Girkhausen. Das Partywochenende ist der würdige Rahmen für die Enthüllung eines Gedenksteins anlässlich der 800-Jahr-Feier. Diese findet nun erst 2022 statt.
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge hat die Dorfgemeinschaft Girkhausen an diesem Wochenende gefeiert. Mit Kreativität und Eigenwilligkeit hat das Jubiläumsdorf trotz der Corona-Pandemie einen Weg gefunden, zumindest in vielen kleinen Kreisen ein Stück Schützenfest und auch einen Hauch 800-Jahr-Feier zu zelebrieren und sich selbst dabei nicht nur sprichwörtlich ein Denkmal gesetzt.
Vor der Drehkoite, dem Heimatmuseum des Dorfes, steht jetzt ein großer Gedenkstein, der auf die 800-jährige Geschichte des Ortes verweist. Gestiftet und gestaltet hat ihn der ortsansässige Bildhauer Matthias Dreisbach. Vor einem nach Corona-Maßstäben großen Publikum enthüllt wurde der Stein am Samstag bei einer Feierstunde im Rahmen des „Gartenschützenfestes“ durch Dreisbach, den Ortsvorsteher Timo Florin, dessen Vorgänger Eberhard Lauber und Bürgermeister Bernd Fuhrmann.
Ortsvorsteher Timo Florin erinnerte in seiner Ansprache noch einmal daran, wie 2015 unter der Regie seines Vorgängers Eberhard Lauber mit den Planungen für eine 800-Jahr-Feier in 2020 begonnen wurde. Später übernahm Stefan Sonneborn die Leitung des Projektes, bis 2018 alles unter dem Dach des Heimat- und Verkehrsvereins gebündelt wurde.
Vier Großveranstaltungen sollten in diesem Jahr gefeiert werden: Der Kommers, der Schanzenrock, der Girkhäuser Markt und der Wittgensteiner Wandertag. „Da sind einige Stunden Arbeit investiert worden“, erinnerte Florin und dankte allen Beteiligten. „Doch die Arbeit war umsonst“, resümiert der Ortsvorsteher. Die Corona-Pandemie macht alle Hoffnungen auf Feierlichkeiten zunichte. Nur dank des Turmfestes im Jahr 2019, bei dem ein „gutes Startkapital“ erwirtschaftet wurde, konnten die Unkosten für bereits gedruckte Plakate und Handzettel aufgefangen werden.
Dorfjubiläum nun 2022
Inzwischen aber sind die örtlichen Vereine einig: Das Jubiläum wird nicht nur um ein, sondern um zwei Jahre – auf 2022 – verschoben. „Das ist gut, weil wir dann mehr Zeit zum Planen haben“, sagt Florin.
Bad Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann lobte das Engagement und den Enthusiasmus der Girkhäuser und ihrer Vereine. Das Dorf enthülle einen Gedenkstein für ein Jubiläum, dass vielen noch viele Jahre lang im Gedächtnis bleiben werde als „Jubiläum ohne pünktliche Feier und ohne Gäste“. „Das hat sich keiner von uns in dieser Form vorstellen können“, so der Bürgermeister. Umso mehr lobte er die Kreativität, mit der die für das Dorf so wichtige Schützentradition gewahrt werde. Die Kranzniederlegung am Ehrenmal wurde nach Corona-Regeln organisiert und der Zapfenstreich via Aufzeichnung über Lautsprecher ins Dorf gespielt.
Am Samstag dann folgte das Gartenschützenfest bei dem sich die Schützen über das ganze Dorf in kleinen Gruppen feiernd verteilten. „Dabei wird einem bewusst, wie wichtig das Schützenfest für dieses Dorf ist“, sagt der Bürgermeister und verband damit die Hoffnung, dass im kommenden Jahr noch mehr Gäste zum dann hoffentlich wieder regulären Fest kommen mögen. Ähnlich ist auch seine Hoffnung für das Jubiläumsfest in 2022. „Vielleicht können wir das Fest ja dann gebührend und mit Abstand nach holen. Hoffentlich nicht mit zwei Metern, sondern nur zwei Jahren Abstand.“ Der Bürgermeister hatte ein Flachgeschenk mitgebracht. Die vierstellige Summe solle Sicherheit bei der Planung der nächsten Aktivitäten geben.