Arfeld. Das älteste Volksfest Wittgensteins wird Ende August gefeiert. Den Ablauf und das Programm der 392. Arfelder Kirmes haben wir zusammengetragen.
Das älteste Wittgensteiner Volksfest findet auch dieses Jahr wieder statt: Die Arfelder Dorfjugend lädt zur 392. Arfelder Kirmes vom 31. August bis zum 1. September. Die Veranstalter rechnen in Anbetracht der vergangenen Jahre werden samstags mit rund 800 und sonntags mit rund 600 Besuchern. Eintrittskarten gibt es im Vorverkauf bei der Sparkasse Bad Berleburg und im Fenomen in Arfeld.
Im Jahr 1632 wurde zum ersten Mal das Kirchweihfest in Arfeld gefeiert - vermutlich aus Freude um den Kirchturm, der nach dem Brand in 1616 wieder aufgebaut wurde. Mittlerweile ist es das älteste Volks- und Heimatfest in Wittgensteins und hat sich über die Jahrhunderte zu einem Fest der unverheirateten Jungen und Mädchen entwickelt.
Die Planung für die Kirmes fängt jedes Mal schon sehr früh an. Direkt nach der vergangenen Kirmes startet die Anfrage der Bands und die Suche nach Schaustellern für die kommende Veranstaltung. Im Juni beginnen dann die Vorbereitungen für das Fest. Genehmigungen werden beantragt, Plakate gedruckt und Kostüme für das Kinderspiel gebastelt. In der Zeit von Juni bis August gibt es Woche für Woche immer mehr Dinge, die zu erledigen sind, bevor es dann in der Kirmeswoche für die Mitglieder der Burschenschaft richtig startet. In der Nacht von Sonntag auf Montag wird mit dem Schlag der Kirchenuhr und dem Erklingen des Wittgensteiner Heimatlieds die Kirmeswoche eingeläutet. In dieser Woche treffen sich die Mitglieder täglich, meist auch schon morgens, um die letzten Erledigungen zu tätigen und alles vorzubereiten.
Dann werden unter anderem die Fichtensträucher und Birken von den Jungen der Burschenschaft gefällt. Die Mädchen schmücken mit den Bäumen und bunten Girlanden das Zelt und die Pforten am Dorfeingang. Es werden bunte Bänder geschnitten, Tische und Bänke aufgebaut und alles Weitere organisiert. Schon in dieser Woche herrscht bei der Burschenschaft Partystimmung. Am Dienstagabend treffen sich dann alle zum Stiefeltrinken in der „Lambrie“.
Am Freitag ziehen zwei Jungen der Burschenschaft in den Wald, um die Kirmesbäume zu fällen. Diese werden im Festzug am Sonntag „gerüsselt“. Bei der Rückkehr werden sie schon mit Feierstimmung empfangen. Zum „Baumholer-Freitag“ sind alle Arfelder eingeladen.
Am Samstag müssen die Ehrenpforten an den Ortseingängen schon früh aufgestellt werden. Dabei trifft sich die Burschenschaft schon mit anderen Dorfbewohnern, Freunden und Bekannten, um bis zum Nachmittag zusammenzusitzen. Die Kirmes beginnt offiziell mit dem Einbruch der Dunkelheit. Eingeläutet wird sie mit dem Fackelzug durch Arfeld. Dabei wird die Burschenschaft von den Arfelder Kindern mit bunten Laternen begleitet. Anschließend wird im Festzelt gefeiert. Für die Musik an dem Abend sorgt die Band „Elevation“.
Am Sonntagmorgen muss die Burschenschaft früh raus, um das Festzelt wieder herzurichten. Bis 13 Uhr muss alles fertig sein, denn dann startet der Festzug im Stedenhof. Dazu sind alle Arfelder Vereine, die Arfelder Senioren und befreundete Burschenschaften eingeladen. Zum Takt des „Musikvereins Müsen“ und des „Tambourkorps Dotzlar“ zieht der Festzug dann durch das Dorf. Am Nachmittag werden die Senioren mit Kaffee und Kuchen bewirtet. Für die Kinder gibt es Spiele und eine Bastelecke. Musikalische Unterstützung gibt es in diesem Jahr am Nachmittag von den „Sauerland Musikanten“ und am Abend von der Band „super liQuid“. Auch in diesem Jahr wird am Kirmessonntag wieder eine Spendenaktion durchgeführt.
Um 0 Uhr endet die Kirmesfeier am Sonntag. Die Burschenschaft feiert jedoch bis zum Morgengrauen weiter in der Grillhütte. Morgens ziehen die Jungen dann von Haus zu Haus und sammeln Schinken und Eier, um Eierkuchen zu backen. Mit dem „Watzzug“ endet das Fest schließlich am Montagabend. Hierbei werden die Kirmesbäume noch ein letztes Mal durch das Dorf getragen. Mit dem symbolischen Begraben der Bäume endet die Kirmeswoche.