Erndtebrück. 2019 hatte Detlef Gründer die Immobilien erworben. Jetzt sind die letzten Mehrfamilienhäuser verkauft. Die neuen Eigentümer haben konkrete Pläne.
In die Kuhlmann-Häuser in Erndtebrück zieht nach und nach neues Leben ein. Nachdem die Gebäude lange Zeit leer gestanden hatten, hatte Detlef Gründer, Immobilien-Entwickler und Diplom-Kaufmann aus Lippstadt, 2019 die Häuser samt Grundstück erworben. Kurz darauf wurden die ersten von ihnen an lokale Investoren weiterverkauft. Bis auf drei Doppelhaushälften sind jetzt alle 25 Mehrfamilienhäuser in der Ulrich-von-Hutten Straße, der Martin-Luther-Straße, der Freiherr-vom-Stein-Straße und dem Höhenweg vom Markt. Erst kürzlich gingen die letzten zehn Häuser an eine Investorengruppe aus Berlin. Und die hat konkrete Pläne für die Immobilien.
„Wir möchten mittels eines Förderprogrammes der NRW-Bank bezahlbaren Wohnraum schaffen“, sagt Vural Özkara. Gemeinsam mit Christian Roth und der Juve Holding mit Geschäftsführer Drago Vukovic hat er die zehn Kuhlmann-Häuser gekauft. Im zweiten, spätestens im dritten Quartal 2025 soll mit den Sanierungsarbeiten begonnen werden, „je nachdem, wann wir einen positiven Förderbescheid bekommen“.
Die Häuser selbst sollen energetisch umfänglich saniert werden. Angestrebt sei ein Haus nach KfW-Standard 55. „Ein Energieberater prüft derzeit, ob das möglich ist. Ansonsten werden wir sie nach KfW-Standard 70 sanieren“, so Özkara. Dabei sollen die Häuser parallel saniert und anschließend nach und nach vermietet werden. „Unser Ziel ist es, bereits nach sechs Monaten die ersten Wohnungen zu vermieten. Das ist aber erstmal nur eine Prognose.“
Ursprünglich hatten die Häuser in der Kuhlmann-Siedlung je vier Wohneinheiten. Viele von ihnen wurden mittlerweile so ausgebaut, dass sechs Wohneinheiten entstanden. „Es war relativ schnell klar, dass die Häuser im Bereich des Dachgeschosses Ausbaupotential haben. Schon damals gingen die Treppen hoch bis zum Dachgeschoss“, berichtet Detlef Gründer. Die Häuser selbst wurden laut Gründer sehr massiv gebaut. „Dadurch haben sie eine gute Substanz.“
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Auch die neuen Investoren wollen das Dachgeschoss ausbauen, um Platz für weitere Wohnungen zu schaffen. „So werden insgesamt 60 Wohnungen entstehen“, sagt Özkara. Auf die Häuser aufmerksam wurden die Berliner Investoren übrigens durch ein Förderprogramm der NRW-Bank. „Wir haben ein Projekt in Porta Westfalica über einen bekannten Makler gestartet. Dadurch sind wir auf das Förderprogramm gestoßen und haben uns weiter umgeschaut.“
„Wir möchten mittels eines Förderprogrammes der NRW-Bank bezahlbaren Wohnraum schaffen.“
Bereits im Frühjahr kamen sie mit dem Berleburger Familienunternehmen Rothaar-Immobilien in Kontakt. Günter Schmidt und sein Team haben 2019 die Vermarktung der Häuser übernommen. Investoren habe es zahlreiche gegeben, teilweise sogar aus dem Ausland. „Wir hatten viele Besichtigungen“, so Schmidt. Doch aus unterschiedlichen Gründen kam zunächst kein Kaufvertrag für die letzten zehn Häuser zustande.
Nun sind auch sie verkauft. „Wir freuen uns sehr, dass die Wohnungen jetzt einen neuen Eigentümer haben“, berichtet Schmidt. „Die Nachfrage an bezahlbaren Wohnraum ist da, günstige Wohnungen zu finden, ist nicht leicht. Daher ist es eine schöne Sache, dass dort weitere Wohnungen entstehen“, sagt er und lobt dabei auch die „gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde“.
Das bestätigt auch Detlef Gründer: „Die Interessenten unterstrichen immer wieder die gute Zusammenarbeit.“ Bei den ehemaligen Kuhlmann-Häusern sind nun fünf unterschiedliche Investoren aktiv, was aus Sicht der Gemeinde sehr positiv ist. „Durch die unterschiedlichen Konzepte der Investoren steht hier Wohnraum für unterschiedliche Bedürfnisse zur Verfügung“, teilt die Gemeinde mit. Schon jetzt wohnen etwa 120 Menschen in den rund 70 renovierten Wohnungen. „Es ist schön, zu sehen, wie die ehemalige Kuhlmann-Siedlung mit Leben gefüllt wird und gleichzeitig modernen Wohnraum für viele Erndtebrücker Bürger bietet“, heißt es. „Das ist eine tolle Erfolgsgeschichte, die ich mit einem herzlichen Dank an alle verbinde, die dazu beigetragen haben – vor allem die Investoren, die hier tätig geworden sind“, sagt Bürgermeister Henning Gronau.