Girkhausen. Seit 2001 ist Stefan Sonneborn mit seiner Werkstatt in Girkhausen. Neben neueren Autos reparieren er und sein Team auch viele Oldtimer.
Es wird geschraubt, repariert, getuned und restauriert in der Girkhäuser Kfz-Werkstatt. Stefan Sonneborn hat sich dort in den vergangenen 23 Jahren einen Traum erfüllt – angefangen mit einem Pflege- und Ersatzteilservice für Autos hin zum eigenen Kfz-Meisterbetrieb. Heute arbeiten sechs Mitarbeiter dort – die Kunden kommen längst nicht mehr nur aus Wittgenstein. „Es hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan“, sagt der Chef mit Blick auf die Werkstatt und das Team.
Heute umfasst der Betrieb etwa 600 Quadratmeter, die Werkstatt beinhaltet fünf Hebebühnen. Dennoch: „Es wird langsam platztechnisch eng“, sagt Stefan Sonneborn und lacht. Sechs Mitarbeiter – aufgeteilt in zwei Meister, zwei Gesellen, einen Auszubildenden und eine Bürokraft – arbeiten in dem Familienunternehmen. Dabei fing der Firmeninhaber damals mit einem Kfz-Pflegeservice klein an. Das war 1993. „Damals habe ich ein Nebengewerbe für den Pflege- und Ersatzteilservice angemeldet. Das war als Geselle möglich“, sagt er. Seine ersten Führungserfahrungen sammelte er später als Werkstattleiter in zwei unterschiedlichen Unternehmen in der Region.
Steckbrief: Kfz-Meisterbetrieb Sonneborn
Firma: Kfz-Meisterbetrieb Sonneborn, Unterm Damberg 17, 57319 Bad Berleburg, 02758 201400
Branche: Kfz-Betrieb
Standort: 1
Mitarbeiter: 6
Arbeitsort: Werkstatt
Arbeitswoche: 40 Stunden
Weiterbildung/Fortbildung: Die Hersteller von Ersatzteilen bieten Schulungen und Tagesseminare an. Außerdem werden Schulungen und Lehrgänge am Berufsbildungszentrum in Arnsberg besucht, einige Schulungen wie Elektrofachkraft sind beispielsweise vorgeschrieben.
Besonderheiten: Gemeinsame Grillabende, Weihnachtsfeiern, Ausflüge (u.a. zum gemeinsamen Essen gehen)....etc
Den Sprung in die komplette Selbstständigkeit wagte der Girkhäuser dann vor 15 Jahren, in 2009. „Damals noch als Ein-Mann-Betrieb“, sagt er. Kurze Zeit später kam ein Mitarbeiter hinzu. Bereits zuvor, 2001, hatte die Familie ein ländliches Anwesen gekauft, baute es nach und nach zur Kfz-Werkstatt um, die sich zuvor an anderer Stelle befand. Das Unternehmen entwickelte sich schnell. Heute kommen die Kunden aus allen Wittgensteiner Kommunen, aber auch aus dem angrenzenden Sauerland, Rheinland oder auch dem angrenzenden Hessen. „Wir sind seit einigen Jahren gut ausgelastet“, berichtet der Firmeninhaber, betont aber: „Wir sind trotzdem auch für neue Kunden jederzeit ansprechbar.“
„Wir sind seit einigen Jahren komplett ausgelastet, trotzdem sind wir auch für neue Kunden jederzeit ansprechbar.“
Und die Kunden kommen nicht nur mit neueren Autos, der Betrieb in Girkhausen hat sich in den vergangenen Jahren auch auf die Reparatur und Restauration von Oldtimern spezialisiert. „Wir selbst sind Oldtimerliebhaber. Das macht einfach großen Spaß“, sagt Stefan Sonneborn und zeigt auf einen hellgrünen Wagen der Marke VW. Eine Leidenschaft, die er mit seinem Sohn teilt, der ebenfalls in der Werkstatt arbeitet und 2013 als einer der jüngsten in Südwestfalen seine Meisterprüfung bestand. Somit entstand auch der Kfz-Meisterbetrieb Sonneborn. „Das macht einen schon sehr stolz“, sagt Vater Stefan Sonneborn.
Und auch sonst ist das Team in Girkhausen sehr jung, der älteste Mitarbeiter Mitte 40. „Das ist auch gut so. Die Altgesellen bringen viele Erfahrungen im Handwerk mit, die jüngeren Mitarbeiter viel Wissen im Bereich Elektrotechnik, die ja immer wichtiger wird. Das ist eine gute Mischung.“ Was die Arbeiten betrifft, so machen in der Werkstatt alle Mitarbeiter alles. „Das ist der Vorteil an einer kleinen Werkstatt wie unserer.“
Dennoch: Auch in Girkhausen merke man den Personalmangel. Und der beginnt laut Sonneborn bereits bei den Auszubildenden. „Es gibt leider kaum Bewerbungen, was sehr schade ist, denn es ist ein toller Beruf mit Zukunft.“ Selbst während der Corona-Pandemie arbeitete das Team durchgehend weiter. „Von Kurzarbeit oder ähnlichem waren wir bislang nie betroffen, es ging immer weiter“, sagt Sonneborn und betont: „Die schulischen Leistungen sind uns dabei gar nicht mal so wichtig. Man kann schlecht in der Schule sein, handwerklich aber sehr geschickt. Klar sollten sie lesen und rechnen können, den Rest aber kann man während der Ausbildung lernen.“ Er hofft, dass sich in Zukunft wieder mehr für den Beruf entscheiden. „Er ist abwechslungsreich und man lernt viel fürs Leben.“
Das sieht auch Eiliko Steinbeck so. 2018 hatte der Rinther seine Ausbildung in der Girkhäuser Werkstatt begonnen. „Es war klar, dass ich eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker machen möchte. Mein Nachbar sagte mir dann, dass Stefan Sonneborn noch einen Azubi sucht.“ Also bewarb er sich in Girkhausen und es passte direkt. Heute arbeitet der 22-Jährige weiterhin in der Werkstatt. „Es macht einfach Spaß, das Team ist toll und die Arbeit ist sehr vielseitig. Man lernt immer wieder etwas Neues“, sagt er. Um 8 Uhr beginnt seine Arbeit in der Werkstatt, gemeinsam mit den Kollegen, mit denen es in der Pause oder nach Feierabend auch das ein oder andere Mal gemeinsam Essen geht. „Das ist das Schöne an einem kleinen Familienbetrieb – das Miteinander. Es ist wie eine Familie.“
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