Bad Laasphe. Während die Schülerzahlen im Stadtgebiet stabil bleiben, sieht die Planerin an einigen Standorten durchaus „räumliches Optimierungspotenzial“.

„Die Schülerzahl-Entwicklung insgesamt zeigt eine hohe Stabilität für die Stadt. Im Vergleich zu den Vorjahren, in denen rückläufige Zahlen zu beobachten waren, ist dies eine für den Schulträger erfreulich positive Entwicklung.“ So heißt es im vorliegenden Schulentwicklungsplan der Bonner Planerin Dr. Anja Reinermann-Matatko zu den Grundschulen im Stadtgebiet. Außerdem seien die städtischen Grundschulen „räumlich sehr gut ausgestattet“. Lediglich am Grundschulstandort Niederlaasphe könne es eng werden. Und das Städtische Gymnasium? Es müsse die Zahl seiner Schüler im Auge behalten, die zum Beispiel aus dem benachbarten Hessen einpendeln, machte Reinermann-Matatko jetzt den Politikern im Schulausschuss deutlich.

Grundschulen

Bad Laasphe: 45 Kinder je Jahrgang, Tendenz sinkend

Wie sich die Schülerzahlen entwickeln, hängt wesentlich von der Bevölkerungsentwicklung ab.Im Bereich Feudingen etwa ist es für die Planerin entscheidend, wie viele Frauen im Alter von 20 bis 25 Jahren bleiben und eine Familie gründen. Ein wichtiger Faktor, um eine Jahrgangsbreite um die 30 Kinder zu halten.Im Banfetal lagen die letzten Geburtenjahrgänge bei 20 Kindern, noch früher waren es rund 30. Hier kalkuliert die Planerin nun mit 25 Kindern pro Jahrgang.Von einem zunächst stabilen Niveau von 45 Kindern im Jahrgang geht die Planerin in Bad Laasphe aus. Diese Zahl könne aber in ein paar Jahren sinken.Mit zehn Kindern pro Jahrgang rechnet die Planerin für Niederlaasphe. Früher seien es noch 15 oder mehr gewesen.

Teilstandort Niederlaasphe: Hier bestehe ganz konkret ein „räumliches Optimierungspotenzial“ im Bereich Ganztag, so die Schulentwicklungsplanerin, werde aber über das Aufstellen eines Pavillons eine Lösung angestrebt. In der Raumbilanz fehle zudem ein Gruppenraum, „in dem auch Einzelförderung in einem ruhigen Rahmen stattfinden kann“.

Hauptstandort Bad Laasphe: Hier wünsche sich die Schulleitung zwar weitere Räume in der ehemaligen Hausmeister-Wohnung, aber: „Aufgrund perspektivisch eher rückläufiger Kinderzahlen sollte der Schulträger diesen Wunsch abwägen“, so der Rat der Schulplanerin. Wolle man den Schulstandort Niederlaasphe dauerhaft erhalten, „werden im Grundschulverbund am Hauptstandort in Zukunft weniger Kinder zu beschulen sein“. Dann reiche auch der Raumbestand.

Grundschule Banfetal: Hier reiche der Raumbestand bei einer durchgehenden Beschulung von anderthalb Klassenzügen, „wenn ein Fachunterrichtsraum wieder als Klassenraum genutzt wird“, hat Planerin Reinermann-Matatko festgestellt. Alternativ könne man bei den künftigen Erstklässlern darauf achten, im Schuljahr 2022/23 nur eine geringere Zahl von ihnen für nur einen Klassenzug statt für zwei Klassenzüge aufzunehmen. Dann wären nur maximal fünf statt sieben Klassen zu beschulen – das sei auch „vor dem Hintergrund knapper werdenden Lehrer-Ressourcen einwichtiger Aspekt“, wie die Planerin betont.

Grundschule Feudingen: Hier ist das Raumangebot bei üblicherweise knapper Zweizügigkeit in den Klassenstufen mit insgesamt sieben Klassen eher üppig. Während die Planerin für den allgemeinen Unterricht eine ausgeglichene Raumbilanz zieht, würden für den Fachunterricht zwei statt der vorhandenen vier Räume reichen – und für den Ganztag würden der Speisesaal plus zwei Räume reichen.

Städtisches Gymnasium

Das Städtische Gymnasium hat in den letzten Schuljahren zunächst drei, später dann nur zwei Eingangsklassen gebildet. Hier geht die Planerin in ihrer Prognose davon aus, dass angesichts steigender Schülerzahlen demnächst wieder drei fünfte Klassen möglich werden. Dies sei vorstellbar bei einer Übergangsquote Grundschüler von derzeit 31 Prozent, ansteigend auf 33 Prozent, sowie konstanten Einpendlerzahlen in Höhe von 26 Schülern pro Schuljahr, entsprechend dem Mittelwert der Vorjahre.

Jedenfalls: „Das demografische Potenzial für die Bildung von drei Eingangsklassen ist vorhanden“, so Reinermann-Matatko. Ihr Rat: Das Städtische Gymnasium solle weiter sein Profil schärfen, sich mit Blick etwa auf die Einpendler aus Hessen intensiv um die Schüler-Beförderung per Bahn und Bus kümmern und in eine noch bessere Ausstattung der Schule investieren.