Müsse. Schnell ist im Vorstand die Idee gereift, dass man statt dessen etwas Gutes tun, ein soziales Projekt unterstützen wolle.

Die beiden Müsser Königsvereine sind mit ihrer Idee sicherlich nicht alltäglich im heimischen Schützenwesen. Ihre Zielsetzung: Es geht um finanzielle Unterstützung von potenziellen Anwärtern auf die Königswürde, die ihren Wunsch möglicherweise aufgrund von wirtschaftlichen Überlegungen nicht Wirklichkeit werden lassen. „Das möchten wir verhindern. Wer aus unseren Reihen gerne Schützenkönig werden möchte und vielleicht nicht unbedingt die finanziellen Möglichkeiten dazu hat, dem können wir eine ordentliche Basis bieten. Es steht der Gemeinschaftsgedanke dahinter. Das hat in den vergangenen Jahren sehr ordentlich funktioniert“, sagt Aslak Behnke. Und die Beobachtung, dass zumindest in einigen Jahren die Bewerber um die Königswürde nicht gerade Schlange standen, hatte die Vereinsgründungen beschleunigt.


Doch was ist in diesem Jahr, in dem der Schieß- und Schützenverein Müsse wegen der Corona-Pandemie nicht nur sein traditionelles Schützenfest, sondern auch alle weiteren Veranstaltungen zum 95. Vereinsgeburtstag absagen musste? „Für die beiden Königsvereine gilt, dass wir damit unserem eigentlichen Zweck nicht nachkommen konnten. Das Geld konnte nicht ausgegeben werden“, erklärt Torben Dellori.


Schnell sei im Vorstand die Idee gereift, dass man statt dessen etwas Gutes tun, ein soziales Projekt unterstützen wolle. 600 Euro – jeweils 300 Euro vom 1. Müsser Königsverein und vom 2. Müsser Königsverein – stellten die Schützen für das Spendenprojekt „Wir für Laura“ in Berghausen zur Verfügung, das die dortige Dorfjugend in die Wege geleitet hat. Die junge Berghäuserin trug im Frühjahr schwere Verletzungen davon, als das Osterfeuer in Berghausen beim Aufbau plötzlich einstürzte. Das engagierte Mitglied der Dorfjugend musste mehrfach operiert werden, ist querschnittsgelähmt, kämpft sich aber in der Reha Stück für Stück in den Alltag zurück. Aktuell wird das Haus in Berghausen komplett barrierefrei umgebaut.


„Dieser Unfall hat uns alle schwer mitgenommen und Spuren hinterlassen. Wir finden es aber bewundernswert, wie Laura sich der Situation stellt und nie aufgibt. Wenn wir einen kleinen Teil dazu leisten können, ihr den Alltag zu erleichtern, dann wollen wir das gerne tun“, betont Torben Dellori. Verbunden sei dies natürlich, so Aslak Behnke, mit den besten Genesungswünschen.


Auch der Erlös der Autokino-Veranstaltungen am Autohaus Müller in Schameder kommt dem Projekt „Wir für Laura“ zugute.