Feudingen. FDP hinterfragt Sanierungsstillstand der Volkshalle Feudingen trotz genehmigter Baumaßnahmen. Bürgermeister Terlinden erklärt, was los ist.

Die Volkshalle in Feudingen ist seit zwei Jahren geschlossen. Veranstaltungen können hier seitdem nicht mehr stattfinden. Die Nutzung wurde in einem Schreiben der Bauaufsicht aus August und September 2022 untersagt. Lediglich einige bereits von der Stadtverwaltung angefragte Veranstaltungen, mit nicht mehr als 200 Personen, wurden ausnahmsweise zugelassen. Grund der Schließung sind vor allem brandschutztechnische Mängel und Probleme mit der Lüftungsanlage.

„Aufgrund einer baurechtlichen Nutzungsänderung vom Vorstandszimmer in ein Stuhllager änderten sich die dafür baulichen brandschutzrelevanten Anforderungen. Diese sind im genehmigten Bauantrag nicht enthalten.“

Dirk Terlinden
Bürgermeister Bad Laasphe

Vom Kreis Siegen-Wittgenstein sei am 25. September 2019 die Baugenehmigung für die brandschutztechnische Sanierung der Volkshalle erteilt worden. Nun fragte die FDP-Fraktion nach, an welchen Punkten es genau hakt. „Fehlende Unterlagen führen letztendlich dazu, dass die Volkshalle Feudingen kein rechtmäßiger Zustand vorliegt und die Nutzung der Volkshalle als Versammlungsstätte nicht zulässig ist“, so die FDP-Fraktion in der schriftlichen Anfrage. „Die noch nicht umgesetzte Baumaßnahme ‚Einbau Lüftungsanlage‘ verhindert laut Sonderbauverordnung lediglich die Nutzung der Volkshalle für mehr als 200 Besucher und keine totale Schließung“, heißt es weiter. Warum tut sich also nichts?

Begehungen zu den Mängeln haben stattgefunden

Seit 2020 haben mehrere Begehungen mit dem städtischen Gebäudemanagement in der Volkshalle stattgefunden. Die Überprüfung der Lüftungsanlage durch den Tüv Nord lieferte das gleiche Ergebnis wie 2015, so der Bürgermeister. In der Lüftungsanlage sind Mikrofaserpartikel vorhanden. „Diese sind lungengängig und somit gesundheitsschädigend“, erklärte Dirk Terlinden weiter. „Dies betrifft als Personenkreis bei einem längeren Aufenthalt in dem Gebäude sowohl die Nutzer der Volkshalle, aber auch die Bediensteten der Stadt Bad Laasphe.“

Aber auch das 2018 für die brandschutztechnische Sanierung der Volkshalle Feudingen beauftragte Ingenieurbüro Henze & Schulz besichtigte die Volkshalle. Sie waren unter anderem für den Flucht- und Rettungsplans zuständig. „Dabei konnte festgestellt werden, dass die Erstellung der Pläne nicht abgeschlossen war, weil Angaben aus der Zeit vor 2020 fehlten“, so Terlinden. Das wurde im Nachgang mit der Brandschutzdienstelle geklärt und Bestuhlungspläne sowie Flucht- und Rettungspläne erstellt. Unmittelbar nach Erhalt seien diese auch durch das Gebäudemanagement in der Volkshalle ausgehangen worden. Auch die Feuerwehrpläne seien an die Feuerwehr weitergeben worden. Die fehlende Brandschutzordnung nach DIN 14096 sei jeweils auf den Flucht- und Rettungsplänen mit aufgeführt. Auch der fehlende Abwasserplan sei zur Erstellung der Unterlagen an das Ingenieurbüro übergeben, teilte Terlinden dem Rat mit.

Die Volkshalle in Feudingen bleibt weiterhin gesperrt. 
Die Volkshalle in Feudingen bleibt weiterhin gesperrt.  © WP | Ramona Richter

Auf der Mängelliste ebenfalls genannt: Ein Nachweis über die Standfestigkeit der fertiggestellten Außentreppe, die im Obergeschoss als Rettungsweg dient. „Die Abnahme ist nicht erfolgt“, erklärte Terlinden auf die Nachfrage.

Räume in der Volkshalle sollen umgenutzt werden

Doch nicht nur brandschutztechnisch wird etwas in der Volkshalle verändert, auch die Raumaufteilung soll im Zuge der Baumaßnahme geändert werden. So stehen im Bauantrag aus 2018 unter anderem folgende Änderungen: aus einem WC soll eine Besenkammer, ein Versammlungsraum zur Lüftungszentrale und ein anderer zu einem Vorstandszimmer werden. „Aufgrund einer baurechtlichen Nutzungsänderung vom Vorstandszimmer in ein Stuhllager, änderten sich die dafür baulichen brandschutzrelevanten Anforderungen. Diese sind im genehmigten Bauantrag vom 25. September 2019 nicht enthalten“, erklärte Bürgermeister Dirk Terlinden hierbei die Verzögerungen.

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