Venedig. Am Sonntag schimmerte das Wasser in Venedigs Canal Grande auf einmal grün. Klimaschützer standen im Verdacht. Doch die waren es nicht.
Am vergangenen Sonntag konnten Touristen und Einheimische ein beeindruckendes Schauspiel beobachten: Venedigs berühmter Canal Grande wurde zu einer Costa Smeralda im Westentaschenformat und leuchtete auf einmal grün. Hunderte Videos des grün verfärbten Wassers fluteten die sozialen Medien, Urlauber staunten, die Venezianer wunderten sich.
Nun scheint das Rätsel um den grün verfärbten Abschnitt des Canal Grande gelöst. Die Verfärbung sei durch Fluoreszin ausgelöst worden, eine ungiftige Substanz, die bei Tests in Abwasserkanalnetzen verwendet werde, teilten die örtlichen Behörden am Montag mit. Bei der Analyse von Proben sei Fluoreszin nachgewiesen worden, erklärte die Regionalbehörde für Umweltschutz in Venetien. Toxische Elemente seien in den Proben nicht nachgewiesen worden. Woher das Fluoreszin stammte, wurde nicht mitgeteilt.
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Venedig: Verdacht fiel zunächst auf Klimaaktivisten
Zunächst waren Klimaaktivisten verdächtigt worden, das Wasser verfärbt zu haben. Kürzlich hatten in Rom Aktivistinnen und Aktivisten der "Letzten Generation" einige Behälter mit schwarzem Kohlenstaub im Brunnenbecken der Touristenattraktion Fontana di Trevi entleert. Das Wasser verfärbte sich und musste ausgetauscht werden. Roms Bürgermeister Roberto Gualtieri hatte die Aktion scharf verurteilt.
Auch der Canal Grande war vor gut fünf Jahrzehnten schon einmal grün verfärbt worden. 1968 kippte der argentinische Künstler Garcia Uriburu während der Kunstausstellung Biennale leuchtend grünen Farbstoff ins Wasser, um für den Umweltschutz zu sensibilisieren. (tok mit afp)