Bad Berleburg. Die Jury hatte viel zu tun, um die zehn Menschen, Vereine und Institutionen auszuwählen. Jetzt wurden drei Personen und sieben Vereine geehrt.
Die Stadt Bad Berleburg bedankt sich alle zwei Jahre stellvertretend für so viele ehrenamtliche Leistungen bei einigen herausragenden Institutionen, Vereinen und auch einzelnen Menschen. Sie stehen symbolisch für „wirklich tolles und unbezahlbares Engagement, was ihr in unseren 23 Ortschaften möglich macht“, wie es Bürgermeister Bernd Fuhrmann formuliert.
Kein leichter Job für die Jury. „Es waren so viele Vorschläge. Alle waren cool und gewinnbringend für die Dörfer“, sagt Susanne Halhuber, Fachbereichsleiterin Bürgerdienste, die wie Bodo Hüster erstmalig im Gremium mit dabei war. Hüster ist seit 20 Jahren im Rat nannte die Jury-Arbeit aber eine „sehr große Herausforderung.“ Und der CDU-Fraktionsvorsitzende Martin Schneider betonte: „Ich finde es bemerkenswert. Ohne die Vereine der Stadt läuft es nicht. Am liebsten hätte ich jedem zehn Punkte gegeben. Wir verteilen heute keine Gold-, Silber- oder Bronzemedaillen. Alle sind gleichwertig wichtig“.
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„Ich wollte Kindern das Gefühl geben, Du kannst auch ein Held sein.“
Und Bernd Fuhrmann sagt dazu: „Es ist einfach beeindruckend zu sehen, dass die Netzwerke in unserem Stadtgebiet funktionieren, dass Engagement, Solidarität und Hilfsbereitschaft bei uns einfach in Fleisch und Blut übergegangen sind. Viele unserer Mitmenschen sind dabei mit ganz besonders großer Leidenschaft dabei – und viele reden noch nicht einmal darüber, haben keine Erwartungen, machen das ganz selbstverständlich.“
„Ich schneide alles das weg, was nicht nach Bär aussieht.“
Wen der Bürgermeister damit bei der Ehrenamtsmatinee 2024 meint, das wurde schnell deutlich, als Moderator Kai-Uwe Jochims die erste große Gruppe auf die Bühne holte: die Kinder- und Jugendfeuerwehrwarte der Freiwilligen Feuerwehr Bad Berleburg. 130 Jugendliche und noch einmal 25 Kinder betreuen sie und führen sie an den aktiven Dienst heran – mit Erfolg, den rund 80 Prozent bleiben nachher bei der Feuerwehr.
Eine herausragende Arbeit macht die Dorfjugend Schüllar-Wemlighausen. Sie beweist laut Kai-Uwe Jochims, dass die Jugend von Heute nicht nur am Handy hängt. Die Dorfjugend organisiert das Osterfeuer, baut den Erntewagen und integriert auch Jugendliche aus Nachbardörfern.
Musikalisch starke Leistungen zeigt die Schulband des Johannes-Althusius-Gymnasiums, die es neben dem normalen Unterricht immer wieder schafft neue Musiker integrieren zu integrieren, wenn Abiturienten die Band verlassen.
Ausgezeichnet werden auch Einzelpersonen. Melanie Thiel-Rieger hat mit „Filius Fledermaus“ nicht nur ein viel beachtetes Kinderbuch geschrieben und illustriert. Sie hat daraus den Flatterhelden-Preis für Kinder gemacht, mit dem sie besonderes Engagement von Kindern ab fünf Jahren würdigt. „Ich wollte Kindern das Gefühl geben, Du kannst auch ein Held sein“.
Georg-Wilhelm Weller aus Wunderthausen wurde für seine Schnitzkunst ausgezeichnet. Der „Sohler Willem“ hat an Wanderwegen auf dem Sohl Skulpturen mit der Motorsäge erschaffen und lockt damit viele Besucher an. Auf die Frage von Kai-Uwe Jochims, wie man den einen Bären schnitzt, sagt er ganz schelmisch: „Ich schneide alles das weg, was nicht nach Bär aussieht.“
Hendrik Schmidt wurde geehrt, weil er mit dem SGV Aue-Wingeshausen und Kindergarten Kindern Nistkästen für viele Vogelarten und Fledermäuse in Aue-Wingeshausen baut, aufhängt und pflegt.
Die DLRG-Ortsgruppe Bad Berleburg wurde ausgezeichnet, weil sie nicht nur Menschen vor dem Ertrinken bewahrt und Kindern die baderegeln näherbringt. Die DLRG unterstützt als ausgebildete Verletztendarsteller auch andere Katastrophenschutzorganisationen bei Übungen und hat 100 Menschen zum Stadtradelkn animiert.
Die Musikschule Wittgenstein ermöglicht in Kooperation mit Schulen in Bad Berleburg und Bad Laasphe Kindern Instrumenten-Unterricht und führt die Schüler später zu erfolgreichen Ensembles zusammen.
Das Eltern-Team der Grundschule „Unterm Heiligenberg“ in Elsoff organisiert einmal im Monat ein gesundes Frühstück für alle 80 Grundschulkinder. Und das seit 18 Jahren.
Das Frühstückstreffen für Frauen e. V. kümmert sich inzwischen seit 25 Jahren um die Frauen in der Stadt, bringt sie zweimal im Jahr zu Treffen zusammen und organisiert dazu ein Unterhaltungsprogramm und Vorträge zu Frauenthemen.