Bad Berleburg. Die Internationale Musikfestwoche Bad Berleburg zieht nicht nur Musikliebhaber an, sondern fördert auch gesellschaftliche Begegnungen.

Die Internationale Musikfestwoche in Bad Berleburg ist in vollem Gange und sorgt auch abseits der Veranstaltungen für besondere Geschichten. Zu den Unterstützerinnen und Unterstützern der Musikfestwoche gehört beispielsweise seit Neuestem eine engagierte Musikfreundin aus Münster. Damit verbindet sich eine bemerkenswerte Geschichte. Es war ein Kindheitsfreund aus dem Sauerland, der den Onkel von Martina Apffelstaedt vor etlichen Jahren zum ersten Mal mit der Musikfestwoche in Bad Berleburg bekannt machte.

Immer wieder habe es den Onkel und seine Frau dann zur „Festspielzeit“ nach Wittgenstein gezogen, und gern hätten die beiden auch ihre Nichte mit dem Veranstaltungsreigen bekannt gemacht. Haben sie. Spät, aber dann doch. Schon im vorigen Jahr erlebte Martina Apffelstaedt das Open-Air-Konzert, in diesem Jahr saß sie bei den ersten beiden Konzerten im Publikum. Und hatte etwas mitgebracht: nämlich die Zusage, in den kommenden Jahren die Kinderkonzerte der Musikfestwoche zu unterstützen. Damit setzt sie ein ideelles und auch finanzielles Vermächtnis ihrer verstorbenen Tante um, deren Wunsch, etwas Gutes in Gang zu setzen: „Kinder, die musizieren, werden in der Regel nicht gewalttätig. Sie lernen Disziplin, lernen auch, einmal stillzuhalten und aufeinander zu hören.“ Und so sponsert Martina Apffelstaedt, die längst nicht nur die Musikfestwoche, sondern zugleich das Rothaargebirge lieben gelernt hat, auch das Kinderkonzert, das am Sonntag, 14. Juli, 10.30 Uhr, im Neuen Capitol stattfindet. Im Mittelpunkt steht das Bilderbuch „Kleines Nashorn, wo fährst Du hin?“ von Meg McKinlay und Leila Rudge. Erzählt wird eine Geschichte, die dazu ermuntert, hinter den eigenen Horizont zu schauen.

Freundschaftliche Begegnung in der Pause des Musikfestwochen-Konzerts (v.l.) Dr. Edda und Dr. Klaus Undeutsch, IKH Prinzessin Benedikte, Pfarrer Stephan Berkenkopf sowie Antje Müller, die Schatzmeisterin der Kulturgemeinde, und Ehemann Hans.
Freundschaftliche Begegnung in der Pause des Musikfestwochen-Konzerts (v.l.) Dr. Edda und Dr. Klaus Undeutsch, IKH Prinzessin Benedikte, Pfarrer Stephan Berkenkopf sowie Antje Müller, die Schatzmeisterin der Kulturgemeinde, und Ehemann Hans. © Claudia Irle-Utsch | Claudia Irle-Utsch

Eine weitere Geschichte ergibt sich beim Blick ins Publikum der Bad Berleburger Musikfestwoche, den dieses Publikum ist eines, das einander gern begegnet. Vor dem Konzert, in der Pause und beim Plaudern danach. Man kennt sich, man schätzt sich und man freut sich daran, alte Bekannte wiederzusehen. So jedenfalls ging es Dr. Klaus Undeutsch, dem früheren Chefarzt der Herz-Kreislauf-Klinik Berleburg und Mitstreiter in der Kulturgemeinde, und seiner Frau, der Gynäkologin Dr. Edda Undeutsch. Das Ehepaar ist nach München verzogen, jetzt aber zur Musikfestwochenzeit in Wittgenstein zu Besuch. Die beiden genossen es am Dienstagabend sichtlich, mal wieder in der St.-Marien-Kirche bei Pfarrer Stephan Berkenkopf zu Gast zu sein. Natürlich gab es den Austausch mit IKH Prinzessin Benedikte. Die Musikfestwoche ist eben auch das: ein gesellschaftliches Ereignis. Und der Vorplatz der Kirche am Herrengarten eine Entdeckung als feiner Ort für die Begegnung von Mensch zu Mensch.

Andreas Wolf, Vorsitzender der Kulturgemeinde Bad Berleburg.
Andreas Wolf, Vorsitzender der Kulturgemeinde Bad Berleburg. © Claudia Irle-Utsch | Claudia Irle-Utsch

Auch die Organisation der Musikfestwoche ist eine Geschichte für sich: „Ja, wir sind in diesem Jahr ein bisschen klavierlastig“, sagt Andreas Wolf, der Vorsitzende der Kulturgemeinde Bad Berleburg mit Blick auf die diesjährige Auflage der Internationalen Musikfestwoche. Das umfasse auch eine herausfordernde Logistik. So sei für die Konzerte im Bürgerhaus eigens ein D-Flügel angemietet worden; für den „Pianosommer“ am Samstag (wird laut Kulturgemeinde nach Blick in Wetterapps wie geplant um 19.30 Uhr im Zentrum Via Adrina in Arfeld stattfinden. Einlass ist ab 18.30 Uhr) käme noch ein zweiter dieses größten Konzertflügels von Steinway & Sons dazu. Für den Transport habe man eigens ein Spezialunternehmen aus Dortmund engagiert. Von A nach B, oder besser: aus dem Schloss in die St.-Marien-Kirche geschafft werden musste auch der B-Flügel, der im Besitz der Kulturgemeinde ist. Dieses Instrument bleibe künftig in der Stadt, so Andreas Wolf. Es werde ein neues Zuhause in der Schalterhalle der Sparkasse Wittgenstein finden, um dort regelmäßig bei Konzertveranstaltungen zu glänzen.