Erndtebrück. Erndtebrücks alter Bunker Erich ist jetzt offiziell ein Denkmal. Das hat eine wichtige Bedeutung für das Bauwerk und damit auch für die Gemeinde.

Es ist ein wichtiger Schritt: Der Erndtebrücker Bunker Erich ist jetzt ein Denkmal. „Mir war immer wichtig, dass der Bunker bestehen bleibt. Das ist Zeitgeschichte und das konnte ich mit dem Denkmalschutz erreichen“, ist Besitzer Ralf Pasbach froh, nun den Status für das Bauwerk erhalten zu haben.

Der Bunker Erich hat nicht nur für die Edergemeinde selbst, sondern auch weit darüber hinaus eine große Bedeutung – von dem ehemaligen Nato-Bunker wurde im Kalten Krieg die militärische Luftraumüberwachung in Zentralbereich des deutschen Luftraums gesteuert. Und auch bei der Wiedervereinigung Deutschlands spielte er eine essenzielle Rolle bei der Zusammenlegung der Lufträume. Dies gelte es zu erhalten – darüber waren sich Besitzer Pasbach und die Erndtebrücker Politik einig.

Den ersten Kontakt zum Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und damit den ersten Schritt Richtung Denkmalschutz suchte Bunker-Besitzer Ralf Pasbach selbst. Im Dezember hatte der Ausschuss für Bauen und Gemeindeentwicklung einstimmig dafür votiert, das Bauwerk in die Denkmalliste einzutragen. Gemeinsam mit der Gemeinde Erndtebrück als Untere Denkmalbehörde wurde der Bunker Erich unter die Lupe genommen und nun in Zusammenarbeit mit dem LWL offiziell unter Schutz gestellt.

Der Denkmalschutz dient offiziell dem Erhalt und Schutz historisch relevanter Bauwerke. Das Bauwerk und das Gesamtgelände des Bunkers mit über 75.000 Quadratmetern auf dem „Dille“ Erndtebrücks sind nun offiziell schützenswert aufgrund seiner historischen Bedeutung. „Für die Erhaltung und Nutzung des Bunker-Geländes liegen wissenschaftliche Gründe hinsichtlich der deutschen und internationalen Geschichte vor, hier ausdrücklich für die Epoche des ,Kalten Krieges’ von 1949 bis 1989“, so das Gutachten, das über den Bunker erstellt wurde. Der Bunker dokumentiere demnach mit seiner Lage, seiner Bautechnik und Konstruktion, dem Raumprogramm und der historischen Ausstattung sowie den wichtigen Außenanlagen den Stand der Kriegstechnik der 1960er Jahre während des Kalten Krieges.

Geplante Vereinsgründung

Bunker-Fan und Besitzer Ralf Pasbach plant nun einen Verein zu gründen, um sich bei der Nutzung und Unterhaltung des Bunkers breiter aufstellen zu können. Hier geht es auch um die Beantragung von Fördermitteln, die nur ein Verein durchführen kann.

„Die Pläne für die weitere Nutzung des Bunkers liegen beim Besitzer. Aber natürlich stehen wir hier gerne unterstützend und beratend zur Seite. Denn wir wissen, welche Bedeutung und Strahlkraft der Bunker hat. Das ist schon einzigartig“, betonte Bürgermeister Henning Gronau.

Die Denkmal-Plakette wird am Eingang des Bunkers aufgehängt und wird vielleicht auch bald wieder für Viele sichtbar sein, denn Pläne für künftige Bunkerführungen gibt es laut Ralf Pasbach.