Arfeld. Atemschutzgeräteträger müssen für diese Gefahren gerüstet sein. Das wird in Bad Berleburg speziell trainiert. Matthias Böhl hat zugeschaut.

Es brennt in einer Werkstatt. Flammen und dichter, schwarzer Rauch sind bereits von außen zu sehen, Feuerwehrleute bereiten sich auf ihren Atemschutzeinsatz zum Löschangriff vor. Neben dem dichten und beißenden Qualm mit seinen Atemgiften sind die Feuerwehrleute auch fast immer extremen Temperaturen und gefährlichen Flammen ausgesetzt. Zwar schützt ihre Kleidung sie recht gut, dennoch kann es zu gefährlichen Situationen kommen. Beispielsweise kann es durch fehlende Lüftungsöffnungen in einem brennenden Raum passieren, dass der Brand von den brennenden Gegenständen schlagartig auf alle brennbaren Gegenstände und Oberflächen übergreift, weil sich der Brandrauch staut und extreme Hitze abgibt. Bei dieser Durchzündung entstehen Temperaturen von um die 1000 Grad und diese „Feuerwalze“ ermöglicht den Einsatzkräften auch mit schwerer Schutzkleidung nur wenige Minuten ein Überleben ohne schwerste Brandverletzungen.

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„Ein Brandraum kann heiß oder kalt sein. Deshalb müssen die Feuerwehrleute als erstes einen Temperaturcheck durchführen und Löschwasser unter die Decke sprühen.“

Alexander Moszicke
Ausbilder der Atemschutzgeräteträger

Florian Lange von der Löschgruppe Schwarzenau und Florian Saßmannshausen von der Löschgruppe Dotzlar, sowie Pascal Meinecke von der Löschgruppe Schüllar-Wemlighausen und Davin Schenkel vom Löschzug Aue-Wingeshausen üben an der Station von Alexander Moszicke vom Löschzug Aue-Wingeshausen. Er erklärt mir: „Ein Brandraum kann heiß oder kalt sein. Deshalb müssen die Feuerwehrleute als Erstes einen Temperaturcheck durchführen und Löschwasser unter die Decke sprühen“. Kommt das Wasser zu Boden, ist der Raum noch relativ kalt. Kommt es nicht mehr zum Boden zurück und verdunstet stattdessen, ist der Raum sehr heiß. „Dann müssen die Einsatzkräfte den Raum zunächst herunterkühlen“, schildert Alexander Moszicke. Dies machen die Kameraden, indem sie kurze Sprühstöße aus dem Hohlstrahlrohr abgeben.

