Wittgenstein. Ein betrunkener Autofahrer hat zwischen Bad Berleburg und Erndtebrück reihenweise Schäden hinterlassen. Hier die Details der nächtlichen Fahrt.

Eine Spur der Verwüstung hat ein 29-jähriger Autofahrer durch den Altkreis gezogen, als er in der Nacht zum Montag vom Bad Berleburger Schützenfest zurück in seine Heimat Erndtebrück unterwegs war – betrunken. Die Polizei berichtet, dass der junge Mann bei seiner Fahrt um Mitternacht herum „mehrere Schadensorte“ hinterlassen habe. Insgesamt melden die Ermittler vom Schützenfest-Wochenende in Wittgenstein zwei Fälle von Körperverletzung, eine Trunkenheitsfahrt und eine Unfallflucht.

Bad Berleburg

Erste Hinweise auf den 29-Jährigen bekommt die Polizei von einem Zeugen: An der Ecke Ederstraße (B 480)/Stöppelsweg sei gerade ein Schild auf einer Verkehrsinsel umgefahren worden. Am Unfallort finden Beamte eines Streifenwagens schließlich die Frontverkleidung eines Autos und Scheinwerfer-Glas. Weitere Zeugen geben an, dass der Fahrer eines silbernen Kleinwagens in Schlangenlinien gefahren sei, zum Teil in den Gegenverkehr. Nur durch Ausweich- und Bremsmanöver sei es zu keinem Unfall gekommen. Jetzt wird der Polizei auch das Kennzeichen bekannt. Die Beamten machen sich auf den Weg zum Halter des Wagens, der in Erndtebrück gemeldet ist.

Außerdem erfahren die Polizisten von einem Zeugen: Im Bereich Sählingstraße/An der Gontardslust habe er eine Radfahrerin getroffen, die berichte, von einem Auto angefahren zu sein – offensichtlich ein silberner Kleinwagen. Der des betrunkenen Autofahrers?

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Als die Polizeistreife ihre Fahrt über den Stöppel hinweg fortsetzt, wird sie in Berghausen von zwei Kindern angesprochen, die in der Nähe der Berghäuser Straße auf einem Privatgrundstück zelten. Auf der Straße habe es laut gescheppert, berichten sie. Die Ursache: Zwei Mülltonnen auf dem Bürgersteig sind offenbar umgefahren worden. Die Kinder wollen gesehen haben, wie danach ein Auto weggefahren ist. Dann wird der Polizei gemeldet, dass auf der Kreisstraße 49 kurz vor Birkefehl mehrere umgemähte Leitpfosten auf der Straße lägen. Auch sie gehen wohl auf das Konto des 29-Jährigen.

Nach Aussage eines Zeugen rammte der betrunkene Autofahrer in der Nacht auch ein Verkehrszeichen an der Ecke Ederstraße (B 480)/Stöppelsweg, das auf einer Verkehrsinsel stand.
Nach Aussage eines Zeugen rammte der betrunkene Autofahrer in der Nacht auch ein Verkehrszeichen an der Ecke Ederstraße (B 480)/Stöppelsweg, das auf einer Verkehrsinsel stand. © Unbekannt | Eberhard Demtröder

n Erndtebrück finden die Beamten dessen total ramponiertes Auto im Maschendrahtzaun der Kläranlage am Mühlenweg. Ein Alko-Test bei dem Mann zeigt einen Wert von über einem Promille. Grund genug für eine Blutprobe und einen sichergestellten Führerschein. Entstandener Sachschaden durch seine Fahrt: über 16.000 Euro. Dass er zuvor auf dem Bad Berleburger Schützenfest zu Gast war, erzählt der 29-Jährige selbst den Beamten.

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Unklar ist für die Ermittler jedoch, was es mit der angeblich in Bad Berleburg angefahrenen Radfahrerin auf sich hat – und ob der betrunkene Fahrer aus Erndtebrück dafür verantwortlich ist. Die Polizei bittet deshalb darum, dass sich die Radfahrerin, die sich in der Nacht zum Montag im Bereich Sählingstraße bei der Kollision mit einem Auto einen Fuß verletzt haben soll, beim Verkehrskommissariat in Bad Berleburg meldet – ebenso mögliche Unfallzeugen. Kontakt: Tel. 02751/909-0.

Saßmannshausen

Die beiden Körperverletzungen spielten sich nach Angaben der Polizei in der Nacht zum Sonntag beim Fest der „Edelweiß“-Schützen Saßmannshausen, Holzhausen und Bermershausen am Kohlrain in Saßmannshausen ab. Gegen 0.30 Uhr hatte demnach ein 20-jähriger Gast des Festes einem 22-Jährigen ein Glas gegen den Kopf geschlagen. Und nur 20 Minuten später stritten sich eine 51-jährige und eine 21-jährige Frau verbal derart heftig, dass die Ältere plötzlich handgreiflich wurde: Sie verpasste ihrem Gegenüber einen Faustschlag und verletzte die Jüngere dabei.

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Erndtebrück

Bereits am Samstagabend zwischen 19 und 21 Uhr war in der Erndtebrücker Pulverwaldstraße ein Auto beschädigt worden, das am Fahrbahnrand geparkt war – vom Unfallverursacher keine Spur beim Eintreffen der alarmierten Polizei. Doch dann stellten die Beamten fest, dass ein Auto in der Nähe ebenfalls Schäden aufwies, die zu dem Unfall passten. Es stand in der Garage eines 58-jährigen Erndtebrückers, der mit seinem Wagen zum angegebenen Zeitraum auf der Pulverwaldstraße unterwegs gewesen war.

Eine Blutprobe bei ihm ergab zwar nur einen Wert von etwa 0,3 Promille, doch: Seinen Führerschein ist der 58-Jährige nun erst einmal los. Denn: Mit besagtem Promille-Wert ist laut Polizei bereits eine Gefährdung des Straßenverkehrs im Sinne des Strafgesetzbuches gegeben. Und dann habe sich der Verursacher ja auch noch unerlaubt vom Unfallort entfernt.

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