Schwarzenau. Um die Überschwemmungen in Schwarzenau in den Griff zu bekommen, gibt es verschiedene Ideen und auch einige Probleme. Was Anwohner und Politik zur alljährlichen Gefahrenlage sagen.

Überschwemmungen am Ederufer in Schwarzenau sind längst kein unbekanntes Problem mehr. Die Bewohner in der Region sind besonders bei Starkregenfällen von den Überschwemmungen betroffen. Besonders die Häuser in der Straße „An der Eder“ in Schwarzenau haben immer wieder mit den Wassermassen zu kämpfen.

„Viele unserer Nachbarn haben bei Starkregenfällen in den regenreichen Monaten November bis Januar einen vollgelaufenen Keller. Das Problem ist nicht nur das Wasser, sondern auch der ganze Schlamm.“

Irmtraud Treude
Anwohnerin am Ederufer in Schwarzenau

„Wir haben das Glück, dass unser Haus etwas höher liegt und wir deswegen nicht so große Probleme wie unsere Nachbarn haben, wenn die Eder überläuft und das Wasser in Richtung der Wohngebäude steigt“, beschreibt Anwohnerin Irmtraud Treude. „Viele unserer Nachbarn haben bei Starkregenfällen in den regenreichen Monaten November bis Januar einen vollgelaufenen Keller. Das Problem ist nicht nur das Wasser, sondern auch der ganze Schlamm. Das dauert, bis das alles wieder trocken ist. Wir sind mittlerweile fast alle ausgerüstet mit Sandsäcken und wissen, wie wir uns bei Starkregen zu verhalten haben, aber es ist trotzdem ein immer wiederkehrendes Problem.“

Mit Sandsäcken und Pumpen behelfen sich die Anwohner der Eder in Schwarzenau regelmäßig.
Mit Sandsäcken und Pumpen behelfen sich die Anwohner der Eder in Schwarzenau regelmäßig. © WP | Matthias Böhl

„Das Überschwemmungsproblem ist seit Jahren bekannt und trotz der Anfragen der Anwohner hat sich aber bisher nicht viel getan.“

Bodo Hüster
Stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion Bad Berleburg und Anwohner in Schwarzenau

SPD Bad Berleburg stellt Antrag

Aus diesem Grund hat die SPD-Fraktion Bad Berleburg einen Antrag an Bürgermeister Bernd Fuhrmann eingereicht, mit der Bitte, die Anfrage bei der nächsten Sitzung des Ausschusses für Planen, Bauen, Wohnung und Umwelt am 25. Juni zu berücksichtigen. „Ich wohne selber unweit von der problematischen Stelle in Schwarzenau entfernt. Die Anwohner dort sind schon des Öfteren an mich herangetreten, mit der Bitte ihr Anliegen weiterzuleiten“, erklärt Bodo Hüster, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion Bad Berleburg. „Das Überschwemmungsproblem ist seit Jahren bekannt und trotz der Anfragen der Anwohner hat sich aber bisher nicht viel getan. Durch die zunehmende Überwucherung und die Weiden am Ederufer verschiebt sich das Flussbett immer mehr in Richtung der Wohnbebauungen. Damit das Problem angegangen werden kann, müsste die untere Naturschutzbehörde ihre Zustimmung geben, um die Weiden und die Überwucherung zu entfernen“, führt er fort. Weil dies bislang allerdings nicht geschehen sei, hat SPD-Fraktion nun den Antrag an den Bürgermeister gestellt, um einen Vertreter der Behörden zum Sitzungsausschuss einzuladen. Während der Sitzung sollen dann gemeinsam Lösungsvorschläge getroffen werden, um die Auswirkungen der Überschwemmungen in Schwarzenau zu minimieren und gleichzeitig Lösungen im Interesse aller Beteiligten zu finden.

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„Bei der betroffenen Region handelt es sich um ein Naturschutzgebiet, sodass ein Entfernen der Weiden und sonstigen Bäumen nicht ohne weiteres möglich ist.“

Andreas Lückel
Ortsvorsteher und stellv. CDU-Fraktionsvorsitzender

„Bei der betroffenen Region handelt es sich um ein Naturschutzgebiet, sodass ein Entfernen der Weiden und sonstigen Bäumen nicht ohne weiteres möglich ist. Meiner Ansicht nach könnte es die Lage begünstigen, die Überwucherungen zumindest teilweise zu entfernen. Das ist allerdings nicht meine Entscheidung, sondern die der Naturschutzbehörde“, kommentiert Andreas Lückel, der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU Bad Berleburg und gleichzeitig Ortsvorsteher von Schwarzenau. „Des Weiteren steht in der Nähe des Ederufers ein Gemeindeschuppen, der in den letzten Jahren weiter ausgebaut wurde und im Falle eines Hochwassers, mit Utensilien bestückt ist, mit denen die Feuerwehr sofort Hilfe leisten kann.“

Ein Spielplatz in Schwarzenau an der Eder: Hier ragt nur die Schaukel noch aus dem Wasser.
Ein Spielplatz in Schwarzenau an der Eder: Hier ragt nur die Schaukel noch aus dem Wasser. © WP | Matthias Böhl

Inwiefern die Naturschutzbehörde reagiert und welche Schlüsse auf der Sitzung des Ausschusses für Planen, Bauen, Wohnung und Umwelt gezogen werden, bleibt abzuwarten. „Wir hoffen, dass die Behörde der Anfrage zunächst nachkommt und einen Vertreter für die Ausschusssitzung abstellt. Alles Weitere muss dann im Rahmen dieses Treffens geklärt werden. Wichtig ist, dass wir eine Lösung im Interesse aller Beteiligten finden, die sowohl dem Naturschutz als auch der Sicherheit und Lebensqualität der Einwohner dient“, so Lückel.

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