Erndtebrück/Oberhundem. Eine ganze Menge Probleme hatte die Freiwillige Feuerwehr Erndtebrück am Samstag zu lösen, bis sie den Brandort lokalisiert hatte.
Wo Rauch ist, da ist auch Feuer sagt ein altes Sprichwort. Für die Freiwillige Feuerwehr in Erndtebrück war es ein arbeitsreicher Samstag, der um 14 Uhr mit einer ersten Waldbrandmeldung begann und erst nach Einbruch der Dunkelheit zu Ende ging. Wanderer wollten Rauch gesehen haben und meldeten das Feuer via Notruf.
„Es war von starker Rauchentwicklung auf dem Zinser Rücken die Rede“, berichtet der Gemeindebrandinspektor Karl Friedrich Müller im Gespräch mit dieser Zeitung. Der Löschzug 1 Erndtebrück und die Löschgruppe Birkelbach waren ausgerückt, konnten aber am mutmaßlichen Einsatzort kein Feuer feststellen. Auch weitere Kontrollfahrten in dem Gebiet brachten kein Ergebnis.
Brandrauch nicht auszumachen
Müller schob das noch auf eine besondere Wetterlage und das Wochenende, bei dem doch in einigen Gärten kleine Feuer brannten. „Es herrschte Nebel und ein hoher Luftdruck. Der hat den Rauch in die Tallagen gedrückt.“ Auch von eigens angefahrenen höheren Lagen sei deshalb kein Feuer zu entdecken gewesen. Also habe man den Einsatz abgebrochen und sei in die Standorte zurückgekehrt.
Um 16 Uhr erfolgte dann eine zweite Alarmierung. Diesmal horchte Karl Friedrich Müller auf, weil die Meldung von der Deutschen Flugsicherung an die Feuerwehrleitstelle weitergegeben worden war. Offenbar hatte die Besatzung eines Verkehrsflugzeuges einen Waldbrand bei Zinse geortet.
Um nicht sofort wieder alle Kräfte ausrücken zulassen, beschloss der Gemeindebrandinspektor zunächst die Lage von einer höheren Position zu erkunden. „Es war aber nichts zu sehen“, berichtet er. Also knüpfte er Kontakt zum Flugsportverein Schameder, der am Samstag einige Maschinen in der Luft hatte. „Die haben dann den Waldbrand bestätigt“, so Müller. Mit einem echten Ansatzpunkt und Koordinaten wurden die Einsatzkräfte erneut in Richtung Zinse alarmiert. Auch von Wanderern waren inzwischen Handyfotos eingetroffen. Lokalisiert wurde das Feuer nun in einem Bereich rechts vom Dreiherrenstein, an der Grenze zu Heinsberg im Kreis Olpe.
Auf dem Weg zum mutmaßlichen Einsatzort stießen die Einsatzkräfte mit ihren Fahrzeugen auf Hindernisse. „Die Wege waren durch Forstarbeiten so schlecht, dass sie für unsere Fahrzeuge unpassierbar waren.“ Ein Festfahren oder Umkippen mochte Müller nicht riskieren. Stattdessen beschloss er die Feuerwehr aus Heinsberg hinzuzuziehen und das Feuer vom „Kölschen“ aus anzugehen. Alarmiert wurde aber die Löschgruppe Oberhundem.
Waldbesitzer brennt Abraum ab
Ein Teil der Erndtebrücker Kräfte wurde zurück in die Standorte geschickt. Ein anderer Teil traf sich am frühen Abend im Schwarzbachtal mit den Oberhundemer Feuerwehrleuten.
Auch dort zeigte sich, dass die Wege durch die Abfuhr von Käferholz und den Einsatz von Erntefahrzeugen stark beschädigt und für die Feuerwehr unpassierbar waren. Ein hinzugezogener Förster aus dem Kreis Olpe erkundete die Lage und stellte dann tatsächlich einen großflächigen Brand fest.
Ein Waldbauer hatte Abraum der Käferholzernte abgebrannt und dafür auch eine Genehmigung beantragt. Laut Müller galt diese aber für den Freitag und nicht für den Samstag. Aus diesem Grunde habe bei der Leitstelle der Feuerwehr keine Information zu diesem geplanten Feuer vorgelegen.