Bad Laasphe. Andrej und Lena Tschurikov stellen die OP-Masken in ihrer Firma WF Dreh- und HSC-Technik selbst her.

Sechs große Kartons – vollgepackt mit insgesamt 10.000 OP-Masken „made in Bad Laasphe“ sowie 1000 weiteren FFP2-Masken – erreichten nun das Bad Laaspher Rathaus. Die Mund-Nasen-Bedeckungen sind eine Spende von Andrej und Lena Tschurikov. „Für die Schulen im Stadtgebiet“, erklärten sie, als sie die Kisten an Bürgermeister Dirk Terlinden nun übergaben. Die OP-Masken haben Andrej und Lena Tschurikov selbst hergestellt – in ihrem Betrieb an der Industriestraße in Bad Laasphe.

Eigentlich sind sie in der Metallindustrie zu Hause. In ihrer Firma – der WF Dreh- und HSC-Technik – werden normalerweise Metallteile gedreht und gefräst, beispielsweise für die Autoindustrie. Doch wie so viele Branchen hat auch sie die Corona-Pandemie hart erwischt. Eine neue Idee musste her: Im vergangenen August wechselten sie die Sparte und stiegen ins „Maskengeschäft“ ein. Dafür schafften sie sich extra eine neue Maschine an. Die kann bis zu 60 OP-Masken in der Minute produzieren. „Selbstverständlich entsprechen die Masken allen erforderlichen Normen und Standards“, betonte das Ehepaar.

Hauptabnehmer ihrer neuen Ware, die sie unter dem Namen „MedOK“ und in den Farben Schwarz, Blau und Rosa vertreiben, sind Apotheken. Die hiesigen Schulen kostenlos mit den notwendigen Mund-Nasen-Bedeckungen auszustatten, war Lena und Andrej Tschurikov eine Herzensangelegenheit. „Sie werden ja dringend gebraucht. Wir haben selbst Kinder und wissen, wie das ist“, so die beiden. Deshalb haben sie die Spende von 10.000 OP-Masken aus eigener Herstellung gerne um 1000 zugekaufte FFP2-Masken ergänzt.

Tatsächlich kommt die Gabe zum perfekten Zeitpunkt. Denn ab dem 22. Februar sollen die Schulen in NRW schrittweise wieder öffnen. Zuerst werden die Grundschulen und Förderschulen der Primarstufe sowie die Abschlussklassen schrittweise zum Präsenzunterricht zurückkehren. Die restlichen Stufen sollen folgen.

Verteilung wird vorbereitet

Bürgermeister Dirk Terlinden freute sich sichtlich über die Spende: „Ich kann nur meine große Freude und Dankbarkeit ausdrücken“, sagte er. „Das ist in zweierlei Hinsicht eine tolle Sache: Erstens haben Sie in dieser Krise eine Lösung für Ihr Unternehmen gefunden, die ganz offensichtlich gut funktioniert. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Denn Sie kommen ja ursprünglich nicht aus dem Medizin-Sektor. Dann den Sprung vom metallverarbeitenden Betrieb hin zum Hersteller von zertifizierten OP-Masken zu schaffen, ist toll. Und zweitens haben Sie sich bereit erklärt, eine große Anzahl dieser Masken der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen.“

Dirk Terlinden stellte sofort klar, dass die Masken an alle Schulen im Stadtgebiet verteilt werden sollen, also auch an das Gymnasium und die Realschule Schloss Wittgenstein, die sich nicht in Trägerschaft der Stadt befinden. „Da werden wir keine Unterscheidung vornehmen“, so der Verwaltungschef. Die Schulen wurden noch am Freitag in einer E-Mail über die Spende informiert. Die Verteilung der Masken wird aktuell von der Verwaltung für die nächste Woche vorbereitet.

„Die Maske besteht aus einem dreilagigem Vliesstoff mit elastischem Band zum Fixieren hinter den Ohren und einstellbarem Nasenbügel“, heißt es auf ihrer Homepage (www.wf-med.de/).

Medizinische MedOK-Masken werden in Deutschland hergestellt und entsprechen den Bestimmungen der EU-Verordnung für Medizinprodukte der Klasse I sowie der Norm EN 14683.