Bad Berleburg. Debra Zizkat und Carolina Eigner erhalten als erste das Stipendium des Odeborn e.V.. Ein Gespräch über das Stipendium, das Studium und Zukunftspläne.
„Es ist schön, in Berleburg zu leben und bald auch hier als Ärztin zu arbeiten“, sagt Debra Zizkat. Sie und Carolina Eigner sind die ersten zwei Medizinstudentinnen, die das Stipendium des Odeborn e.V. aus Bad Berleburg erhalten haben. Erst vor wenigen Wochen - im November - hatten sie sich hierfür der Jury vorgestellt.
Noch gut erinnern sich die beiden Frauen an den Tag zurück, als sie vor die Jury traten. Diese bestand aus den Vorstandsmitgliedern des Odeborn-Vereins Heiner Althaus, Kai Wunderlich und Manfred Belz sowie aus dem Zahnmediziner Jan Schüssler und dem Facharzt für Innere Medizin Juri Rein. „Es war schwer, sich auf das Vorstellungsgespräch vorzubereiten. Ich dachte mir: Sei einfach ehrlich“, sagt Debra Zizkat. „Natürlich war man ein wenig aufgeregt, aber ich hatte ja nichts zu verlieren. Ich könnte höchstens etwas gewinnen“, sagt Carolina Eigner beim gemeinsamen Gespräch.
Und lange warten mussten die beiden nicht auf das Ergebnis - das kam schon wenige Tage später per Post. „Das war schon ein besonderer Moment. Ich habe mich sehr gefreut“, sagt Eigner.
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„Carolina Eigner und Debra Zizkat sind beide sehr überzeugend vor der Jury aufgetreten“, erklärte Heiner Althaus Anfang Dezember via Pressemitteilung. „Wir freuen uns, dass wir schon im ersten Jahr unseres Stipendiums zwei motivierte Studentinnen aus der Region unterstützen können.“ Auf diese Weise möchte der Verein langfristig dazu beitragen, die medizinische Versorgung in der Region für die Zukunft zu sichern. Denn: Die Stipendiaten verpflichten sie sich dazu, mindestens fünf Jahre lang in Bad Berleburg tätig zu werden.
Für Debra Zizkat, die aus Köln nach Bad Berleburg zog und dort mit ihrem Partner eine Familie gründete, eine gute Gelegenheit, sich in der neuen Heimat beruflich zu verwirklichen. „Ich finde es schön hier und man hat viele Möglichkeiten, als Arzt zu arbeiten.“ Das findet auch Carolina Eigner. „Man kann sich hier mit einer eigenen Praxis niederlassen, als Facharzt arbeiten oder aber in der Klinik.“
Sie selbst kam früh in Kontakt mit dem Thema Medizin. „Meine Eltern betreiben hier eine Apotheke“, sagt sie. Später machte sie ein freiwilliges, soziales Jahr (FSJ) in der Klinik und der Rehaklinik. „Dort konnte ich schon erste Erfahrungen sammeln.“ Heute studiert sie Humanmedizin in Marburg, ist derzeit im fünften Semester. Ihr erstes Staatsexamen (Physikum) hat sie bereits erfolgreich bestanden. „Das war schon immens, was man hierfür lernen musste, aber es ist auch spannend, nun fächerübergreifend die Zusammenhänge zu verstehen.“
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Auch Debra Zizkat studiert in Marburg Humanmedizin. Sie befindet sich bereits im neunten Semester. „Es ist mein vorletztes Semester mit Vorlesungen“, sagt sie. Dann beginnt das praktische Jahr (PJ). Zuvor aber findet noch die Famulatur statt. Dies ist ein Praktikum, in dem Medizinstudenten praktische Erfahrungen im Krankenhaus oder einer Praxis erlangen sollen.
Insgesamt setzt sich das Medizinstudium aus drei verschiedenen Teilen zusammen: dem vorklinischen Teil (Physikum/1. Staatsexamen), dem klinischen Teil (2. Staatsexamen) und dem praktischen Jahr (3. Staatsexamen). Dabei beträgt die Regelstudienzeit zwölf Semester.
Für Debra Zizkat ist es das zweite Studium. „Ich hatte zuvor Volkswirtschaftslehre (VWL) studiert, doch ich hatte das Medizinstudium immer im Hinterkopf.“ Sie ist froh, dass sie den Schritt gegangen ist und freut sich auf die Zeit als Ärztin in ihrer neuen Heimat. Auf welchen Bereich der Medizin sie sich später spezialisieren werde, werde sich noch zeigen - so auch bei Carolina Eigner. „Bis es so weit ist, dauert es noch ein wenig.“ Sie selbst befindet sich derzeit im klinischen Teil des Studiums. „Das ist schon sehr spannend.“ Und spannend geht es für beide im neuen Jahr weiter.