„Helfende Hände“ vom Hachenberg unterstützen beim Kampf gegen die Pandemie. Soldaten aus Erndtebrück im Einsatz gegen Corona.

Siegen/Erndtebrück. Laut Ministerium gab es bislang rund 8000 Anträge zur Amtshilfe. 92 Prozent davon seien gebilligt und umgesetzt worden. Zusammen genommen seien zur Bewältigung der Corona-Pandemie bislang mehr als 75.000 Soldatinnen und Soldaten eingesetzt worden. So auch die „Helfenden Hände“ des Einsatzführungsbereich 2. Sie unterstützten unter anderem in mehreren Gesundheitsämtern, in Alten- und Pflegeheimen sowie im Impfzentren des Kreises Siegen-Wittgenstein.

„Durch das Unterstützungs-Angebot der Bundeswehr blieb den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Einrichtungen wieder mehr Zeit für die Pflege der Bewohner“, sagte Regine Clement, Leiterin der Wohn- Teilhabegesetz Behörde des Hochsauerlandkreises. Die Soldatinnen und Soldaten der Hachenberg Kaserne übernahmen dort, sowie in über 20 weiteren Heimen eine wichtige Aufgabe im Kampf gegen die Pandemie. So hieß es den vorgesehenen Raum zu desinfizieren, Schutzkleidung anzulegen und die Antigen-Schnelltests durchzuführen.

Anzahl der Soldaten erhöht

Bereits Ende November letzten Jahres begrüßte Landrat Andreas Müller 20 Soldatinnen und Soldaten im Kreisgesundheitsamt. Die Einsatzkräfte haben diese Behörde seither bei der Kontaktverfolgung von Covid-19-Kontaktpersonen unterstützen. Die Zahl der dort ansässigen Soldatinnen und Soldaten wurde schnell auf 30 erhöht. Im Schichtbetrieb wurde permanent versucht mögliche Infektionsherde zu vermeiden, indem man schnell und Gewissenhaft alle Kontaktpersonen der positiv getesteten Bürger ermittelt hat.

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Diese wurden dann umgehend informiert und schlussendlich durch die Gesundheitsämter isoliert. Da die Infektionszahlen zuletzt stark rückläufig waren, wurde die Unterstützungsanforderung vorerst nicht weiter verlängert. „Dies ist sicher die längste Amtshilfe des Einsatzführungsbereich 2, die wir bislang geleistet haben und wir kommen gern wieder, wenn unsere Hilfe gebraucht wird“, resümierte der Kommandeur, Oberst Volker Engelmann.

Schnell Normalität geworden

Bundeswehr-Angehörige als Helfer bei Hochwasser und in der Flüchtlingshilfe sind ein vertrautes Bild in der Bevölkerung. Ein neues Einsatzfeld, während der Corona-Pandemie, waren Soldatinnen und Soldaten im Impfzentrum – Dienst am Menschen. Seit Anfang März war das Personal aus Erndtebrück auch hier eingesetzt. Für viele ein ungewohntes Bild, aber schnell wurde es zur Normalität. Zusammen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kreisverwaltung wurde stets versucht auf die Bedürfnisse eines Jeden einzugehen. Nicht immer leicht, gerade wenn das Thema „Impfstoffknappheit“ aufkam. Doch die aktuellen Zahlen der vollständig geimpften und der niedrige Inzidenzwert sprechen Bände.

Für die Soldatinnen und Soldaten war auch das Thema Amtshilfe nicht immer leicht. Das abgestellte Personal hatte die gleichen Probleme wie die restliche Bevölkerung. Von Betreuungsnotstand für die Kinder, Verzögerung in der Ausbildung für die originäre Tätigkeit bis hin zum ungewohnten Schichtdienst. Im allgemeinen Tenor waren alle sehr glücklich ihren Teil zur Bekämpfung der Pandemie leisten zu können. Die Pandemie hat eines gezeigt: „Nur mit Teamgeist, einer guten Planung, ein wenig Flexibilität und vor allem mit einem ordentlichen Maß an Menschlichkeit - können wir Amtshilfe.“