Bad Berleburg. Der Kreistag beschließt einen 200.000-Euro-Nachtrag im Haushalt 2020 für ein Gutachten. Finanziert werden soll es vom NRW-Umweltministerium.
Wie geht es weiter mit dem Artenschutz-Projekt „Wisente im Rothaargebirge“? Das soll nächstes Jahr ein Gutachten klären. Im Rahmen der Beratungen zum Kreis-Haushalt 2020 stimmten die Politiker im Kreistag Siegen-Wittgenstein jetzt einem Nachtrag zu, dafür vorsorglich und formell maximal 200.000 Euro bereitzustellen. Finanziert werden soll die Expertise nach Angaben der Kreisverwaltung jedoch zu 100 Prozent vom NRW-Umweltministerium.
Beschlossen hatte das Gutachten die Koordinierungsgruppe zum Projekt, zu der das NRW-Umweltministerium, Vertreter der Politik und des Trägervereins „Wisent-Welt Wittgenstein“ sowie Waldbauern aus dem Raum Schmallenberg gehören. Letztere waren wegen der Schälschäden, die wiederholt von den Wisenten an ihren Bäumen verursacht wurden, vor Gericht gezogen.
Erfahrungen werden aufgearbeitet
Mit der Untersuchung möchte die Koordinierungsgruppe bisherigen Erfahrungen, die in der seit 2013 laufenden Freisetzungsphase für die Wisente gemacht werden konnten, fachkundig aufarbeiten lassen. Ergebnis laut Kreisverwaltung soll ferner „eine Empfehlung zur zukünftigen Entwicklung des Projektes“ sein – auch mit Blick auf unterschiedliche Szenarien. Bekanntlich wird derzeit nicht zuletzt vor dem Hintergrund der juristischen Auseinandersetzung diskutiert, das Streifgebiet der ausgewilderten Wisente zu begrenzen – auf Staatswald-Flächen im Eigentum des Landes NRW und notfalls mit einem Zaun.
Eine detaillierte Gliederung des Gutachtens soll in der nächsten, voraussichtlich im Januar 2020 stattfindenden Sitzung der Koordinierungsgruppe festgelegt werden. Es soll laut Kreis „die maßgebliche Grundlage für eine Entscheidung liefern“, ob das Projekt in eine Phase der Herrenlosigkeit der Tiere überführt und damit dauerhaft fortgesetzt oder beendet werden soll“. Über die Auftragsvergabe für da Gutachten soll eine Arbeitsgruppe entscheiden, eingerichtet vom Ministerium sowie den betroffenen Kreisen.