Banfe. Björn Schäfer aus Banfe hat sich eine rollende Theke gebaut – mit Heimatlogo und einem Fass aus den 70er-Jahren. Wie er auf die Idee kam.
Strahlender Sonnenschein, sommerliche Temperaturen – perfektes Wetter für ein kühles Getränk. Wie wäre es beispielsweise mit einem Bier – frisch gezapft und das im eigenen Garten, in der Garage oder auf dem Hof? Björn Schäfer aus Banfe kann genau das schon bald genießen. Denn er hat sich in nur wenigen Tagen eine fahrbare Theke auf Rollen gebaut. Nur noch ein paar Kleinigkeiten – dann ist die Theke fertig. Wir haben den 45-Jährigen bei sich daheim getroffen und die Theke inspiziert.
1,70 mal 0,90 Meter misst die Holztheke auf vier Rollen. Gut einen Meter ist sie hoch. Auch eine Zeichnung präsentiert uns Schäfer stolz. „Die zeigt aber eigentlich nur den unteren Boden der Theke.“ Eine Anleitung oder einen konkreten Plan gab es nicht. „Mein Schwiegervater zeigte mir zuvor ein Bild, wie sie am Ende ausschauen könnte und dann ging es auch schon los“, sagt Schäfer mit einem Lächeln im Gesicht.
Die Idee
Doch zurück zum Anfang: Wie kam er eigentlich auf die Idee, sich eine eigene Theke zu bauen? „Ich hatte in meinem Urlaub nur schlechtes Wetter erwischt und ehrlich gesagt Langeweile“, sagt er. „Mein Nachbar hatte noch alte Holzbalken und fragte mich, ob ich sie gebrauchen könnte.“ Kurz darauf baute er sich daraus eine Longdrink-Bar. Und wie das beim Bauen meist so ist, „kamen dabei wieder neue Ideen“. Warum nicht auch eine Theke bauen?
Mit einem alten Fass aus den 1970er Jahren fing alles an. „Mein Schwiegervater fand dieses Fass“, sagte Schäfer und zeigte auf das Holzfass auf der Theke. „Er fragte mich, ob ich etwas damit anfangen könnte. Und so fing es an. Es ist eine alte Zapfanlage mit Durchlaufkühler und Eis.“ Auch das Manometer stammt aus den 70er Jahren – besser gesagt von 1973. Es befindet sich direkt neben dem Eiche-Fass. Darunter befindet sich der Kühlschrank – gut versteckt hinter geflammten Holzbalken. „Der passte so gerade hinein - ein Zentimeter höher und der Kühlschrank hätte nicht mehr gepasst“, so Schäfer.
Liebe zur Heimat
Die Holzplatten hatte er schon vorab geflammt. „Die habe ich bei meinem Bruder geholt, geflammt und dann zusammengebaut“, sagt er. Erst im Nachhinein ist das Stadtwappen von Bad Laasphe und der Schriftzug „Banfe“ auf das Holz geflammt worden. „Ich wollte einen Bezug zur Heimat schaffen und der Theke so einen individuellen Touch geben.“
Damit nicht genug Regionales – auch die Brauerei Bosch wurde auf der Theke verewigt – in Form von beleuchteten Plexiglasscheiben mit dem Brauereiwappen und Schriftzug. Auch der Balken vom Sonnenschirm wird noch dezent beleuchtet. An ihm angebracht ist eine große Glocke – die sogenannte „Schnapsglocke“. „Ich fand den weißen Sonnenschirmständer irgendwie langweilig und so entstand die Idee einer Runden-Glocke. Doch wer zahlt im heimischen Garten die Runde? Eigentlich der, der das Fass gekauft hat. Also gibt es eine Schnapsglocke.“ Gerade einmal wenige Tage hat der 45-Jährige für die Theke gebraucht – bis zu 100 Stunden flossen in die Arbeiten.
„Jetzt werden noch die Bierleitungen verlegt, dann noch ein paar Kleinigkeiten, die gemacht werden müssen und schon kann das erste Fässchen angezapft werden.“ Auch eine Plexiglasscheibe als Ablagefläche wird noch auf der Theke angebracht – zum Schutz. „Sobald die Theke komplett fertig ist gibt es mal ein Video von der ganzen Geschichte“, so Björn Schäfer. „Ich möchte mich bei Dirk Höbener und die Brauerei Bosch sowie Echter Nordhäuser für die Unterstützung bei dem Projekt bedanken! Danke auch an alle anderen Helfer, die mich beim Bau der Theke unterstützt haben.“ Das Endergebnis kann sich schon jetzt sehen lassen.
Und wie sind die Reaktionen bislang auf die rollende Theke in Banfe? „Einige haben schon gefragt, ob ich ihnen auch eine baue, aber eine Theke – so wie sie hier steht – gibt es nicht noch einmal. Die Longdrink-Bar aber werde ich demnächst für Freunde noch zwei Mal in abgewandelter Form bauen“, sagt Björn Schäfer, der die Theke auch zum Straßenfest in Banfe nach vorne fahren wird.