Feudingen. „Ich sehe uns vor allem als Versorger der Menschen“, sagt Fabian Hoffmann. Im Oktober eröffnete er mit seiner Familie vor dem Haus ein Verkaufsstand.
Es ist die Liebe zur Landwirtschaft und vor allem zu den Tieren, die Katharina und Fabian Hoffmann schon vor vielen Jahren miteinander verband. „Als wir uns kennenlernten, merkten wir schnell, dass wir gemeinsam eine Landwirtschaft betreiben möchten“, erinnert sich das Paar auch heute noch an die Anfänge zurück. Heute leben neben Hühnern auch Ziegen, Wachteln und Hochlandrinder auf dem Hof Ziegenheide in Feudingen. Seit kurzem befindet sich auf dem Grundstück, direkt an der L719 gelegen, auch ein Verkaufshäuschen.
Die Idee hierzu kam dem Paar vor einigen Monaten. „Das war zur Zeit der Bauernproteste, an denen ich selbst auch teilgenommen habe“, sagt Fabian Hoffmann. „Während der Proteste habe ich gemerkt, dass es doch viel zielführender wäre, seine Zeit dafür zu nutzen, sich weiterzuentwickeln. Ich sehe uns Landwirte vor allem als Versorger der Menschen.“ Und genau das möchte er mit dem Verkaufshäuschen tun: Den Menschen regionale Produkte bieten und gleichzeitig lange Transportwege vermeiden.
Seit dem 4. Oktober gibt es im Häuschen neben Honig Bio-zertifizierte Eier zu kaufen, seit neuestem sogar Wachteleier. „Eine Kundin brachte uns auf die Idee, da sie sich gerne Wachteleier wünschte. Also haben wir einige Wachteln aufgezogen“, sagt Katharina Hoffmann. Geöffnet ist das Häuschen täglich von 8 bis 20 Uhr.
Während die Eier und die Hühnerhaltung bereits Bio-zertifiziert wurden, befindet sich der Betrieb derzeit noch in der Umstellung, voraussichtlich bis 2025. „Die Umstellung des gesamten Betriebes dauert etwa zwei Jahre“, erklärt das Paar.
„Wir wollten uns frei machen von den rein wirtschaftlichen Faktoren. Natürlich muss am Ende vom Ertrag etwas übrig bleiben, aber unsere Produkte sollen für den Kunden auch bezahlbar bleiben.“
Schon in der Kindheit kam das Paar mit der Landwirtschaft in Kontakt, Fabian in Rückershausen und Katharina auf einem Bauernhof in Feudingen. „Es war schnell klar, dass wir Tiere halten möchten“, sagt Fabian Hoffmann. So vermarktet das Paar schon seit einiger Zeit ihre Hühner und Ziegen, bauten sich so einen Kundenstamm auf. Vor vier Jahren dann der entscheidende Schritt: Gemeinsam kauften sie das Haus an der L719, zu dem unter anderem auch zwei Hektar Land gehört. „Es war ein echter Glücksfall, dass wir das Haus kaufen konnten“, sag die 36-Jährige.
Denn das Areal bietet neben einer ruhigen Lage vor allem eins: genug Platz für ihre Tiere. Und das ist dem Paar wichtig. „Wir wollen, dass es unseren Tieren hier gut geht“, berichtet der 39-Jährige. „Wir wollten uns frei machen von den rein wirtschaftlichen Faktoren. INatürlich muss am Ende vom Ertrag etwas übrig bleiben, aber unsere Produkte sollen für den Kunden auch bezahlbar bleiben.“
Ebenso wichtig sei das richtige Futter. „Man liest so oft von genmanipuliertem Futter. So etwas sollten Tiere niemals zu fressen bekommen.“ Aus Überzeugung haben Katharina und Fabian daher „ihre Art“ der Tierhaltung begonnen. Auf der großen Wiese, auf dem zudem ein selbstgebauter Stallwagen steht, leben derzeit rund 70 Hühner. Auch die Bruderhähne werden bis zu ihrer Schlachtung auf dem Hof großgezogen. „Uns ist es wichtig, auch die männlichen Tiere aufzuziehen.“ Doch: „Auch das gehört dazu. Wir versuchen sie so artgerecht wie möglich zu halten, aber am Ende sind es Nutztiere“, erklärt das Paar unter anderem auch auf seinem Instagram-Account (Hofziegenheide) zur Schlachtung.
Dort möchten sie den Menschen einen Einblick in den Alltag auf dem kleinen Bauernhof geben. „Wir würden uns einfach wünschen, dass sich die Menschen mehr mit dem Thema Tierhaltung auseinandersetzen würden, sich darüber erkundigen, wo ihr Fleisch herkommt und wie die Tiere zuvor gelebt haben.“ Das sei auf dem Hof möglich. „Man kann uns gerne besuchen, unsere Tiere kennenlernen.“
Neben den Hühnern leben aber auch allerhand Ziegen auf dem Hof - Tauernschecken und deutsche Edelziegen. Zudem zogen dieses Jahr zwei Hochlandrinder zu ihnen, weitere sollen folgen. „Klar gibt es Rinder, die sich für die Fleischproduktion besser eignen würden, aber das steht bei uns nicht im Vordergrund“, so Fabian Hoffmann. Auch werde mit dem Decken gewartet, bis die Tiere etwas älter sind. „Wir möchten warten, bis sie erwachsener sind, bevor sie selbst Nachkommen bekommen“, erklärt Katharina Hoffmann.
Die Familie genießt das Leben mit ihren Tieren auf dem Hof, auch wenn es manchmal etwas stressig ist. „Es ist einfach erfüllend“, sagt Fabian Hoffmann.