Wittgenstein. Aktuell läuft die Regionalwahl 2024. Wir schauen zurück auf spannende Entscheidungen und große Emotionen bei den bisherigen Siegerinnen.
Seit 2011 wählen die Leserinnen und Leser der Westfalenpost die WP-Schützenköniginnen. Und in jedem Jahr konnten Majestäten aus Wittgenstein die Regionalwahl für den Kreis Siegen-Wittgenstein für sich entscheiden. Zwei Vereine konnten sich in den vergangenen 13 Jahren sogar mehrfach freuen.
Die allererste Regionalsiegerin 2011
Die erste Regionalsiegerin 2011 war Sabine Latzberg vom Schieß- und Schützenverein Schwarzenau. Sie hatte sich bei der Premiere in einem Herzschlagfinale, das tatsächlich erst mit der Schließung der Wahlmaschine zu Ende war, durchgesetzt: „Das ist genial. Ich hatte Pippi in den Augen“, freute sich Sabine Lantzberg vom Schützenverein Schwarzenau damals. Mit einem am Ende knappen, aber eindeutigen Vorsprung von 320 Stimmen landete die Außendienstmitarbeiterin noch vor Julia Weber vom Schieß- und Schützenverein Elsoff auf Platz eins. Weber hatte dieses Rennen lange angeführt.
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Die Gewinnerin des Jahre 2012
Lisa Löcker aus holte sich den Sieg im Jahr 2012: „Ich bin total aufgeregt, so spannend war das bis zum Schluss. Ich bin unwahrscheinlich stolz“. Mit zittriger Stimme reagierte die 23-jährige Bürokauffrau auf die Nachricht, dass sie den Kreis Siegen-Wittgenstein auf überregionaler Ebene beim Wettbewerb der WP-Schützenkönigin vertreten durfte.
So lief die Königinnen-Wahl 2013
In 2013 ging der Titel ins Banfetal. Genauer gesagt zu den Edelweißschützen aus Herbertshausen. Passend zum 60-jährigen Bestehen des Vereins sicherte sich Sandra Bode den Regionalsieg. Mit Spannung wartete damals alles auf die Entscheidung: Dann kam die SMS von ihrer Freundin Jenny Rothenpieler: „Du bist es!“ Sandra vertrat den Kreis Siegen-Wittgenstein im großen Finale. Kolleginnen und Kollegen bei der Firma Osterrath gratulieren und jubelten damals mit. „Gut, dass ich danach bald Feierabend hatte“, blickte die Siegerin freudestrahlend am Abend zurück, „ich hätte kaum noch arbeiten können.“ Spontan hat der Schützenvorstand damals eine persönliche Gratulation anberaumt.
Regionalsiegerin 2014 kommt aus Glashütte
Anne Benfer hatte 2014 viel Grund zum Feiern. Die Schützenkönigin aus Glashütte hatte das Regionalfinale haushoch gewonnen und nahm dann bei der großen Party aller Regionalsiegerinnen die Glückwünsche entgegen. „Ich bin ganz gerührt“, sagte Anne Benfer, als sie von der Bühne kam. Da hatte sie gerade die Glückwünsche von André Schweins von der WP-Chefredaktion entgegengenommen. Dann bekam ihr Verlobter Florian Nölling erst einmal ein Küsschen. Klar, dass er sich mit ihr freute: „Wir sind echt glücklich.“ Und schließlich stand im Mai auch noch die Hochzeit an.
Wiederholungserfolg Nummer 1
Der Schieß- und Schützenverein Schwarzenau hat es als erster geschafft: Mit seiner Schützenkönigin 2015, Ekaterina Müller, konnten die Schwarzenauer zum zweiten Mal in der Geschichte des Wettbewerbs und des Vereins eine Regionalsiegerin stellen. Mit 434 Stimmen ließ die Regentin des Schützenvereins Schwarzenau ihre Konkurrenz chancenlos zurück. Ekaterina lebt die Schützenkultur, wie sie damals der Reporterin berichtete: „Ich bin selber seit zwei Jahren Schützin und nehme an kleinen Wettbewerben teil. In dem Verein habe ich viele neue Leute kennengelernt und Freunde gefunden“, freute sich die Musiklehrerin. Und sie hat auch einen Tipp für den Erfolg: „Ich habe Nachbarn und Kollegen Bescheid gegeben und die wiederum ihren Kollegen. Sogar in Online-Foren habe ich auf mich aufmerksam gemacht.“
Wiederholungserfolg Nummer 2
Bei der Online-Abstimmung lieferten sich Denise Heinrich von den Edelweißschützen aus Herbertshausen und Imke Bald vom Schützenverein Girkhausen 2016 ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Am Schluss trennten gerade mal vier Stimmen die beiden Schützenköniginnen (165 zu 161). Auf dem dritten Platz landete vergleichsweise abgeschlagen Melli Oesterhoff vom SV Berghausen 1905 mit 63 Stimmen. Damit ging zum zweiten Mal der Titel nach Herbertshausen. Denise Heinrich belegte als Regionalsiegerin nach der finalen Online-Abstimmung Platz acht im großen Wettbewerb der WP. Bei der Party in Menden verriet sie unserem Reporter: „Wir feiern trotzdem. Ich bin glücklich, dass ich es mit vier Punkten Vorsprung überhaupt bis ins Finale geschafft habe.“
2017 geht der Sieg nach Bad Laasphe
Santina Peters, Schützenkönigin 2017 des Laaspher Schützenvereins, holte sich den Regionalsieg 2017 und war überglücklich: „Oh, das war total aufregend vom Anfang bis zum Ende. Wir haben telefoniert, uns geschrieben. Freunde, Familie, der Hofstaat und viele andere haben sich gemeldet und gesagt, dass sie abgestimmt haben. Danke nochmal an dieser Stelle allen, die für mich abgestimmt haben. Es ist einfach ein schönes Gefühl, dass einen so viele Menschen mögen. Sonst wären wir nicht so weit gekommen“, berichtete sie nach dem Sieg dem Reporter.
