Berlin. Am 10. März beginnt der Fastenmonat Ramadan. Welche Bedeutung hat er im Islam? Und auf was wird verzichtet? Die Fakten im Überblick.
- Am Sonntag, 10. März, beginnt der Ramadan
- Für Millionen gläubige Muslime weltweit hat der Fastenmonat eine ganz besondere Bedeutung
- Welche Regeln dann gelten und welche Bräuche es gibt, lesen Sie hier
Nichts essen und nichts trinken, von Beginn der Dämmerung am Morgen bis zur Dunkelheit am Abend – und das 30 Tage lang: Für weltweit rund 1,9 Milliarden Muslime beginnt am 10. März der Fastenmonat Ramadan. Meist treffen sich die Gläubigen nach Sonnenuntergang zum Iftar, dem Fastenbrechen, und zum nächtlichen Gebet in der Moschee. Familie und Freunde sitzen bis spät in der Nacht zusammen.
Doch was sind die Hintergründe des Ramadan? Was genau hat es mit diesem wichtigen religiösen Brauch auf sich? Wer muss – laut religiösen Regeln – fasten? Und welche Ausnahmen gibt es? Der Überblick.
Wie lange dauert der Ramadan?
Der islamische Fastenmonat Ramadan dauert 30 Tage. Er beginnt laut Koran, wenn nach dem Neumond die Mondsichel sichtbar wird. Da Datum dieses Ereignises von Jahr zu Jahr variiert, ändert sich auch der Zeitraum, auf den sich der Fastenmonat erstreckt. Im Jahr 2024 beginnt er am 10. März und endet mit dem Zuckerfest am 9. und 10. April. Auf diese Zeiträume fällt der Ramadan in den kommenden Jahren:
- 2025: 28. Februar bis 30. März
- 2026: 16. Februar bis 18. März
- 2027: 7. Februar bis 8. März
- 2028: 27. Januar bis 25. Februar
Was bedeutet "Ramadan Kareem"?
Mit dem Gruß "Ramadan Mubarak" oder "Ramadan Kareem"/"Ramadan Karim" wünschen sich Muslime einen gesegneten Ramadan. Lesen Sie dazu: Die schönsten WhatsApp-Grüße im Ramadan
Was bedeutet das Fasten im Islam?
Das Fasten im Ramadan ist die dritte von fünf Säulen des islamischen Glaubens, also eine der wichtigsten Grundlagen der Religion. Im neunten Monat des Mondkalenders sollen Muslime von der Dämmerung am Morgen bis zur Dunkelheit am Abend auf Essen, Trinken, Rauchen und Sex verzichten. Dadurch soll eine Rückbesinnung auf das Wesentliche erfolgen, Bescheidenheit und Dankbarkeit gefördert werden. Die weiteren Säulen sind:
- Das Glaubensbekenntnis
- Die Pilgerfahrt nach Mekka
- Das Gebet
- Die Wohltätigkeit
Warum muss man im Ramadan fasten?
In einem Flyer der islamischen Organisation Ditib, dem mitgliederstärksten islamischen Verein in Deutschland, heißt es: "Das eigentliche Ziel des Fastens ist, Gottes Anerkennung zu erlangen." Das Fasten solle die Enthaltsamkeit des Menschen zeigen. "Für alles gibt es eine Spende; und die Spende des Körpers ist das Fasten", heißt es im Flyer weiter.
Ditib beschreibt auch Nutzen und Sinn des Ramadan. So heißt es, das Fasten werte "unsere ethischen Werte auf, bewahrt uns vor Schlechtem, belehrt den Menschen, gütig zu sein (...), macht den Menschen körperlich und spirituell gesund, bringt dem Menschen Geduld bei und belehrt den Menschen, den wahren Wert des Segens zu verstehen".
Eine Übersicht zu den Ramadan-Gebetszeiten in Berlin finden Sie bei der "Berliner Morgenpost".
Welche Regeln gibt es zum Ramadan?
Während der Fastenzeit verzichten gläubige Muslime zwischen Dämmerung am Morgen und Dunkelheit am Abend darauf, Speisen und Getränke zu sich zu nehmen. In dieser Zeit stehen sie schon vor Sonnenaufgang auf, um zu essen und zu trinken. Während des Tages nehmen sie nichts zu sich. Erst nach Sonnenuntergang, wenn es dunkel ist, beginnt das Fastenbrechen, das mit einem Ramadan-Gebet abgeschlossen wird.
Zum Fasten gehöre jedoch mehr als der Verzicht auf Speisen und Getränke. So sollen die Gläubigen allen menschlichen Gelüsten entsagen: Geschlechtsverkehr, Alkoholkonsum oder auch das Rauchen sind tabu. Auf der Seite von Ditib heißt es: "Das Fasten belehrt den eiligen Menschen auch die Ruhe zu bewahren. Es belehrt ihn seine unendlichen Wünsche und Triebe unter Kontrolle zu halten." Viele Personen verzichten in der Zeit des Ramadan auch auf auffällige Kleidung, Parfum oder Make-Up.
Was hat Ramadan mit Spenden zu tun?
Ein wichtiger Aspekt ist in der Fastenzeit das Spenden: Im Ramadan gehört es dazu, dass Muslime Bedürftigen helfen. Viele Organisationen fordern gezielt zu Spenden im Fastenmonat auf.
Ist Ramadan für Kinder geeignet?
Eigentlich sind alle gesunden Gläubigen zum Fasten verpflichtet, die volljährig sind. Als volljährig gilt in diesem Fall, wer die Pubertät erreicht hat. Kinder brauchen nicht zu fasten. Viele gläubige Familien führen den jugendlichen Nachwuchs schrittweise an das Fasten heran.
Ramadan: Wer muss nicht fasten?
Neben Kindern gibt es noch weitere Ausnahmen. Schwangere, stillende Mütter, Frauen in der Menstruation, Kranke oder Altersschwache brauchen nicht zu fasten. Auch wer auf Reise ist, ist vom Ramadan ausgeschlossen. Zum Teil halten sich auch Sportler oder Menschen, die harte körperliche Arbeit verrichten, nicht an die Fastenzeit. Allerdings – wer kann, muss die Fastentage laut religiöser Vorschriften später nachholen.
Wie nennt man das Fest nach dem Ramadan?
Das Zuckerfest gehört neben dem Opferfest zu den wichtigsten Feiertagen der Muslime. Neben dem Moscheebesuch mit Festgebet gehört auch der Besuch der Eltern oder Großeltern dazu. Das Fest wird gemeinsam mit Verwandten gefeiert. Vor allem Kinder erhalten Geschenke, Geld und Süßigkeiten.
Der Fastenmonat findet einmal im Jahr statt, richtet sich dabei aber nicht nach dem gregorianischen Kalender, sondern nach dem Mondkalender. Der Ramadan ist der neunte Monat des islamischen Kalenders. Da das Mondjahr kürzer ist als das Sonnenjahr, verschiebt sich der Ramadan jedes Jahr um zehn oder elf Tage nach vorn.
(dpa/fmg)