Meckhausen/Dotzlar. Pendler zwischen Bad Laasphe und Bad Berleburg fahren auf der L 718 Umwege, weil das Bauwerk saniert wird. Schon bald wird die Brücke angehoben.

Sengende Hitze, das Thermometer zeigt über 30 Grad. Und trotzdem wird auf der Brücken-Baustelle zwischen den beiden Ortschaften Meckhausen und Dotzlar derzeit intensiv gearbeitet. Noch in diesem Jahr soll das Bauwerk über die Eder im Verlauf der L 718 von Bad Berleburg nach Bad Laasphe durchsaniert sein, berichtet der Bauleiter. Ein Höhepunkt während der noch anstehenden Bauarbeiten: Irgendwann im Herbst wird die Brücke, Baujahr 1970, angehoben, um alle acht Lager, auf denen sie ruht, auszutauschen. „Dann werden wir die Brückenpfeiler noch einmal mit einer hy­draulischen Presse und Stützen freilegen“, blickt Bauleiter Eugen Peters beim Gespräch mit unserer Redaktion nach vorn. Ein Zentimeter beim Anheben genüge, um die Bauteile zu wechseln.

K 50 nicht für Lkw geeignet

Seit dem 9. Mai wird an der Ederbrücke gearbeitet. Zuerst war sie halbseitig gesperrt, so dass der Verkehr nur einspurig fließen konnte. Dabei habe sich aber gezeigt, so Bauleiter und Polier, dass oft auch Busse und schwere Lkw durch die Baustelle rauschten, obwohl nur Fahrzeuge bis zu 3,5 Tonnen Gesamtgewicht erlaubt waren. Und gerade das Gewicht von Bussen ist nicht zu unterschätzen: So ein Reisebus bringt leer immerhin 13 bis 14 Tonnen auf die Waage. Schulbusse waren allerdings von dem Verbot ausgenommen.

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Die Lager

Lager sind in der Regel dafür ausgelegt, sowohl Lasten aus einem Bauwerk aufzunehmen, als auch geringfügige Bewegungen der Baukons­truktion zu ermöglichen.Dies ist erforderlich, um etwa dem Auftreten von thermischen Spannungen aufgrund von Temperatur-Änderungen vorzubeugen.

Als dann einige Tage später die Kreisstraße K 50 von Meckhausen nach Arfeld am Schluss ihrer Sanierung endlich ihre oberste Asphaltschicht bekommen hatte und wieder für den Verkehr freigegeben wurde, konnte sie als Ausweichroute dienen – und die Ederbrücke komplett gesperrt werden. Eine offizielle Umleitung über die K 50 ist jedoch nicht ausgeschildert. Vielmehr läuft sie per L 553 über Raumland, da die sehr schmale K 50 nicht für den Lkw-Verkehr geeignet ist.

Schweißtreibende Aufgabe

Die L 718 ist derzeit gesperrt. Der Autoverkehr kann über die K 50 als Ausweichroute fließen, Lkw-Fahrer weichen über Raumland aus.
Die L 718 ist derzeit gesperrt. Der Autoverkehr kann über die K 50 als Ausweichroute fließen, Lkw-Fahrer weichen über Raumland aus. © Unbekannt | Manuela Nossutta/Funkegrafik NRW

Inzwischen konnten alte Abdichtungen auf dem Bauwerk entfernt und die Übergangskonstruktionen am Anfang und Ende der Brücke maschinell „herausgestrahlt“ werden, erläutert Bauleiter Peters – mit „Höchstdruck von 2700 bar“.

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Aktuell sei man „voll im Bauzeitenplan“, berichtet er. Momentan seien die Fachleute dabei, die bereits sanierten, sogenannten Kappen mit verschweißten Bitumen-Lagen abzudichten – gerade bei der Hitze eine mehr als schweißtreibende Aufgabe. Kappen sind die nicht befahrenen Rand-Ausbildungen des Brücken-Überbaus, auf denen später etwa die Leitplanken oder das Geländer montiert werden.

Instandsetzung – aber da ist noch mehr

Gebaut wird an der Ederbrücke in zwei Bauabschnitten. Im ersten werden Kappen, Abdichtung und Belag sowie die Absturzsicherung erneuert. Auch die Stahl-Bewehrung der Beton-Brücke wird erneuert. Das wird voraussichtlich bis Herbst dauern. Der Rest der Arbeiten bis zur Fertigstellung samt finaler Asphaltdecke auf der Fahrbahn soll gleich im Anschluss folgen.

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„Wir planen, dass wir in etwa zwei Monaten mit der reinen Instandsetzung fertig sind“, so Bauleiter Peters – also etwa Ende September. Die Sanierung der Brücke mit neuen Bauteilen ist also in vollem Gange. Neue Übergänge, eine neue Fahrbahn aus hochwertigem Guss-Asphalt, neue Geländer – das alles stehe baulich bis zum Winter an, macht der Bauleiter deutlich. Insgesamt sei die Bausubstanz der über 50 Jahre alten Brücke angegriffen gewesen. Peters schätzt, dass „wir bis Anfang Dezember komplett fertig sind“. Verkehrsteilnehmer müssen sich also noch ein paar Monate gedulden, bis der Verkehr auf der L 718 wieder durchgängig läuft.

Autofahrer, die aus Richtung Bad Berleburg auf die Baustelle zufahren, können kurz vor der Absperrung nach links auf die frisch sanierte Kreisstraße K 50 Richtung Arfeld ausweichen – und von dort aus nach Dotzlar und weiter auf die L 718 Richtung Bad Laasphe gelangen.
Autofahrer, die aus Richtung Bad Berleburg auf die Baustelle zufahren, können kurz vor der Absperrung nach links auf die frisch sanierte Kreisstraße K 50 Richtung Arfeld ausweichen – und von dort aus nach Dotzlar und weiter auf die L 718 Richtung Bad Laasphe gelangen. © Unbekannt | Eberhard Demtröder