Bad Laasphe. Lange mussten die Malteser für den neuen Herzenswunsch-Krankenwagen kämpfen. Mit ihm erfüllen sie die letzten Wünsche unheilbar kranker Menschen.
Lange haben die Bad Laaspher Malteser für ihn gekämpft und Spenden gesammelt – nun ist der neue Herzenswunsch-Krankenwagen da. „Es macht uns stolz, vor allem, weil er eine große Erleichterung im Alltag darstellt – für den Gast und unser Team“, sagt Michael Hermann, Stadtbeauftragter der Bad Laaspher Malteser. Bis der neue Herzenswunsch-Krankenwagen einsatzbereit ist, müssen noch einige Arbeiten gemacht werden. Doch im Frühjahr soll es so weit sein. Einen ersten Wunsch für das Jahr gibt es bereits. „Es geht nach Berchtesgaden“, so Hermann.
In den vergangenen Jahren konnten Hermann und seine Kollegen bereits einige letzte Wünsche erfüllen – unter anderen ein Helikopterflug, eine letzte Reise an die See oder auch ein Besuch im Zoo. Mal sind es Tagesfahrten, mal geht es für ein bis zwei Nächte auf Reise. „Wenn die Fahrzeit länger als sechs Stunden dauert, ergibt es Sinn, zwei Nächte zu buchen, damit der Gast auch etwas von der Reise hat. Dass er seinen Wunsch noch einmal richtig leben kann. Denn das ist es, was wir möchten: Einen Tag Leben schenken.“
Spendenaktionen für den neuen Herzenswunsch-Krankenwagen
Und dafür brauchen die Malteser ihren Herzenswunsch-Krankenwagen: Wenn unheilbar kranke Menschen nicht mehr mit einem normalen Fahrzeug transportiert werden können, bringt er sie an den Ort ihrer Wahl. Das Fahrzeug ist technisch und medizinisch so ausgestattet, wie ein normaler Krankenwagen. Doch das alte Fahrzeug ist in die Jahre gekommen. „Da weiteres Geld hineinzuinvestieren, ergibt wenig Sinn. Das Geld ist dann weg und kann nicht mehr für die Wünsche verwendet werden.“
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Durch mehrere Spendenaktionen – angefangen mit dem „Tanz in den Mai“ von Sören Schlapbach und Thorsten Schmidt – sowie weitere Sammelaktionen, Veranstaltungen und Unterstützung durch Stiftungen, Firmen oder auch der Sparkasse, nur um einige Beispiele zu nennen, konnte letztendlich das Geld für einen neuen Wagen aufgebracht werden.
Offiziell befindet sich der neue Wagen seit November 2024 bei den Maltesern. Ein Wagen, mit dem Michael Hermann schon länger liebäugelte. „Er erfüllt einfach alle Kriterien.“ Es sei nicht leicht, in der heutigen Zeit einen kompletten, ausrangierten Krankenwagen zu bekommen. „Viele Rettungsdienste koffern nur um – ein komplettes Fahrzeug ist schwer zu bekommen.“
„Es sind Momente, die dem Gast und seinen Angehörigen die Krankheit für einen kurzen Moment vergessen lassen. Wenn ein Angehöriger auch Wochen danach noch sagt: ,Wir denken nicht an die schwere Zeit im Hospiz, sondern an den Moment, wo wir an der See saßen und lachen über die lustigen Momente‘ – dann ist das etwas ganz Besonderes.“
Auch seien die Kosten immer mehr in die Höhe gegangen. „150.000 Euro ist für ein fünf Jahre altes Fahrzeug eine hohe Summe“, sagt der Stadtbeauftragte. Hinzu kommen weitere Ausstattungskosten – unter anderem für eine elektrohydraulische Fahrtrage, mit der der Gast einfacher in den Herzenswunsch-Krankenwagen transportiert werden kann. „Wir brauchen ihn dann nicht mehr heben“, erklärt Hermann. Sowohl für das Team als auch für den Gast eine große Entlastung.
Mehr als nur ein Fahrzeug
Doch für Michael Hermann und seine Kollegen ist es mehr als nur ein einfaches Fahrzeug – es ist eine Herzensangelegenheit für die Malteser, den letzten Wunsch eines Menschen erfüllen zu können. „Es sind Momente, die dem Gast und seinen Angehörigen die Krankheit für einen kurzen Moment vergessen lassen. Wenn ein Angehöriger auch Wochen danach noch sagt: ,Wir denken nicht an die schwere Zeit im Hospiz, sondern an den Moment, wo wir an der See saßen und lachen über die lustigen Momente‘ – dann ist das etwas ganz Besonderes.“
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Um den letzten Wunsch noch besonderer zu machen, versucht Michael Hermann auch, immer eine kleine Überraschung miteinzubauen. „Das ist mir wichtig.“ Doch viel Zeit bleibt dem Malteser nicht für die Planung. Oft seien es nur 14 Tage Vorlaufzeit. „Doch schon das ist oftmals zu lang. Viele Wünsche konnten nicht mehr erfüllt werden, da die Gäste zuvor verstarben.“ Daher würde sich das Team wünschen, dass sich Angehörige oder der Gast selbst frühzeitig mit seinem letzten Herzenswunsch meldet – so wie beim Wunsch nach Berchtesgaden, der im Februar in Erfüllung gehen soll. „Unser Gast wollte noch einmal in die Berge – und das ermöglichen wir gern“, freut sich Hermann.
Damit die Malteser viele weitere Wünsche erfüllen können, werden weiterhin Spenden benötigt. Unter anderem veranstaltet Michael Hermann hierfür in diesem Jahr selbst am 30. April einen „Tanz in den Mai“. Mit dabei ist die Band „Mountain Crew“. Weitere Informationen hierzu folgen rechtzeitig.
Informationen zum Herzenswunsch-Krankenwagen und den Maltesern in Bad Laasphe gibt es online unter www.malteser.de/standorte/bad-laasphe.html.