Die Arbeit mit dem Hohlstrahlrohr ist nicht einfach

Atemschutzgeräteträger der Freiwilligen Feuerwehr Bad Berleburg lernen und trainieren den Einsatz unter extrem schwierigen Bedingungen. Dazu gehört der Löschangriff mit dem Hohlstrahlrohr. Mit dem Sprühnebel schützen sich die Einsatzkräfte selbst und senken die Temperatur in Einsatzbereich.
Atemschutzgeräteträger der Freiwilligen Feuerwehr Bad Berleburg lernen und trainieren den Einsatz unter extrem schwierigen Bedingungen. Dazu gehört der Löschangriff mit dem Hohlstrahlrohr. Mit dem Sprühnebel schützen sich die Einsatzkräfte selbst und senken die Temperatur in Einsatzbereich. © Matthias Böhl | Matthias Böhl
Atemschutzgeräteträger der Freiwilligen Feuerwehr Bad Berleburg lernen und trainieren den Einsatz unter extrem schwierigen Bedingungen. Dazu gehört der Löschangriff mit dem Hohlstrahlrohr. Mit dem Sprühnebel schützen sich die Einsatzkräfte selbst und senken die Temperatur in Einsatzbereich.
Atemschutzgeräteträger der Freiwilligen Feuerwehr Bad Berleburg lernen und trainieren den Einsatz unter extrem schwierigen Bedingungen. Dazu gehört der Löschangriff mit dem Hohlstrahlrohr. Mit dem Sprühnebel schützen sich die Einsatzkräfte selbst und senken die Temperatur in Einsatzbereich. © Matthias Böhl | Matthias Böhl
Atemschutzgeräteträger der Freiwilligen Feuerwehr Bad Berleburg lernen und trainieren den Einsatz unter extrem schwierigen Bedingungen. Dazu gehört der Löschangriff mit dem Hohlstrahlrohr. Mit dem Sprühnebel schützen sich die Einsatzkräfte selbst und senken die Temperatur in Einsatzbereich.
Atemschutzgeräteträger der Freiwilligen Feuerwehr Bad Berleburg lernen und trainieren den Einsatz unter extrem schwierigen Bedingungen. Dazu gehört der Löschangriff mit dem Hohlstrahlrohr. Mit dem Sprühnebel schützen sich die Einsatzkräfte selbst und senken die Temperatur in Einsatzbereich. © Matthias Böhl | Matthias Böhl
Atemschutzgeräteträger der Freiwilligen Feuerwehr Bad Berleburg lernen und trainieren den Einsatz unter extrem schwierigen Bedingungen. Dazu gehört der Löschangriff mit dem Hohlstrahlrohr. Mit dem Sprühnebel schützen sich die Einsatzkräfte selbst und senken die Temperatur in Einsatzbereich.
Atemschutzgeräteträger der Freiwilligen Feuerwehr Bad Berleburg lernen und trainieren den Einsatz unter extrem schwierigen Bedingungen. Dazu gehört der Löschangriff mit dem Hohlstrahlrohr. Mit dem Sprühnebel schützen sich die Einsatzkräfte selbst und senken die Temperatur in Einsatzbereich. © Matthias Böhl | Matthias Böhl
Atemschutzgeräteträger der Freiwilligen Feuerwehr Bad Berleburg lernen und trainieren den Einsatz unter extrem schwierigen Bedingungen. Dazu gehört der Löschangriff mit dem Hohlstrahlrohr. Mit dem Sprühnebel schützen sich die Einsatzkräfte selbst und senken die Temperatur in Einsatzbereich.
Atemschutzgeräteträger der Freiwilligen Feuerwehr Bad Berleburg lernen und trainieren den Einsatz unter extrem schwierigen Bedingungen. Dazu gehört der Löschangriff mit dem Hohlstrahlrohr. Mit dem Sprühnebel schützen sich die Einsatzkräfte selbst und senken die Temperatur in Einsatzbereich. © Matthias Böhl | Matthias Böhl
Atemschutzgeräteträger der Freiwilligen Feuerwehr Bad Berleburg lernen und trainieren den Einsatz unter extrem schwierigen Bedingungen. Dazu gehört der Löschangriff mit dem Hohlstrahlrohr. Mit dem Sprühnebel schützen sich die Einsatzkräfte selbst und senken die Temperatur in Einsatzbereich.
Atemschutzgeräteträger der Freiwilligen Feuerwehr Bad Berleburg lernen und trainieren den Einsatz unter extrem schwierigen Bedingungen. Dazu gehört der Löschangriff mit dem Hohlstrahlrohr. Mit dem Sprühnebel schützen sich die Einsatzkräfte selbst und senken die Temperatur in Einsatzbereich. © Matthias Böhl | Matthias Böhl
Atemschutzgeräteträger der Freiwilligen Feuerwehr Bad Berleburg lernen und trainieren den Einsatz unter extrem schwierigen Bedingungen. Dazu gehört der Löschangriff mit dem Hohlstrahlrohr. Mit dem Sprühnebel schützen sich die Einsatzkräfte selbst und senken die Temperatur in Einsatzbereich.
Atemschutzgeräteträger der Freiwilligen Feuerwehr Bad Berleburg lernen und trainieren den Einsatz unter extrem schwierigen Bedingungen. Dazu gehört der Löschangriff mit dem Hohlstrahlrohr. Mit dem Sprühnebel schützen sich die Einsatzkräfte selbst und senken die Temperatur in Einsatzbereich. © Matthias Böhl | Matthias Böhl
Atemschutzgeräteträger der Freiwilligen Feuerwehr Bad Berleburg lernen und trainieren den Einsatz unter extrem schwierigen Bedingungen. Dazu gehört der Löschangriff mit dem Hohlstrahlrohr. Mit dem Sprühnebel schützen sich die Einsatzkräfte selbst und senken die Temperatur in Einsatzbereich.
Atemschutzgeräteträger der Freiwilligen Feuerwehr Bad Berleburg lernen und trainieren den Einsatz unter extrem schwierigen Bedingungen. Dazu gehört der Löschangriff mit dem Hohlstrahlrohr. Mit dem Sprühnebel schützen sich die Einsatzkräfte selbst und senken die Temperatur in Einsatzbereich. © Matthias Böhl | Matthias Böhl
Atemschutzgeräteträger der Freiwilligen Feuerwehr Bad Berleburg lernen und trainieren den Einsatz unter extrem schwierigen Bedingungen. Dazu gehört der Löschangriff mit dem Hohlstrahlrohr. Mit dem Sprühnebel schützen sich die Einsatzkräfte selbst und senken die Temperatur in Einsatzbereich.
Atemschutzgeräteträger der Freiwilligen Feuerwehr Bad Berleburg lernen und trainieren den Einsatz unter extrem schwierigen Bedingungen. Dazu gehört der Löschangriff mit dem Hohlstrahlrohr. Mit dem Sprühnebel schützen sich die Einsatzkräfte selbst und senken die Temperatur in Einsatzbereich. © Matthias Böhl | Matthias Böhl
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In der Übung sieht das so aus, dass die Feuerwehrleute immer in Zweierteams vorgehen, hier jedoch ohne Atemschutz. Alexander Moszicke steht etwa zwanzig Meter von ihnen entfernt und ruft ihnen zu: „Temperaturcheck!“, dann wissen sie genau, wie sie das machen müssen. „Heiß!“, erwidert Alexander und der Angriffstrupp kühlt den Raum durch gezielte Sprühstöße runter. Dabei gibt Alexander Moszicke per Handzeichen die Richtung vor, in der Sprühstoß erfolgen muss. Plötzlich ruft er „Flash over!“. Das ist für die Feuerwehrleute eine lebensgefährliche Situation. Dieses schlagartige Durchzünden des Feuers auf den gesamten Raum birgt extreme Gefahren, die die Feuerwehrleute und noch im Haus befindliche Menschen in Lebensgefahr bringt. Ein Überleben bei derart hohen Temperaturen ist nur wenige Minuten möglich. Jetzt können die Kameraden sich nur noch schützen, in dem sie sich nach hinten werfen und in liegender Position einen Wasservorhang über sich ergießen, um nicht in die Flammen zu geraten und die Hitze aushalten zu können. Gleichzeitig müssen sie nun den Rückzug antreten. Diese Übung machen die Teams, sodass jeder einmal in erster Position mit dem Schlauch und in zweiter Position unterwegs war.

