Siegen-Wittgenstein. Rund 97 Prozent aller Adressen in Siegen-Wittgenstein über einen schnellen Breitbandanschluss verfügen. Für den Rest werden Lösungen erarbeitet.
Bis Ende des zweiten Quartals werden 5838 Adressen im Ausbaugebiet des Kreises Siegen-Wittgenstein an das schnelle Breitbandinternet angeschlossen sein. Das entspricht etwa 55 Prozent aller vorgesehenen Anschlüsse. Diese Zahlen, die der Kreis Siegen-Wittgenstein in einer Pressemitteilung am Freitagmorgen veröffentlicht hat, gehen aus einer aktuellen Anfrage des Kreises an die beiden Ausbaupartner Telekom Deutschland GmbH und innogy TelNet GmbH hervor.
Die Telekom geht davon aus, dass sie in ihrem Ausbaugebiet (Siegen, Netphen, Burbach, Neunkirchen und Wilnsdorf) termingerecht zum Ende des zweiten Quartals alle 2725 Adressen angeschlossen haben wird. Davon werden 233 Adressen Glasfaserhausanschlüsse erhalten.
In den anderen Kommunen des Kreisgebietes ist Innogy Vertragspartner des Kreises. Hier ist das Bild differenzierter. Im letzten Jahr konnten innerhalb von acht Monaten ca. 110 km Leerrohranlagen errichtet werden, so dass von den 7881 Adressen bis Ende des zweiten Quartals rund 3155 an das Breitbandnetz angeschlossen sein werden – knapp 40 Prozent.
Raum Erndtebrück
Das sind vor allem Adressen in der Freudenberger Kernstadt und den Stadtteilen Hohenhain und Büschergrund, sowie in Erndtebrück und den Erndtebrücker Ortsteilen Zinse, Röspe, Womelsdorf und Birkelbach. Die meisten Adressen werden das schnelle Internet über ihre bisherigen Kupferkabelanschlüsse nutzen können. Es werden aber auch 44 Glasfaserhausanschlüsse in Birkelbach und Erndtebrück hergestellt. Ebenfalls bis Ende des zweiten Quartals werden 146 Adressen in Hilchenbach-Vormwald und -Hadem an das schnelle Breitbandinternet angeschlossen.
Bad Berleburg und Bad Laasphe
Weitere 2902 Adressen im Ausbaugebiet von innogy folgen bis Ende des dritten Quartals. Hierzu gehören noch einmal über 600 Adressen in Freudenberg (536 Kupfer- und 86 Glasfaserhausanschlüsse), 42 Glasfaserhausanschlüsse in Mittel- und Oberhees, 214 Kupfer- und 177 Glasfaseranschlüsse in verschiedenen Erndtebrücker Ortsteilen, 618 Kupfer- und 14 Glasfaserhausanschlüsse in verschiedenen Bad Berleburger Stadtteilen, 1183 in verschiedenen Bad Laaspher Stadtteilen (davon 36 Glasfaserhausanschlüsse) und 29 Anschlüsse über Kupferkabel in Hichenbach-Lützel.
Alle weiteren Anschlüsse erfolgen dann bis Jahresende. Das betrifft noch einmal rund 1.824 Adressen. Wie der Zeitplan für alle Ortschaften im Detail aussieht, wird Innogy bis Mitte März auch auf seiner Homepage darstellen. Interessierte Privatpersonen werden dann, wie bisher, die adressscharfen und aktualisierten Termine über die Verfügbarkeitsabfrage unter www.innogy-highspeed.com prüfen können. Gewerbetreibende finden die Termine dann unter www.werknetzinternet.de/ausbaugebiete.
Landrat Andreas Müller ist über die Verzögerungen zwar nicht glücklich, erkennt aber auch an, dass Entwicklungen den Zeitplan beeinträchtigen, die innogy nur bedingt oder zum Teil auch gar nicht beeinflussen kann.
So sollen z.B. etliche Trassenabschnitte mit anderen Versorgern gemeinsam ausgebaut werden, um mehrfaches Aufreißen von Straßen zu vermeiden. Hier kommt es aber zuweilen zu Verzögerungen durch die notwendige Koordination. Auch die Bearbeitung von Anträgen zur Kreuzung von Bahndämmen dauert länger als anzunehmen war. Die Bearbeitungsdauer für die Mitbenutzung von Straßengelände ist zurzeit erheblich länger als in der Vergangenheit, weil momentan an sehr vielen Stellen gleichzeitig gebaut wird. Auch die Beantwortung von Anfragen, ob Kampfmittel in einem Bauabschnitt zu erwarten sind, nimmt mehr Zeit in Anspruch. Zudem sind an zahlreichen Stellen für den Bau Felsbohranlagen nötig, die aktuell auf dem freien Markt nur mit einer gewissen Vorlaufzeit zu erhalten sind.
Unterm Strich werden Ende des Jahres dann aber rund 97 Prozent aller Adressen in Siegen-Wittgenstein über einen schnellen Breitbandanschluss verfügen. Für die restlichen drei Prozent erarbeitet die Kreisverwaltung derzeit gerade den Förderantrag für ein neues Bundesprogramm, das auch den Anschluss dieser oft einzeln gelegenen Häuser ermöglichen wird.