Verona. Die Leiche der gebürtigen Deutschen wurde im mumifizierten Zustand entdeckt. Nun wurde ihr Sohn in Verona wegen Betrugs festgenommen.
Sechs Jahre lang hat ein 61-jähriger Italiener den Leichnam seiner Mutter in deren Wohnung versteckt, um weiterhin ihr Pensionsgeld einzukassieren. Die Frau, eine gebürtige Kölnerin, die seit ihrer Heirat mit einem Italiener in Verona lebte, war bereits 2017 verschwunden, niemand hatte sie ab diesem Zeitpunkt mehr gesehen. Die Leiche wurde im obersten Stockwerk eines Mehrfamilienhauses im Stadtteil Borgo Milano in mumifiziertem Zustand in einem Müllsack im Schlafzimmer entdeckt.
Es laufen nun gerichtsmedizinische Untersuchungen, um festzustellen, auf welche Weise die Frau gestorben ist und wieso niemand bemerkt hatte, dass sie nicht mehr am Leben war. Den Nachbarn hatte der Sohn erzählt, seine Mutter halte sich in Deutschland auf oder sei auf Urlaub. Der Verdacht gegen ihn erhärtete sich aber dadurch, dass die 1934 geborene Dame seit Jahren weder bei einem Arzt gewesen war noch Medikamente oder Gegenstände des täglichen Bedarfs gekauft hatte. Der Sohn war nicht mittellos, er führte ein normales Leben als Marktforscher. Über 30.000 Euro pro Jahr kassierte der Mann dank der Pension der längst verstorbenen Mutter ein. Nun ist er wegen des Verdachts des schweren Betrugs und Störung der Totenruhe angezeigt.
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Italien: Polizisten finden Leiche in Plastiksäcken – Ermittlungen wegen Betrugs
Die in Köln geborene Helga Maria Engbart lebte seit ihrer Hochzeit mehr als ein halbes Jahrhundert lang in Verona. Sie hatte einen gewissen Wohlstand erreicht, so besaß sie einige Immobilien in der Stadt. Seit dem Tod ihres Ehemannes hatte sie ein zurückgezogenes Leben geführt.
Niemand hatte nach ihr gesucht, nur gelegentlich fragten Nachbarn den Sohn nach seiner Mutter. Dabei gab er immer vage Antworten. Die Suche nach der Seniorin wurde eingeleitet, nachdem bei der örtlichen Polizei eine Anzeige einging. Anwohner hatten sich über die Präsenz von Obdachlosen in einem verwahrlosten Gebäude auf einem Grundstück im Besitz von Helga Maria Engbart beschwert.
Die örtlichen Polizeibeamten versuchten, Kontakt zur Frau aufzunehmen, denn um das Gebäude zu räumen, brauchten sie eine Anzeige wegen Hausbesetzung seitens der Grundstückbesitzerin. Doch weder die Frau, noch ihr Sohn reagierten. Die Polizei bat um die Erlaubnis, das Gebäude zu räumen und auch dieses Mal war die Antwort Schweigen.
Daraufhin wurde ein Zwangsräumungsbefehl erlassen – wieder ohne Reaktion. Jetzt machte sich die Polizei auf die Suche nach Frau Engbart. Sicherheitsbeamte klopften an die Wohnungstür der Frau. Als keine Antwort kam, drangen die Beamten in die Wohnung ein, wo sie die Leiche in Plastiksäcken verpackt vorfanden. Der Sohn stellte sich freiwillig der Polizei. Gegen ihn wird jetzt wegen schweren Betrugs ermittelt.
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