Erndtebrück. Nele Wolters kann Schützentradition der Familie fortsetzen. Jonah Völkel belohnt sich im 3. Anlauf mit der Jugendkönigswürde. Mit Fotostrecke.

Solche Geschichten schreibt das Schützenwesen. Gleich bei seinem allerersten Versuch kann der „Zügelöfene“ Dominic Knoke in Erndtebrück jubeln. Der 23-Jährige war erst vor zweieinhalb Jahren für seine Freundin Nele Wolters aus der Nähe von Wolfsburg in Niedersachsen nach Erndtebrück gezogen und natürlich auch in den Schützenverein eingetreten.

Dominic Knoke war aber schon in seinem Heimatort Radenbeck als Fahnenträger, der Jungschützen aktiv. In Radenbeck wird auch ein Schützenkönig ermittelt. „Allerdings schießen wir dort auf eine Schießscheibe“, erklärt der neue Schützenkönig.

„Eigentlich wollte ich nur auf ein paar Preise schießen, aber dann haben mich meine Freunde heiß gemacht.“

Am Freitag war der Mitarbeiter der Firma Steiner zum ersten Mal bei einem Vogelschießen. „Eigentlich wollte ich nur auf ein paar Preise schießen, aber dann haben mich meine Freunde heiß gemacht.“ Und als Dominic Knoke dann den ersten Schuss auf den Vogel abgab, wusste er: „Das klappt heute!“ Und genau so war es auch. In einem spannenden Dreikampf setzt sich Knoke gegen die Apothekerin Andrea Wohlert und Harald Afflerbach durch. Afflerbach hatte bereits vor 25 Jahren den Erndtebrück Schützenverein regiert. Um 0.15 Uhr fiel dann der letzte Schuss. Mit dem 45. Treffer auf den Rumpf konnte Dominic Knoke jubeln. „Geplant war das nicht. Für mich war das erst mal ein Schock“, berichtet die neue Königin Nele Wolters. Das Besondere für sie ist, dass sie am Samstag eine große Familientradition fortsetzt. Sie übernimmt die Krone von ihrer Mutter Katrin. Denn ihr Vater Henning hatte im vergangenen Jahr den Vogel geschossen. Nele Wolters selbst verfügt bereits über einige Erfahrung als Regentin. Sie war 2023 Jungschützenkönig geworden und hatte ihre Jugendköniginnen-Krone im vergangenen Jahr an ihre Schwester Fine übergeben. Unterm Strich geht also die Herrschaft der Schützen-Dynastie Wolters noch ein Jahr weiter.

Jungschützenkönig im dritten Versuch

Beim Jugendvogelschießen 2024 konnte sich Jonah Völkel einen Lebenstraum erfüllen. „Das war von Anfang an geplant!“, berichtet der 18-jährige Auszubildende zum Industriemechaniker. Er hatte bereits in den beiden vergangenen Jahren auf den Jugendvogel angelegt. Diesmal aber war er gleich mit dem 44. Schuss erfolgreich. Offiziell wäre es noch um den linken Flügel gegangen. Doch weil der Vogel schon freigegeben war, gab sich der ambitionierte Schütze keine Blöße: „Ich habe von Anfang an auf den Vogel gezielt.“ Und so holte er sich den linken Flügel und die Königswürde im dritten Anlauf. Jonah Völkel regiert gemeinsam mit seiner Freundin Nele Beerwerth.

Neben den beiden neuen Schützenkönigspaaren ermittelten die Erndtebrücker Schützen am Freitagabend auch etliche Preisträger. Beim Jugendvogelschießen sicherte sich Mattis Belz Krone und Zepter. Julia Schorge holte den Reichsapfel und den rechten Flügel aus dem Kugelfang. Bei den Erwachsenen war zunächst Stefan Werthenbach erfolgreich. Er schoss die Krone. Das Zepter ging an Sabine Weimann-Rothenpieler. Der Reichsapfel wurde von Adrian Belz geschossen. Den rechten Flügel schoss Maik Belz, den linken Eric Grundmann.

Fotostrecke: Der große Umzug als Höhepunkt des Schützenfests

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Die vor einigen Jahren erst auf den Freitag verlegten Schießwettbewerbe waren am Freitag sehr gut besucht, wie Pressesprecher Tim Reinhard erläutert. So feierten die befreundeten Schützenvereine aus Zinse und Feudingen kräftig mit. Der Schützenverein hatte investiert und eine neue Musikempore gebaut. Dadurch konnten mehr Besucher das Vogelschießen verfolgen. Die Rechnung ging auf. Musikalisch begleitet wurden die Wettbewerbe vom Tambourkorps des TuS Erndtebrück und von der Musikkapelle Rothaarsound.

Nach dem großen Festzug am Samstagabend und der anschließenden Krönung der neuen Majestäten feierten die Gäste kräftig weiter zur Musik der Würzbuam.