Laaspherhütte. Liebevoll restaurierte Fahrzeuge und landwirtschaftliche Geräte aus vergangenen Zeiten präsentiert das Museum in Laaspherhütte.
Leuchtende Kinderaugen, schwelgen in Erinnerungen und gelebte Heimatgeschichte: Wer einen Ausflug in der Wittgensteiner Heimat mit der ganzen Familie planen will, findet im Museum für Landwirtschaft, Technik und Brauchtum etwas, das sowohl die jüngsten als auch die ältesten Generationen begeistern kann.
Seit es Traktoren gibt, ziehen sie viele Kinder fast magisch an. Das bringt uns zu unserem letzten kuratierten Tipp der Redaktion zum Ende der Ferien für die ganze Familie: Nach der Wisent-Wildnis, dem Planetenlehrpfad und der Märchenspur geht es diesmal in das Museum in Laaspherhütte. Auf 900 Quadratmetern wartet das 2021 gebaute Museumsgebäude mit zahlreichen Oldtimern aus der heimischen Landwirtschaft, historischen Zwei- und Vierrädern und auch Haushaltsgegenständen vergangener Zeiten auf seine Besucher. Auf die kleinen Besucher wird dabei genauso eingegangen wie auf die großen, unter anderem mit Ausmalbildern, Wundertüten, Süßigkeiten oder auch einem Mini-Traktor, der einem der originalen Ausstellungsstücke zum Verwechseln ähnelt.
Eltern und Großeltern können währenddessen mehr über die Geschichte der einzelnen Exponate erfahren, denn: Die stammen zu großen Teilen aus Wittgenstein, kamen hier in der Landwirtschaft oder Tief- und Pflasterbau zum Einsatz oder wurden von Wittgensteinern gefahren und stehen somit für gelebte Heimatgeschichte, darunter zahlreiche Zweiräder - wie BMW, Horex, DKW NSU sowie ein historisches Fahrrad mit Karbidlampe - und PKW, wie alle anderen Ausstellungsstücke liebevoll von der Besitzerfamilie Schmidt eigenhändig restauriert. Darunter sind Fahrzeuge aus den Baujahren 1936 bis 1986 zu sehen - der älteste PKW in der Sammlung ist ein Opel P4 aus dem Jahr 1936, ein Mercedes SL aus dem Jahr 1986 ist derweil der jüngste.
Einen großen Teil der Sammlung nehmen die landwirtschaftlichen Gefährte und Geräte ein: darunter Schlepper aus der Schlepperschmiede aus Hannover von Hanomag, Lanz-Bulldogs aus Mannheim, Porsche-Schlepper sowie MAN-Schlepper aus München und Eicher-Schlepper aus dem Allgäu. Auch sind unter anderem Bagger zu sehen, die eng mit der Geschichte der Familie Schmidt verbunden sind. Dazu kommen Exponate wie Holzleiterwagen, Getreidemühlen, Heuwender, elektrische und manuelle Butterfässer, Küchengeräte oder auch eine Milchzentrifuge. Zu den Highlights zählen außerdem ein Claas-Europa-Mähdrescher oder eine Hanomag-Planierraupe aus dem Jahr 1951.
Nach dem Besuch im Museum haben Besucher noch die Möglichkeit, sich in dem Dorf-Café direkt um die Ecke zu stärken. Das Besondere an dem rustikalen Café: Es war früher mal ein Kuhstall, an den unter anderem noch Namensschilder von Kühen, die dort einst untergebracht waren, erinnern. Hier können Besucher Kaffee und selbst gebackenen Kuchen nach „Muttern Art“ oder auch XXL-Waffeln nach Oma Minchens Rezept bestellen. Im Herbst knistert im Kamin außerdem ein Feuer.
Das Museum ist werktags nach Vereinbarung (02752/1549) geöffnet, an Sonn- und Feiertagen von 14 bis 18 Uhr. Erwachsene zahlen pro Person 10 Euro Eintritt, Kinder zwischen 6 und 12 Jahren 5 Euro, Kinder unter 5 Jahren (in Begleitung von Erziehungsberechtigten) kommen umsonst ins Museum. Einzelführungen werden ab 10 Personen angeboten. Die Eintrittskarten sind im Restaurant bzw. Dorf-Café zu lösen. Das Café ist samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Museum und Café/Restaurant sind am Brückenacker 2 in Laaspherhütte zu finden.