Düsseldorf. Ein vor einem halben Jahr festgenommener terrorverdächtiger Iraner aus Castrop-Rauxel wird angeklagt. Anschlag mit Rizin oder Cyanid geplant.

Rund ein halbes Jahr nach seiner Festnahme hat die Generalstaatsanwaltschaft in Düsseldorf Anklage gegen einen 26 Jahre alten Terrorverdächtigen aus Castrop-Rauxel erhoben.

Wie die Behörde am Mittwoch mitteilte, wird der Iraner verdächtigt, einen islamistisch motivierten Anschlag mit den Giftstoffen Rizin oder Cyanid geplant zu haben. Ihm werden die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat und Terrorismusfinanzierung vorgeworfen. In der Nacht zum 8. Januar war der Mann zusammen mit seinem 32 Jahre alten Bruder bei einem spektakulären Anti-Terror-Einsatz festgenommen worden.

Tötung einer „möglichst großen Anzahl von arg- und wehrlosen Menschen“

Über verschiedene Messengerdienste habe der Mann in Kontakt zu islamistisch gesinnten Personen gestanden, die ihn in der Herstellung von Giftstoffen unterrichtet haben sollen. Seinen Anschlagsplan soll der Iraner den Angaben zufolge spätestens seit Ende Oktober 2020 gefasst haben. Entsprechend der Ideologie der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat habe er durch Freisetzung der Gifte eine „möglichst große Anzahl von arg- und wehrlosen Menschen“ töten wollen. Er befindet sich in Untersuchungshaft. Über die Zulassung der Anklage entscheidet das Landgericht Dortmund.

Der 26-Jährige befindet sich aktuell in Untersuchungshaft. Laut Generalstaatsanwaltschaft droht bei der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren. Der 32-jährige Bruder wurde inzwischen freigelassen. Das Ermittlungsverfahren gegen ihn wurde mangels hinreichenden Tatverdachts eingestellt. (AFP/dpa)