Große Trauer und Freude in 2018
2018 folgt der erste Sieg für einen Verein aus Erndtebrück. Tina Birkelbach-Radomski vom Schützenverein Birkelbach hat es geschafft: Mit 567 Stimmen ist sie zur WP-Schützenkönigin von Siegen-Wittgenstein gewählt worden und setzte sich damit auf der Zielgeraden gegen ihre Kontrahentin Tessa Grauel vom Schieß- und Schützenverein Elsoff durch. Kurz vor dem Regionalfinale verstarb Tina Birkelbach-Radomskis Vater ganz plötzlich im Alter von 79 Jahren. „Das war ein Schock für uns alle. Ich wollte den Account sofort löschen lassen“, sagt sie. Ihre Freunde rieten ihr, nochmal eine Nacht darüber zu schlafen. „Und dann dachte ich mir: ‘Jetzt erst recht!’ Der Papa war begeisterter Schützenbruder und sehr heimatverbunden. Er hat so sehr bei der Abstimmung mitgefiebert. Selbst im Krankenhaus hat er die Krankenschwestern dazu animiert, abzustimmen. Er hätte sich so sehr über den Sieg gefreut.“
2019 geht der Preis ins Elsofftal
Katja Weller-Wahl vom Schieß- und Schützenverein Wunderthausen krönte sich 2019 nicht nur mit einem gezielten Schuss selbst zu örtlichen Regentin, sondern mobilisierte auch zahlreiche Fans, Freunde und Vereinsmitglieder für eine Stimmabgabe im Internet und per Coupon. Zusammen mit dem Votum der Jury ergab sich ein klares Bild. Härteste Verfolgerinnen in diesem Regionalfinale waren Julia Kaiser vom Schützenverein 1922 Schwarzenau – die am Ende Zweite wurde – und Juliana Palacios vom Schieß- und Schützenverein Schüllar-Wemlighausen 1921 auf Platz drei.
Aller guten Dinge sind drei
Nach der Zwangspause der Corona-Pandemie ist sie die erste neue WP-Majestät in Siegen-Wittgenstein: Julia Dörr lässt den Schützenverein Edelweiß Herbertshausen 2022 zum dritten Mal in der Geschichte des WP-Schützenköniginnen-Wettbewerbs jubeln. Und das, obwohl sie eine Spätstarterin war: „Wir haben uns erst zwei Tage nach Start der Qualifikationsphase angemeldet“, erklärte Dörr und freute sich ausgelassen über den Regionalerfolg: „Für mich ist das völlig überraschend. Wir freuen uns sehr darüber und wollen uns von dem Preisgeld eine schöne Hofstaatsfeier machen“, erzählte Dörr.
Die noch amtierende WP-Schützenkönigin Siegen-Wittgenstein
2023 wurde Wiebke Althaus die Regionalsiegerin der WP-Schützenköniginnen-Wahl und ist damit die aktuell noch amtierende Regionalkönigin in Siegen-Wittgenstein. „Ich kann es gar nicht fassen. Das bedeutet mir wirklich viel“, sagte sie, direkt nach ihrem Sieg, als die Redaktion sie mit dem Ergebnis überraschte. „Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet, gerade weil die Konkurrenz in diesem Jahr so stark war“, sagte die 26-Jährige. Insgesamt zehn Königinnen aus Siegen-Wittgenstein haben 2023 an der Wahl teilgenommen, neun von ihnen kamen aus Wittgenstein. Und die lieferten sich ein spannendes Rennen – bis zum Schluss.