Berlin. Am 11.11. um 11.11 Uhr feiern Narren im ganzen Land den Beginn des Karnevals. Doch warum startet der Fasching genau an diesem Datum?

  • Am 11.11. um 11.11 Uhr startet die fünfte Jahreszeit offiziell
  • Der Tag wird traditionell in den Karnevalshochburgen gefeiert
  • Aber warum ausgerechnet um 11.11 Uhr? Wir klären auf

Es ist die Zeit der Narren, der Kostümfeiern, der Umzüge und der Kamelle: Am 11. November beginnt traditionell die Karnevalszeit. Während in vielen Gegenden Deutschlands eher reserviert auf die bunten Feiern geschaut wird, wird der Tag vor allem in westdeutschen Städten wie Köln wie ein Feiertag begangen. Zwischen Prunksitzungen und öffentlicher, schnapsbefeuerter Enthemmung ist die „fünfte Jahreszeit“ für viele ein Höhepunkt im Jahr.

Auch am 11.11.: Darum gibt es zu Sankt Martin Laternenumzüge

Karnevalszeit: Warum beginnt sie am 11.11. um 11.11 Uhr?

Warum die Karnevalszeit ausgerechnet am 11.11. beginnt, ist nicht eindeutig zu beantworten. Es gibt nur Vermutungen: Es ist eine Schnapszahl, eine Narrenzahl, wie man im Mittelalter gesagt hätte. Einer mehr als die zehn Finger und einer weniger als die zwölf Apostel. Nichts Halbes und nichts Ganzes eben.

Ursprünglich galt eigentlich der 6. Januar, also Heilige Drei Könige, als Beginn der Karnevalszeit.

  • Das führt zu Erklärung Nummer eins für den 11.11.: Denn dem 6. Januar ging einst eine weitere Fastenzeit voraus, die am 11.11. begann.
  • Erklärung Nummer zwei: Der 11.11. war für die Bauern das Ende ihres Wirtschaftsjahres. Einerseits wurde die Pacht fällig, andererseits war die Ernte nun endgültig eingefahren, zum Teil schon weiterverarbeitet. Und der Wein war so weit gereift, dass man ihn trinken konnte.
  • Erklärung Nummer drei: Die Position der Zahl „11“ zwischen den im christlichen Glauben bedeutsamen Zahlen „10“ (Zahl der Gebote) und „12“ (Zahl der Apostel). Die „11“ steht profan in der Mitte, will sich sozusagen keiner der beiden Normen zuordnen lassen. Passend also für den närrischen Zweck.

Die Karnevalssaison 2023/24 dauert bis zum 14. Februar 2024.

Welche Karneval-Vokabeln muss ich kennen?

Zum Karneval gehört auch das besondere Vokabular, das sich allerdings von Region zu Region unterscheiden kann. Das zeigt sich schon beim Namen: Karneval, Fasching, Fastnacht sind wohl am verbreitesten. Doch auch Fassenacht, Fastabend und Fasteleer sind je nach Region möglich. Im Rheinland sollte man sich außerdem auf diese Begriffe gefasst machen:

  • Bützchen: ein Küsschen mit geschlossenen Lippen
  • Dreigestirn: besteht aus Prinz, Bauer und Jungfrau, den offiziellen Regenten des Narrenvolks
  • Hoppeditz: wird in Düsseldorf am 11.11. zum Leben erweckt und hält aus einem Senftopf heraus die Eröffnungsrede zur neuen Session, wird am Aschermittwoch eingeäschert
  • Kamelle: die Leckereien, die von den Umzugswagen herabregnen
  • Nubbel: die Kölner Antwort auf den Hoppeditz, wird am Karnevalsdienstag verbrannt, um die Jecken von ihren Sünden zu befreien
  • Session: So nennt man die Karnevalszeit, abgeleitet vom lateinischen sessio – das bedeutet Sitzung, Sitzungsperiode.
  • Strüßjer: kleine Blumensträuße, die beim Umzug geworfen werden – im Austausch für ein Bützchen
  • Zoch: gemeint ist natürlich der Rosenmontagsumzug

Lesen Sie auch: Alle Feiertage 2023 und 2024 in Deutschland im Überblick

(dpa/fmg)