Feudingen.. Bei Vorbau in Feudingen können Kinder einen Tag lang Landschaftsgärtner spielen. Das Unternehmen ist eines von 50 in NRW, das diese Aktion anbietet.


Die Hände sind mit kleinen Arbeitshandschuhen geschützt und graben sich durch die aufgelockerte Erde. Tabea sitzt auf ihren Versen, ihre helle Jeans ist von den Knien abwärts mit braunem Staub bedeckt. Sie hat schon gelernt, dass sie nach dem Einpflanzen die Erde fest andrücken muss, damit das Heidekraut einen guten Halt im Boden hat. Die rechteckigen Natursteine legt sie wie einen runden Zaun um ihr Beet, mit einem Hammer klopft sie die Steine tiefer in die Erde. „Tabea, magst du nicht auch mal zu mir nach Hause kommen, damit du meinen Garten auch so schön machst?“, fragt Susann Hackler. Tabea grinst sie an – nur um dann wieder auf einen Stein zu klopfen.

50 Unternehmen aus NRW dabei

14 Kinder aus der Kita Oberndorf konnten sich am Donnerstagvormittag mit Bagger, Schaufel, Kelle und Hammer austoben. Der Garten- und Landschaftsbaubetrieb Vorbau ist eins von 50 Unternehmen aus NRW, das die Erlebniswoche „Kleine Landschaftsgärtner in Aktion“ ausrichtet. „Damit möchten wir den Beruf des Landschaftsgärtners schon den Kleinsten näher bringen und zeigen, wie viel Spaß die Arbeit macht“, sagt Marion Vorbau. Solche Aktionstage seien auch eine Form von Nachwuchswerbung.

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An der Bagger-Station stehen Lukas, Zoey und Jonas schon Schlange und warten ungeduldig darauf, dass Lenny bald mit seiner Bagger-Tour fertig ist. Er sitzt auf dem Schoß von Matthias Vorbau, der ihm erklärt, mit welchem Hebel er nach rechts und links steuern kann und wie die Baggerschaufel greift. „Die Kinder haben das so schnell raus!“, meint Erzieherin Andrea Nölling. Gerade das Baggerfahren kommt bei den Kindern gut an – bei Jungen und Mädchen gleichermaßen. „Normalerweise möchten die Kinder Prinzessin oder Feuerwehrmann werden. Morgen reden bestimmt alle davon, dass sie später mal Landschaftsgärtner werden möchten.“

Splitt abtragen und Boden ebnen

Gegenüber vom Bagger ist eine präparierte Schüttbox aufgestellt, in der gut einen Meter hoch Splitt abgeladen wurde. „Wir müssen den Splitt an dieser Stelle erstmal abtragen, damit wir eine glatte Fläche haben“, erklärt Landschaftsgärtner Samet Güngör. Er zeigt Marlon, wie er mit der Kelle den Boden ebnet, um darauf später die Betonsteine zu setzen. Marlon ist allerdings schon ein paar Schritte weiter und klopft die umliegenden Betonsteine in den Splitt hinein. Generell ist der Hammer das beliebteste Werkzeug bei den Kindern. Macht auch am meisten Krach.

Güngör versucht trotzdem, nochmal Marlons Aufmerksamkeit zu bekommen: „Weißt du, was noch ganz wichtig ist? Dass man immer Arbeitsschuhe trägt. Die sind vorne an den Zehen mit Stahlkappen verhärtet. Selbst, wenn mir da mal ein Stein drauf fällt, tut mir das nicht weh.“ Mit dem Hammer schlägt sich Güngor ein paar Mal auf den Vorderfuß, um zu zeigen, wie strapazierfähig seine Arbeitsschuhe sind. Marlon scheint das allerdings wenig zu beeindrucken: Er klopft weiter die Betonsteine in den Splitt, das dumpfe Geräusch scheint fast beruhigend zu wirken.

Geschenke für die Eltern

Dafür zeigt sich Marlon beim Beete bepflanzen von seiner sanften Seite. „Jetzt mache ich noch etwas für Mama!“ Er schnappt sich einen braunen Topf und befüllt ihn zur Hälfte mit Erde. Heide, Thuja und Silberblatt kommen darauf, mit Filzstift schreibt er in großen Druckbuchstaben seinen Namen auf die Außenseite des Topfes. Er hält sein Pflanzenwerk behutsam in beiden Händen und stellt es in die Reihe mit den anderen beschrifteten Töpfen. Jedes Kind möchte zu Hause zeigen, was es heute geschafft hat.