Berlin. Eine Geburtstagsparty ist für die Gäste zum Alptraum geworden. Eine Windhose brachte ein Boot auf dem Lago Maggiore zum Kentern.
- Drama auf dem zweitgrößten See Italiens: Auf dem Lago Maggiore entsteht plötzlich eine Windhose und bringt ein Boot zum Kentern
- 19 Menschen werden zunächst vermisst, vier Menschen sterben
- Wie kam es zu dem Unglück?
Im Norden Italiens ist es zu einem tödlichen Bootsunglück gekommen. Für vier Menschen kam nach Informationen der nationalen Nachrichtenagenturen Adnkronos und Ansa jede Hilfe zu spät als am Sonntagabend ein Segelboot auf dem Lago Maggiore kenterte. Insgesamt 23 Menschen waren an Bord als das Wetter über dem beliebten Urlaubsziel plötzlich umschlug. Am Morgen hatten Taucher der Feuerwehr den Leichnam des vierten und letzten Opfers vom Grund des Sees geborgen. Es wurden keine weiteren Menschen vermisst. Lesen Sie hier: Bootsunglück in Italien: "Es war wie eine Wasserbombe"
Nach dem Kentern hatten die Behörden nach den Vermissten mit einem Sucheinsatz zu Luft und zu Wasser gefahndet. Unter den Ertrunkenen soll auch die Frau des Bootsbesitzers sein. Eine weitere Frau und zwei Männer sollen es nicht ans Ufer geschafft haben. Medienberichten zufolge befinden sich fünf weitere Personen derzeit in stationärer Behandlung.
Bootsunglück Italien: Windhose bringt Boot zum Kentern
Eine internationale Geburtstagsgesellschaft soll das Boot zum Feieren gemietet haben. Neben Italienern seien Passagiere aus Großbritannien und Israel vom Unwetter überrascht worden sein, wie Medien berichten. Eine plötzlich aufkommende Windhose habe das Boot demnach etwa 150 Meter vom Ufer entfernt kentern lassen.
Bei den italienischen Opfern handelt es sich um einen 62-Jährigen und um seine 53-jährige Frau, die für den italienischen Geheimdienst arbeiteten. Sie beteiligten sich am Geburtstag eines Freundes, das an Bord des Hausbootes organisiert wurde. Der für die Geheimdienste zuständige Staatssekretär Alfredo Mantovano kondolierte den Angehörigen der Opfer.
Lage | Der Lago Maggiore liegt in den Alpen und erstreckt sich über die italienischen Regionen Piemont und Lombardei sowie den Schweizer Kanton Tessin. |
Größe | Mit einer Länge von 65 km und einer maximalen Breite von 10 km ist der Lago Maggiore nach dem Gardasee und dem Lago di Como der drittgrößte See in Italien. |
Inseln | Im See befinden sich mehrere Inseln, die berühmtesten sind die Borromäischen Inseln: Isola Bella, Isola Madre und Isola dei Pescatori. |
Tourismus | Der Lago Maggiore ist ein beliebtes Reiseziel mit vielen Attraktionen, darunter prächtige Villen, Gärten, malerische Dörfer und Wassersportmöglichkeiten. |
Natur und Klima | Der See ist umgeben von Bergen und Hügeln, die reich an Flora und Fauna sind. Das Klima am Lago Maggiore ist mild, was zum Wachstum von Zitrusfrüchten, Oliven und anderen subtropischen Pflanzen beiträgt. |
Unter den vier Todesopfern des Bootsunfalls sind keine Deutschen. Das bestätigte das Generalkonsulat Mailand am Montagmorgen auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Es dürfte sich um ein Hausboot gehandelt haben - Boote dieser Art werden Medienberichten zufolge auf dem zweitgrößten See Italiens an der Grenze zur Schweiz vermehrt an Touristen vermietet. Der Präsident der Region Lombardei, Attilio Fontana, hatte in der Nacht bei Facebook noch von einem „Segelboot“ geschrieben.
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Viele der Passagiere konnten sich demnach schwimmend ans Ufer der Kleinstadt Lisanza auf der lombardischen Seite des Lago Maggiore retten. Unklar ist, warum das Boot trotz Unwetterwarnung nicht vorher in den Hafen eingefahren war. Die Carabinieri haben die Ermittlungen über Vorgang und Hintergründe des Bootsunglücks eingeleitet. Der Lago Maggiore in den südlichen Ausläufern der Alpen gehört speziell bei den deutschen zu den beliebtesten Zielen für Italien-Reisen.