Wittgenstein. Drei Projekte in Wittgenstein, in jeder Kommune eins, können nun beantragt werden – es hat grünes Licht für die Umsetzung gegeben.
Seit 2016 rollt der Leader-Zug durch Wittgenstein. Und der hat ordentlich Fahrt aufgenommen: Aktuell befindet er sich auf dem hinteren Streckenabschnitt der laufenden Förderperiode, denn spätestens bis Sommer 2023 müssen alle Vorhaben umgesetzt sein. Der Vorstand der Lokalen Aktionsgruppe hat jetzt drei neuen Projekten grünes Licht gegeben, die nun beantragt werden können. In der öffentlichen Ideenschmiede im März wurden diese Initiativen bereits vorgestellt.
Alle drei Wittgensteiner Kommunen sind dabei vertreten. „Das ist ganz im Sinne von Leader. Wichtig ist der Blick auf die gesamte Region, um dann gezielt die lokalen Bedürfnisse zu erkennen, die Potenziale zu nutzen und Projekte voranzutreiben“, findet Holger Saßmannshausen, Vorsitzender der Lokalen Aktionsgruppe der Leader-Region Wittgenstein. „So können wir unsere regionale Identität stärken und durch gute Vernetzung und Zusammenarbeit gemeinsam weiterentwickeln.“
Bad Laasphe: Es werde Licht
In Bad Laasphe hat die TKS Tourismus, Kur und Stadtentwicklung Bad Laasphe GmbH eine leuchtende Idee: „Es werde Licht – Nacherholung zu jeder Zeit“. Es geht um neue Leuchten für den Kurpark. Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste der Stadt besuchen gern die Anlage. Um die Nutzungszeiten zu verlängern, soll eine neue Beleuchtung installiert werden. Alte Leuchtmittel sollen durch energiesparende LED-Laternen ersetzt, neue Aufsatzlampen installiert und mit Bewegungsmeldern ausgestattet werden.
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Die Lampen leuchten nur dann, wenn tatsächlich Licht gebraucht wird. Das System erfasst nur Bewegungen von Personen und geht nach wenigen Minuten wieder aus; Kleintiere, Marder oder Igel können weiter unbehelligt durch die Nacht streifen. Damit wird der Stromverbrauch der Straßenbeleuchtung deutlich reduziert – gut fürs Klima und für die Gemeindekasse. Gesamtprojektkosten: 68.000 Euro.
Erndtebrück: Schüler gestalten Schulhof der Zukunft
In Erndtebrück wird die Gemeinde mit dem Projekt „Schulhofgestaltung Realschule Erndtebrück“ aktiv: In einem Workshop planten die Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer mit, wie ihr Schulhof in Zukunft gestaltet werden soll. Die Beteiligung der jungen Menschen an diesem Prozess hat Vorbildcharakter.
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Viele Wünsche und Ideen wurden zusammengetragen und abschließend die Entwürfe präsentiert. Nicht alle, aber wesentliche Merkmale der Arbeiten werden in die tatsächliche Umsetzung einfließen. Der Schulhof soll verschiedene Aufwertungen erfahren, angefangen beim Untergrund über einen überdachten Gang als Regenschutz bis hin zu neuen Angeboten der Pausengestaltung. Gesamtprojektkosten: 42.000 Euro.
Bad Berleburg: Bauen mit regionalem Holz
In Bad Berleburg ist die Stadtverwaltung „Auf dem Holzweg in die Zukunft –Nachhaltiges Bauen mit regionalem Holz“. Ziel ist es, Holz aus regionalen Beständen in allen Lebensbereichen stärker in den Fokus zu rücken. Vor zwei Jahren bereits initiierte die Kommune das Akteurs-Netzwerk Holz, das die Grundlage für das Projekt schuf.
Diese Arbeit soll nun verstetigt werden: Mit einer Kampagne, mit Workshops und Veranstaltungen sowie einem „Holzweg“ als Lern- und Erlebnispfad entlang an bereits umgesetzten Referenz-Holzbaumaßnahmen, um zu zeigen, was mit Holz alles möglich ist. Für die professionelle Umsetzung des Projektes möchte die Stadt eine Personalstelle fördern lassen. Gesamtprojektkosten: 158.000 Euro.
Virtuelle Jahreshauptversammlung
Die Förderquote für die Leader-Projekte liegt bei 65 Prozent, die Anträge müssen innerhalb eines Jahres bei der Bezirksregierung Arnsberg eingereicht werden. Bei positivem Bescheid können die Projektträger in die Umsetzung gehen. Die Projekte der aktuellen Förderphase müssen bis Mitte 2023 umgesetzt sein. Diese Fristen waren auch Thema bei der virtuellen Jahreshauptversammlung der LAG Region Wittgenstein e.V. Vorweg standen personelle Neubesetzungen im Vorstand an: Nach dem Ausscheiden von Stefan Berk fungiert nun Kerstin Grünert als stellvertretende Vereinsvorsitzende. Ihr Stellvertreter ist Daniel Seyfried.
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Der Bericht des Regionalmanagements zeigte u.a. den zeitlichen Ablauf für die laufende Förderperiode auf. Für die Übergangszeit von 2021/22 wurden der Region zusätzlich Mittel in Höhe von rund 350.000 Euro bewilligt. Das Gesamtbudget erhöhte sich damit auf 2,14 Millionen Euro. So können zu den 34 bisher beschlossenen Projekten weitere hinzukommen.
Wie bereits gesondert berichtet, ist auch die Förderung von Kleinprojekten in der Leader-Region in diesem Jahr wieder sehr gut angenommen worden. 19 Maßnahmen, davon 17 in privater Trägerschaft, mit einem Investitionsvolumen von rund 260.000 Euro sind in der Umsetzung. „Es sind wieder super Ideen dabei“, freut sich Holger Saßmannshausen. „Wenn die Maßnahmen einzeln betrachtet eher klein sind, so leisten sie insgesamt gesehen einen großen Beitrag für die Verbesserung der Lebensqualität in der Leader-Region Wittgenstein.