Richstein/Beddelhausen. Zwischen Richstein und Beddelhausen wird derzeit ein neuer Hochbehälter gebaut – und der hat einige Vorteile.
Sie sind ca. 16 Meter lang, grau und haben jeweils ein Speichervolumen von 100 Kubikmetern: Die Rede ist von den zwei Wasserkammern des neuen Trinkwasserhochbehälters, der derzeit auf den Bergrücken zwischen Richstein und Beddelhausen als überdeckter Erdbehälter errichtet wird. Hinzu kommt eine Schieberkammer mit acht Metern Länge. Bereits vor einigen Tagen wurden die einzelnen Teile mittels Schwertransportern angeliefert und vor Ort verschweißt. Noch in dieser Woche soll der neue Hochbehälter, der die Trinkwasser- und die Löschwasserversorgung von Richstein und Beddelhausen sicherstellen soll, fertiggestellt werden. Ende November soll er dann ans Netz gehen, berichten Achim Vorbau und Projektleiterin Katja Herling von den Berleburger Stadtwerke.
Für die Stadt ist der Hochbehälter, der derzeit zwischen den beiden Ortschaften gebaut wird, bereits der zwölfte. Der Entschluss hierzu wurde vor gar nicht mal allzu langer Zeit gefällt. Erst im Frühjahr wurde das Thema politisch diskutiert: „Im Zuge eines Bauvorhabens im Ortsteil Richstein wurde für den Bauherrn ein Löschwassernachweis erstellt. Im Umkreis von 300 Metern um das Objekt in der Straße ,Zur Alten Kirche’ ist die Löschwasserversorgung derzeit nicht sichergestellt“, hieß es in der Sitzungsvorlage für die Stadtverordnetenversammlung am 20. März 2023. Und die beschloss für die Optimierung der Löschwasserversorgung des Ortsteils Richstein einen Neubau eines Hochbehälters für die Trinkwasserversorgung der Ortsteile Beddelhausen und Richstein.
Nur einen Monat später wurde bereits der Bau des Hochbehälters vergeben – im Juni dann der Bau der Transportleitung. Denn, der neue Hochbehälter wird künftig über eine Transportleitung nach Richstein befüllt. Hierzu muss eine Zulaufleitung zum Hochbehälter gebaut werden. Die Kosten für den Bau der rund 670 Meter langen Transportleitung, einschließlich der Erdarbeiten für den neuen Hochbehälter belaufen sich auf 250.000 Euro. Die Kosten für den Hochbehälter (einschließlich Grundstückserwerb) belaufen sich auf etwa 260.000 Euro.
Aktuell ist der überdimensionale Hochbehälter aus Polyethylen-Kunststoff gut zu sehen – noch. Denn schon bald wird er mit Erde bedeckt sein – lediglich die Tür wird dann noch zu sehen sein. Damit der neue Hochbehälter seinen Platz auf dem Bergrücken erhalten konnte, musste zuvor eine Waldumwandlungsgenehmigung her. Hierfür stellte die Stadt einen Umwandlungsantrag. „Das war der Part, der eigentlich am längsten dauerte“, so Vorbau. Sonst ging das Bauvorhaben zügig voran. „Das lief wirklich alles super und wir sind schon sehr stolz drauf, dass wir den Hochbehälter in nur einem halben Jahr hier hinstellen können. Hier war ja nichts – nur Käferholz.“ Auf 2000 Quadratmetern unterhalb der Richsteiner Burg soll nun ein Mischwald als Ersatzpflanzung entstehen, unter anderem mit Eichen.
Dass sich die Stadt bei dem neuen Hochbehälter für eine Kunststoff-Variante entschieden hat, hat vor allem wirtschaftliche Gründe. „Das ist die wirtschaftlich beste Lösung“, erklärt Achim Vorbau. Denn: „Die Polyethylen-Variante ist eine langlebige Lösung, so dass in den nächsten 50 Jahren keine Sanierung vorgenommen werden muss.“
Und noch einen Vorteil hat der neue Hochbehälter: Durch den Neubau entfällt die notwendige Erneuerung der Transportleitung von Schwarzenau nach Beddelhausen, wo bereits ein Hochbehälter steht. „Die Kosten für die Erneuerung entfallen somit. Das ist für beide Ortschaften – Richstein und Beddelhausen – die beste Lösung“, so Herling.