In Arfeld werden die Atemschutzgeräteträger der Freiwilligen Feuerwehr Bad Berleburg durch Alexander Moszicke im Umgang mit Wärmebildkameras und anderem Gerät ausgebildet.
In Arfeld werden die Atemschutzgeräteträger der Freiwilligen Feuerwehr Bad Berleburg durch Alexander Moszicke im Umgang mit Wärmebildkameras und anderem Gerät ausgebildet. © Matthias Böhl | Matthias Böhl

Neben dem Hohlstrahlrohr zum Löschangriff gibt es eine Menge weiterer Utensilien, die die Atemschutzgeräteträger mitnehmen müssen. Natürlich die Schutzkleidung und das rund 15 Kilogramm schwere Atemschutzgerät, aber auch viel Zusatzausrüstung. Jeder Atemschutzträger hat einen Beutel mit einer Leine bei sich, die unabdingbar ist, um den Weg wieder zurück aus dem Brandrauch zu finden. Vor dem Einsatz wird diese Schnur an einem festen Teil unmittelbar vor dem Brandort fixiert und dient dann als Führungsleine für den Rückweg bei fehlender Sicht. In einer weiteren Tasche befindet sich Markierungskreide. „Das dient dazu, einen Raum von außen zu kennzeichnen, wo andere Einsatzkräfte dann den Status der Durchsuchung nach Personen ablesen können“, erklärt Alexander Moszicke. Hier gibt es genau festgelegte Zeichen, mit denen jeder Feuerwehrmann etwas anfangen können muss. Weiterhin sind Holzkeile in der Tasche, mit der die Kameraden Türen und Fenster offen halten können, um beispielsweise ein Abziehen von Rauch zu ermöglichen. Zur Rettung von Menschen, zum Beispiel aber auch seinem Einsatzpartner, haben die Feuerwehrleute eine sogenannte Brandschlinge ebenfalls immer am Mann. Aber nicht nur zur Rettung von Menschen kann diese Schlinge eingesetzt werden, ihr Einsatzbereich ist denkbar vielfältig. Alexander Moszicke führt an einer seiner beiden Stationen deren Verwendung zur Rettung eines Menschen vor.

Atemschutzgeräteträger der Freiwilligen Feuerwehr Bad Berleburg lernen und trainieren den Einsatz unter extrem schwierigen Bedingungen. Dazu gehört der Löschangriff mit dem Hohlstrahlrohr.
Atemschutzgeräteträger der Freiwilligen Feuerwehr Bad Berleburg lernen und trainieren den Einsatz unter extrem schwierigen Bedingungen. Dazu gehört der Löschangriff mit dem Hohlstrahlrohr. © Matthias Böhl | Matthias Böhl

Doch nicht nur zur direkten Brandbekämpfung, sondern auch zur Erkundung können die Atemschutzgeräteträger zum Einsatz kommen. Dazu haben sie zwei Gaswarngeräte am Mann. Ein kleineres dient als Kohlenmonoxid-Warner, das etwas größere der beiden kann vier verschiedene Gase messen, und auch die Gefahr eins explosiven Gas-Sauerstoff-Gemisches in Prozent angeben. Dies kann einen Gefahrenbereich vergrößern, oder auch verkleinern. Zur Erkundung können die Atemschutzträger auch mit einer Wärmebildkamera vorgehen, um zum Beispiel die Temperatur hinter einer Wand zu ermitteln und so einen Hinweis auf mögliche Glutnester zu erhalten. Lukas Bodenmüller vom Löschzug Aue-Wingeshausen, der diese Station gemeinsam mit Alexander Moszicke betreut, führt die Möglichkeiten und die Grenzen der Wärmebildkamera eindrucksvoll vor.

Eine Taschenlampe zum Einsatz in der Dunkelheit, oder in dichtem Rauch gehört ebenfalls zur Ausrüstung. Und zu guter Letzt nehmen die Atemschutzgeräteträger auch Schlauchkörbe mit gefalteten Löschschläuchen und einem Strahlrohr mit in den Einsatz, um auch die Brandbekämpfung durchführen, oder die Einsatzmöglichkeiten erweitern zu können. Alles unter ohnehin schon körperlich anstrengender und fordernder Arbeit. Hier wird deutlich, warum man oft auch von „schwerem Atemschutz“ spricht.