Bad Berleburg. Nur wenn sich ausreichend Haushalte bis spätestens 2. April 2022, für einen kostenlosen Glasfaseranschluss bis ins Haus entscheiden, wird es was.
Der Nikolaustag hatte für Bad Berleburg ein ganz besonderes Geschenk im Gepäck. Und dieses Geschenk macht sich die Stadt selbst. Denn die Stadtverordnetenversammlung stimmte am Montag, 6. Dezember, einstimmig für ein Glasfasernetz für alle Menschen aus der Stadt der Dörfer.
Damit setzt Bad Berleburg die Umsetzung ihrer Digitalisierungsstrategie und damit auch den Weg zur Smart City nachhaltig fort. Geplant ist nun ein flächendeckendes Glasfasernetz in mehrheitlich kommunaler Hand, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt.
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Mit dem Votum hat die Stadtverordnetenversammlung nach umfassender Planung nun die Weichen zur kompletten Erschließung der Stadt mit einem eigenen Glasfasernetz gestellt - egal ob bisher unterversorgt oder noch gut versorgt. Bürgermeister Bernd Fuhrmann freute sich über den einstimmigen Beschluss: „Das Netz der Zukunft ist jetzt! Wir wollen mit innovativen Ideen und Projekten wagemutig vorangehen. Nun kann es endlich losgehen. Jetzt ist es unsere Aufgabe, die Menschen in Bad Berleburg für unser Zukunftsprojekt zu begeistern. Denn wir wollen alle an die Datenautobahn anschließen, die dies wünschen.“
K.O.-Kriterium
Wichtig: Nur wenn sich ausreichend Haushalte bis spätestens Samstag, 2. April 2022, für einen kostenlosen Glasfaseranschluss bis ins Haus entscheiden, wird das neue Netz.
Für die Umsetzung haben die Stadt und die Stadtwerke Bad Berleburg einen kompetenten Partner gesucht und mit der Firma Greenfiber auch gefunden. Das inhabergeführte, mittelständische Infrastrukturunternehmen verlegt derzeit in Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen Glasfaserleitungen, errichtet die notwendige Infrastruktur und betreibt anschließend das fertige Netz. So ist es auch im Bad Berleburger Projekt vorgesehen. Gemeinsam streben die Partner die zeitnahe Gründung einer gemeinsamen Gesellschaft an, die „Unser BLB-Netz“ GmbH.
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Dazu Stadtwerke-Betriebsleiter Achim Vorbau: „Egal ob groß oder klein, egal ob jung oder alt, egal ob privat oder beruflich: Schnelles, stabiles und sicheres Surfen ist für den Alltag der Menschen in Bad Berleburg von unschätzbarer Wichtigkeit. Ein eigenes Glasfasernetz rangiert mittlerweile schlichtweg auf einer Ebene mit den Versorgungsnetzen für Wasser, Strom und Gas. Wir freuen uns daher sehr, zusammen mit Greenfiber die Tür für den Einstieg in diese Grundversorgung 2.0 öffnen zu können.”
Ehrgeiziger Zeitplan
Der Zeitplan ist ebenso ehrgeizig wie das ganze Vorhaben: Bis Samstag, 2. April, müssen sich 30 Prozent aller Haushalte für einen eigenen Hausanschluss entschieden haben, damit das Modell wirtschaftlich tragfähig ist. Dass dies gelingt, daran hat Bürgermeister Bernd Fuhrmann hat keine Zweifel.
Auch Paul Gummert freute sich über den einstimmigen Beschluss. Der Lüneburger ist Gründer und Geschäftsführer von Greenfiber , das sich auf die Errichtung und den Betrieb kommunaler Glasfasernetze spezialisiert hat. Der Beschluss ist für ihn der Startschuss eines langfristigen Engagements vor Ort. „Wir wollen hier Wurzeln schlagen. In Bad Berleburg planen wir auch unseren regionalen Netzknoten.“ In den kommenden Tagen wird Greenfiber in Bad Berleburg ein eigenes Beratungsbüro eröffnen. Die Homepage zum neuen Netz ist ebenfalls bereits online. Unter www.greenfiber.de/badberleburg finden interessierte Bürgerinnen und Bürger umfangreiche Informationen. Auch unter Tel. 0800 8220228 Beratungen zum Bad Berleburger Zukunftsprojekt statt.