Feudingen. Es gibt einen neuen Vogelbauer und eine neue Festküche. Aber der Vorsitzende Wolfgang Dickel macht sich insgesamt Sorgen um das Schützenwesen.

Beim Schieß- und Schützenverein Feudingen ist jetzt vieles rund um das Schützenfest in Bewegung. Der Vorsitzende Wolfgang Dickel erläutert im Gespräch mit dieser Zeitung, was sich im Bereich Musik und Festküche, aber auch beim Vogelschießen verändert. Und Dickel hat auch das große Ganze im Schützenfestwesen im Blick.

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„Corona hat den Vereinen nicht gutgetan“, sagt der Vorsitzende. Und dabei meint er nicht nur die Schützenvereine, sondern auch die Musikkapellen, Spielmannszüge und die Festwirte, aber auch das gesamte Drumherum. „Wir stehen als Schützenvereine vor Problemen, die wir nicht mehr alle deckeln können“, prophezeit der Erndtebrücker, der in Feudingen als Vorsitzender verantwortlich ist.

Probleme starten bei Musikkapellen

Das Ganze fange an bei den Musikkapellen und Spielmannszügen. Die Deutsche Eiche Aue und der Spielmannszug Banfe fielen in diesem Jahr weitgehend aus. „Das bedeutet für die anderen Tambourkorps, dass sie acht zusätzliche Feste spielen müssen.“ Neben dem VfL Bad Berleburg, dem TuS Erndtebrück, dem Spielmannszug des TV Laasphe/Niederlaasphe und Wittgenstein Dotzlar bleibt noch der TV 08 Feudingen auf der Liste in Wittgenstein. Und auch bei den Blasmusik-Formationen sind es neben den Sauerlandmusikanten nur noch die Oberlahntaler. Doch diese beiden Kapellen unterstützen sich bei fehlenden Musikern gegenseitig im Trio mit den Weifenbacher Musikanten aus Hessen. Über kurz oder lang bedeutet das, dass es immer weniger Musikformationen für Festzüge geben wird. Und die Kapellen die spielfähig sind, werden dann auch teurer. Das stellt einen Eckpfeiler der Schützentradition in Frage: der Große Festzug.

Festzüge: Aufwändig und teuer

„Fakt ist: An den Festzügen verdienen die Vereine nichts. Aber sie kosten sehr viel Geld. Und es wird schwer, Kapellen zu bekommen“, bilanziert Dickel. Für das Feudinger Schützenfest am ersten August-Wochenende hat er mit den Oberlahntalern und dem Spielmannszug Feudingen noch zwei Formationen gesichert.

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Festzüge sind aber wie die Feste insgesamt auch immer stärker reglementiert. Aus zwei Seiten Genehmigungsformular für einen Festzug wurden acht. Und jede Seitenstraße muss mit Posten in Warnwesten gesperrt werden. „Im Vorstand brauchen wir immer mehr Spezialisten, Steuerberater, Finanzfachleute und Rechtsanwälte oder Notare, um all diese Auflagen zu stemmen“, schüttelt Dickel mit dem Kopf.

Feudingen hat Probleme gelöst

Immerhin: „In Feudingen haben wir einige Probleme noch einmal gelöst.“ So hat der Verein auch für die wegen der Corona-Pandemie dauerhaft ausgefallene Festküche eine Nachfolge gefunden. „Das machen demnächst André und Christina Schneider vom Volkholzer Hofladen an allen drei Tagen“, sagt Dickel – und freut sich schon auf tolle Festmenüs am Sonntag in der Volkshalle.

Auch der Samstag ist sicher. Mit der Showband „edel connection“ aus Koblenz haben die Feudinger ihre Erfolgsband rund um Guido Klöckner behalten. Und der bringt mit Lukas Otte auch einen DSDS-Teilnehmer mit nach Feudingen.

Eine letzte Unwägbarkeit hat Dickel mit dem neuen Vogelbauer beseitigen können. Nachdem der Laaspher Andreas Schüssler ausgeschieden ist, haben die Feudinger mit Ralf Bätzel aus Elsoff einen erfahrenen Vogelbauer verpflichtet. Der hat auch den „Schnappritter“ neu gestaltet. „Wir werden das ordentliche Holzmännchen erstmalig mit Königsmunition schießen“, ist Wolfgang Dickel bei aller Sorge um die Zukunft der Schützen auch voller Vorfreude.