Bad Berleburg. Um weiterhin ein aktuelles und attraktives Angebot machen zu können, werden die Gebühren ab dem kommenden Jahr angehoben. Eine Übersicht.
Dass die Bücher und Zeitschriften in der Bad Berleburger Stadtbücherei „Dritter Ort - Bücherei der Zukunft“ begehrt sind, zeigen die aktuellen Nutzerzahlen. Und: Rund 80 Prozent der Kunden, die die Online-Angebote nutzen, sind parallel Nutzer der analogen Angebote. Doch wird es immer teurer, aktuelle Bücher und Zeitschriften anzuschaffen. „Die Kosten für die Anschaffung sind erheblich gestiegen“, berichtete Rikarde Riedesel, Abteilungsleiterin Kultur und Erwachsenenbildung bei der Stadt Bad Berleburg, am Mittwochabend im Bad Berleburger Ausschuss für Soziales, Bildung, Sport und Kultur. Dort ging es unter anderem um die Erhöhung der Benutzungsgebühren.
Wie Riedesel ferner berichtete, wurden die Beiträge für die Benutzung der Stadtbücherei zuletzt im Jahr 2018 erhöht. Seitdem haben sich die Kosten in der Anschaffung jedoch erheblich verändert. „Kostete ein Hardcover 2018 noch durchschnittlich 22 Euro, so sind es in diesem Jahr durchschnittlich 28 Euro. Paperbacks sind von 15 Euro auf 20 Euro und Taschenbücher von 10 Euro auf 15 Euro gestiegen“, heißt es auch in der Beschlussvorlage. Die Preissteigerung bewegt sich also zwischen 27 und 50 Prozent. Und die müssen gestemmt werden.
„Die Kosten für die Anschaffung sind erheblich gestiegen.“
Zudem sei eine enorme Kostensteigerung auch im Bereich der „Onleihe24“ bemerkbar. „Beliefen sich die Mitgliedsbeiträge im Onleihe24-Verbund im Jahr 2020 auf 1400 Euro, so liegen diese heute bei 1800 Euro. Auch die erfreulich gute Annahme der Online-Angebote wie e-books, e-paper und des e-learnings haben eine Kostensteigerung zur Folge.“ Insgesamt gab es in diesem Jahr durchschnittlich 90 Nutzer mit 560 Ausleihen.
Die neuen Gebühren im Überblick
Um den Nutzern (online und analog) auch weiterhin ein aktuelles und attraktives Angebot machen zu können, sollen nun die Gebühren für die Nutzung angehoben werden - „unter den Aspekten der Förderung von Kindern und Jugendlichen sowie der Sozialverträglichkeit“. Konkret heißt dies, dass Erwachsene ab dem 1. Januar 25 Euro statt der ursprünglich 15 Euro als Jahresbeitrag zahlen. Volljährige Schüler, Auszubildende, Studenten, Teilnehmer des Bundesfreiwilligendienstes, Schwerbehinderte ab einem Behinderungsgrad von 80 Prozent, sowie Personen, die sich im Bezug von Leistungen nach SGB II, SGB III, SGB XII und AsylbLG befinden, zahlen für ein Jahr 10 Euro (vorher waren es 8 Euro). Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren müssen nach wie vor keine Gebühren zahlen, ebenso die Inhaber der „Ehrenamtskarte NRW“. Durch die Anhebung der Gebühren kann ein Teil der gestiegenen Kosten gedeckt werden“, so Riedesel.
Die angehobenen Nutzungsgebühren sind Teil der abgeänderten Benutzungsordnung der Stadtbücherei, die zumindest in einem Punkt für Nachfragen sorgte. So heißt es beim Punkt „Anmeldung“, dass hierfür eine gültige E-Mail-Adresse anzugeben sei. „Aber was ist mit denjenigen, die keine E-Mail-Adresse haben?“, wollte Ronny Michaelis (SPD) wissen. „Die bleiben natürlich weiterhin Nutzer der Stadtbücherei“, erklärt Rikarde Riedesel. Dennoch sei der Informationsfluss per Mail einfacher und kostengünstiger. „So können wir Nutzer viel einfacher und schneller über Rückgabeversäumnisse informieren. Außerdem können Nutzer so ganz einfach die Ausleihe verlängern.“ Andreas Lückel (CDU) schlug vor, den Satz zur E-Mail-Adresse bis zur Stadtverordnetenversammlung am kommenden Montag anzupassen. Unter dieser Voraussetzung wurde die Vorlage von den Ausschussmitgliedern am Ende einstimmig beschlossen.