sieht der Reiseanbieter "Schauinsland Reisen" bisher keine entsprechende Entwicklung. "Vereinzelt gibt es in Italien durchaus immer mal wieder attraktive Last-Minute-Angebote", heißt es auf Nachfrage unserer Redaktion. "Tendenzen in Richtung eines Preisverfalls können wir jedoch nicht beobachten."
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Sinkende Preise? Wohl kein Kroatien-Szenario für Italien-Urlauber
Ein Kroatien-Szenario ist für Italien also nicht zu erwarten. Ein möglicher Grund: Die Buchungszahlen aus Deutschland sind bisher stabil. "Aktuell verzeichnen wir lediglich einen leichten Rückgang bei den Buchungseingängen", heißt es von "Schauinslad Reisen". Insgesamt erfreue sich Italien aber trotz gestiegener Preise großer Beliebtheit.
Sogar eine leichte Zunahme der Buchungen bei Italien-Reisen verzeichnet der Reise-Veranstalter "FTI" – trotz höherer Preise. Kein Grund also für deutsche Anbieter, die Preise zu senken. Und so heißt es auch von FTI auf Nachfrage, eine Entwicklung hin zu fallenden Preisen könne man aktuell nicht erkennen.
Hinzu kommt: Die einheimischen Urlauber bleiben vor allem in Zielen aus, die im Sommer weniger beliebt sind. Während etwa die Amalfiküste kaum einen Rückgang verzeichnet, leiden die Berg-Regionen unter Touristenschwund – darunter die Dolomiten oder die bergigen Gegenden der Toskana und der Emilia-Romagna. Der Rückgang dort wirkt sich aber nicht auf die Preise am Mittelmeer aus – und genau nach solchen Angeboten suchen gerade viele Menschen.
Wer noch auf einen billigen Urlaub in Italien hofft, braucht also viel Glück, um eines der wenigen wirklich günstigen Last-Minute-Angebote zu erwischen. Und auch in anderen bei Deutschen beliebten Reisezielen sieht es schlecht aus: Fast überall sind die Reise-Preise 2023 deutlich angestiegen. Wo man in Europa noch vergleichsweise günstig Urlaub machen kann, zeigt dieser Überblick.
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