Bad Laasphe. Aus Partei-Sicht entstehen bei der Ansiedlung des Marktes vorwiegend Nachteile. Dazu hat Fraktionschef Klaus Preis eine ganze Reihe Argumente.

Die Gedanken zur Errichtung eines Netto-Marktes an der Lahnstraße (B 62) in Bad Laasphe sollten „nicht weiterverfolgt werden“. Dieser Meinung ist jedenfalls die Bad Laaspher FDP-Fraktion in einem Antrag zum Thema für die Beratung im nächsten Haupt- und Finanzausschuss sowie im Rat der Stadt. Ohnehin benötige Bad Laasphe eher „mehr Wohnraum und keinen zusätzlichen Markt“, sagt Fraktionschef Klaus Preis.

Lesen Sie auch: Lahnstraße: Geplanter Netto-Markt spaltet die Bad Laaspher

Man möge in der Sache einen Schlussstrich ziehen, findet Preis, „um den Investor und die beteiligten Vermittler nicht länger im Unklaren zu lassen – und besonders gegenüber den Bürgern eine klare Meinung zu vertreten“. Aus Sicht der FDP-Fraktion entstehen bei der Ansiedlung des Marktes überwiegend Nachteile, erläutert Preis.

Die Nachteile

Argument Bedarf: Er bestehe für viele Mitbürger erkennbar nicht – vielmehr würde so ein Markt „den noch in der Stadt verbliebenen Einzelhändlern erhebliche Konkurrenz machen“. Laut Untersuchung der IHK Siegen habe Bad Laasphe in Wittgenstein mit 74 Prozent die größte Kaufkraftbindung, so Preis – und die „ließe sich nur mit einem Elektrofachmarkt wie Media-Markt oder Expert Klein erhöhen“.

Lesen Sie auch: Netto-Markt in Bad Laasphe: GfG wartet Entscheidung ab

Argument Parkplätze: Am angedachten Standort für den Markt neben der Sparkasse und unmittelbar vor dem Rathaus-Eingang würden außerdem „Parkplätze vernichtet“ heißt es im Antrag, „die dringend für die Besucher der Altstadt und des Wochenmarktes erforderlich sind“. Denn schließlich würden durch den geplanten Ausbau der B 62 darüber hinaus noch weitere vorhandene Parkmöglichkeiten „durch die Schaffung der Radwege wegfallen“.

Wie hier im Wendener Ortsteil Gerlingen (Kreis Olpe) sehen die Netto-Märkte üblicherweise aus.
Wie hier im Wendener Ortsteil Gerlingen (Kreis Olpe) sehen die Netto-Märkte üblicherweise aus. © Unbekannt | Roland Vossel

Argument Grünfläche: Mit einer Realisierung des Projektes würde „die letzte Grünfläche in der Stadt [...] vernichtet und das wertvollste Grundstück der Stadt [...] zu einem Schleuderpreis veräußert“. Und: „Der Natur- und Klimaschutz wird nicht beachtet.“

Lesen Sie auch: Laaspher Grüner Peter Honig: Jetzt konsequent Energie sparen

Argument Attraktivität: Durch einen Markt direkt am Eingang zum Zentrum der Stadt werde das Stadtbild „negativ beeinflusst“, findet Preis. Und durch die Anlieferung zu frühen Tageszeiten würden Anwohner in ihrer Nachtruhe gestört, werde ihre Lebensqualität beeinträchtigt.

Die weitere Stadtplanung

Mit Blick auf die weitere Stadtplanung solle nun vor allem endlich die offene Stelle eines Stadtplaners mit dem Aufgabenschwerpunkt „Quartierentwicklung“ besetzt werden – dafür habe sich der Rat in seiner Mehrheit ja auch bereits entschieden, betont der FDP-Fraktionschef. Sodann müsse es darum gehen, ein solides Einzelhandelskonzept zu erarbeiten, Details zum Ausbau der B 62 im Innenstadt-Bereich festzulegen und ein Konzept zur Nutzung der Altstadt eventuell mit der Ansiedlung eines Nahversorgers in den Blick zu nehmen.

Die nächsten Sitzungen des Bad Laaspher Haupt- und Finanzausschusses und des Rates sind für den 9. Juni vorgesehen.