Wittgenstein. Leader-Projekt will Ausbau von Verleihangeboten in Kooperation mit den benachbartem Sauerland stärken.
Fahrradfahren hält fit, ist umweltfreundlich und zugleich auch eine effiziente Art der Fortbewegung. In den vergangenen Jahren sind viele auf ein eBike umgestiegen, denn Radfahren mit elektrischem Antrieb sorgt gerade in Mittelgebirgsregionen für neuen Fahrspaß. Diesem Trend folgte die Leader-Region Wittgenstein mit ihrem Projekt zum Ausbau von E-Bike-Verleihangeboten in Kooperation mit den benachbarten Leader-Regionen „4 Mitten im Sauerland“ und „Hochsauerland“, heißt es in einer Pressemitteilung.
„Das ist natürlich ein komplexes, aber auch ein sehr spannendes Thema“, sagt Holger Saßmannshausen, Vorsitzender der Lokalen Arbeitsgruppe Region Wittgenstein, die das Projekt beantragt und die durchgeführt hat. „Die Ergebnisse der Vorstudie sind ein wichtiger Beitrag zum Ausbau eines nachhaltigen Mobilitätskonzepts in unserer Region.“
Über die Grenzen hinaus radeln
Pedelec-Fahrer kommen weit herum, wenn sie unterwegs sind. Dank der Motorunterstützung ist ihr Radius weitaus größer als bei denjenigen, die aus reiner Muskelkraft ihr Rad auf Touren bringen. Gern radeln sie auch über die Stadtgrenzen hinaus. Aus diesem Grund wurde die Projektregion groß gefasst: Die Vorstudie zur Einrichtung eines eBike-Verleihsystem bezieht sich auf die Region Wittgenstein mit Bad Berleburg, Bad Laasphe und Erndtebrück sowie das Schmallenberger Sauerland und Winterberger Sauerland. Kooperationspartner waren dabei die Kommunen und die touristischen Leistungsträger.
Das zentrale Ziel kurz zusammengefasst: Über ein einheitliches Verleihsystem soll ein eBike Angebot Gästen bzw. Einheimischen für die gesamte Region zur Verfügung gestellt werden. Mit den verschiedenen Stationen können Fahrräder flexibel und zeitlich unabhängig von den Öffnungszeiten von Servicestellen ausgeliehen und zurückgebracht werden. Durch verstärkte Netzwerkbildung zwischen Betrieben und Initiativen soll die Region insgesamt als eBike-Destination bekannter werden.
Experten begleiten Studie
Mit der Erarbeitung der Studie beauftragte die LAG das Büro für Stadt- und Verkehrsplanung(BSV) Dr.-Ing. Reinhold Baier GmbH, Aachen in Arbeitsgemeinschaft mit dem Büro raumkom-Institut für Raumentwicklung und Kommunikation, Trier. Projektverantwortliche war Dr.-Ing. Katja Engelen (BSV). Unter ihrer Regie wurden von Dezember 2019 bis August 2020 fünföffentliche Workshops durchgeführt. Thematisiert wurden dabei auch schwierige Rahmenbedingungen wie den bundesweit stagnierenden Markt des Fahrradverleihs, die schwer erreichbare Wirtschaftlichkeit des Betriebs sowie stark unterschiedliche kommunale Ausgangsbedingungen für ein flächendeckendes einheitliches System. Dem gegenüber stützt sich die Vorstudie aber auf positive Aspekte zugunsten von Umwelt, Gesundheit, regionaler Wertschöpfung und Synergien beim Infrastrukturaufbau. Aus all diesen Punkten leitet sich ein zehn Punkte umfassendes Konzept ab.
36.000 Euro investiert
Diese Handlungsempfehlungen können nun als Arbeitsgrundlage für die Weiterentwicklung der Projektidee genutzt werden“, erläutert Holger Saßmannshausen. „Es freut uns, dass die Leader-Region das Projekt in Kooperation mit den Nachbarstädten breit aufstellen und interkommunal verknüpfen konnte.“ Die Kosten für die Vorstudie belaufen sich auf knapp 36.000 Euro; 65 Prozent der Summe wurde durch Leader gefördert, den Eigenanteilübernahmen die beteiligten Kommunen, die das Projekt gemeinsam getragen haben. Zum Abschluss verständigten die Teilnehmer sich darauf, gemeinsam mit weiteren Beteiligtenmögliche, regionale Maßnahmen des Ausbaus von Infrastruktur und Angeboten für das touristische und alltagsbezogene Radfahren zu prüfen.