Bad Berleburg. Dr. Christian Holzapfel ist nicht länger in der Klinik Wittgenstein tätig. Sein Nachfolger spricht schon jetzt über seine konkreten Ziele.
Während derzeit viel über die NRW-Krankenhausreform diskutiert wird, kam in der Klinik Wittgenstein nun ein weiteres Thema auf: Wie das Evangelische Johanneswerk als Träger der Einrichtung mitteilt, ist Dr. Christian Holzapfel, bislang Ärztlicher Direktor der Klinik Wittgenstein und Chefarzt der Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapie, dort nicht mehr tätig.
Im September 2018 wurde er offiziell als Nachfolger von Dr. Bernhard Janta als Ärztlicher Direktor der Klinik Wittgenstein eingeführt. Gegenüber unserer Redaktion sagte er damals, dass er die Klinik im guten Sinne weiterführen werde – „denn so wie es bislang gewesen ist, war das sehr gut“. Den Fokus lege er jedoch eher auf die strukturellen Maßnahmen wie die Erweiterung der psychiatrischen Pflichtversorgung oder den Umzug der Tagesklinik in Netphen. Der Umzug konnte 2021 vollzogen werden und auch der Anbau der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie, um zukünftig Menschen mit psychischen Erkrankungen auch in akuten Krisen notfallmäßig behandeln zu können, ist gestartet.
In einem Statement des Evangelischen Johanneswerkes heißt es nun, dass „unterschiedliche Auffassungen zur künftigen strategischen und strukturellen Ausrichtung der Klinik leider dazu geführt haben, dass sich die Wege von Dr. Holzapfel und der Klinik künftig trennen“. „Für die hohe Qualität seiner therapeutischen Arbeit, seinen Einsatz und die sehr angenehme, vertrauensvolle Zusammenarbeit sind wir ihm sehr dankbar“, teilt Dr. Claudia Schröder, Leiterin der Stabsabteilung Unternehmenskommunikation beim Evangelischem Johanneswerk mit.
„Unterschiedliche Auffassungen zur künftigen strategischen und strukturellen Ausrichtung der Klinik haben leider dennoch dazu geführt, dass sich die Wege von Dr. Holzapfel und der Klinik künftig trennen.“
Lange unbesetzt bleibt der Posten des Ärztlichen Direktors jedoch nicht. Ein Nachfolger konnte mit Matthias Gasche bereits zum 1. Januar 2025 gefunden werden. „Matthias Gasche ist 61 Jahre alt und Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie mit verschiedenen Zusatzausbildungen, unter anderem in Systemischer Therapie und Familientherapie“, berichtet Dr. Claudia Schröder. Der künftige Ärztliche Direktor studierte in Frankfurt am Main und erhielt dort 1993 seine Approbation. Anschließend konnte er viele Erfahrungen im Bereich der psychosomatischen Medizin sammeln - unter anderem leitete er elf Jahre lang eine Klinik für ganztägige, ambulante psychosomatische Rehabilitation in Düsseldorf und - parallel - eine weitere Klinik für zwei Jahre in Essen. Aktuell ist er an der Psychosomatischen Privatklinik Bad Grönenbach als Chefarzt tätig.
Dass er nun nach Bad Berleburg wechselt, sei eine Entscheidung „für die Klinik und den Träger“, so Matthias Gasche. „Das Evangelische Johanneswerk ist ein karitatives Unternehmen, bei dem die Gelder der Solidargemeinschaft für den Patienten ausgegeben werden.“ Er möchte seine zukünftigen Kollegen der Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie bei der inhaltlichen Weiterentwicklung der Klinik unterstützen. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit als Ärztlicher Direktor beinhaltet, die Chefärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, Dr. Julia Nonn bei dem Ausbau des Akutauftrages mit Rat und Tat zu begleiten. Er selbst hat bereits Erfahrungen im Akutbereich gemacht - unter anderem in der Psychiatrischen Klinik des Gemeinschaftskrankenhauses in Herdecke oder auch ganz aktuell in der Psychosomatischen Privatklinik Bad Grönenbach. In Bad Berleburg soll der Akutbereich offiziell im Frühsommer 2025 fertiggestellt sein. „Ich freue mich darauf, gemeinsam mit den Kollegen diesen Weg zu gehen.“
Neben Matthias Gasche wird Dr. Julia Maria Nonn auch zukünftig als Chefärztin die Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie leiten. Die hatte sie am 1. April 2021 übernommen. „Wir freuen uns darauf, mit Matthias Gasche sowie Dr. Julia Nonn und ihren Teams den neuen Herausforderungen im Rahmen der Regionalen Krankenhausplanung NRW und der Vertiefung der regionalen Versorgung begegnen zu können“, teilt Dr. Claudia Schröder mit.