Brüssel. Mehrere Angeklagte im Brüssel Terrorprozess wurden zu langen Haftstrafen verurteilt. Schon im Juli wurden sie schuldig gesprochen.
Im Prozess um die islamistischen Anschläge 2016 in Brüssel hatten die Geschworenen im Juli mehrere der zehn Angeklagten des terroristischen Mordes schuldig gesprochen. Jetzt sollen mehrere der Männer zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden sein. Das verkündete ein Geschworenengericht berichten der Nachrichtenagentur Belga am Freitag in der belgischen Hauptstadt.
Bei den Terroranschlägen vom 22. März 2016 am Flughafen Zaventem und in einer Metrostation in der belgischen Hauptstadt starben 32 Menschen, 340 wurden verletzt. Das Urteil im Juli diesen Jahres wurde von einer zwölfköpfigen Jury nach mehr als zweiwöchigen Beratungen ohne Kontakt zur Außenwelt gefällt.
Die Geschworenen entschieden Belga zufolge auch, die Angeklagten für drei weitere Todesopfer zur Rechenschaft zu ziehen, die nach den Anschlägen gestorben waren – etwa nach langer Krankheit oder durch Suizid. Die offizielle Zahl der Todesopfer erhöht sich damit von 32 auf 35.
Terror in Brüssel: Verdächtiger starb in Syrien
Es wird davon ausgegangen, dass einer der zehn Angeklagten mittlerweile wohl in Syrien gestorben ist. Acht Angeklagten vor Gericht wurde 32-facher terroristischer Mord, versuchter terroristischer Mord an fast 700 Menschen sowie die Beteiligung an Aktivitäten einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Dem neunten legte die Staatsanwaltschaft lediglich den dritten Punkt zur Last.
Vor den Anschlägen in Brüssel hatten Extremisten bei einer Anschlagsserie am 13. November 2015 in Paris 130 Menschen getötet und 350 weitere verletzt. Die Anschläge in Paris und Brüssel wurden wohl von derselben Terrorzelle eingefädelt, daher standen von den in Paris Verurteilten auch sechs in Brüssel vor Gericht – unter anderem der Hauptangeklagte im Pariser Prozess, Salah Abdeslam.
Das öffentliche Interesse an dem Prozess mit mehr als 900 Nebenklägerinnen und -klägern war riesig – deshalb wurde der Prozess in umgebauten Räumlichkeiten des früheren Nato-Hauptquartiers im Nordosten der Stadt geführt. (fmg/dpa)